Geldadel und Landadel mit Prinzenempfang:
Elf Narrenvereine glückselig vereint
Philippsburg/Oberhausen-Rheinhausen/Waghäusel. Da treffen sich Vertreter des Landadels – etwa Prinz und Pagen, das Ehrenstockriewerpaar und die Herzdamen plus Gefolge in Form vieler Uniformierten - mit Vertretern des Philippsburger Geldadels, der in der ganzen Region verzweigt ist. Seine Durchlaucht, diesmal Prinz Philipp LXXI. und die Besitzer des kapitalen Kapitalvermögens, so Felix Berny und Oberhaupt Andreas Hoffmann, laden großzügig zum Empfang.
Weil Faschingsveranstaltungen beliebt und begehrt sind, weil es einen lückenhaften Terminkalender bei echten Fastnachtern nicht geben darf und weil ein gemeindeübergreifender gemeinsamer Event auf der Wunschliste vieler Narren steht, wird in Philippsburg seit 42 Jahren die Möglichkeit geboten, im großräumigen Erdgeschoss der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt eine Art kleinere Prunksitzung – aber mit kunterbuntem Programm - zu erleben. Allerdings läuft alles im Stehen ab.
Doch das tut der Stimmung keinen Abbruch. Viele kostümierte Menschen sind frohgelaunt zusammengekommen und freuen sich, denn das Narrentreiben ist einmal nicht auf Orts- und Stadtgrenzen beschränkt. Mit dabei sind die unermüdlichsten Karnevalisten aus Philippsburg, Oberhausen-Rheinhausen und Waghäusel - mitsamt den jeweiligen Ortsteilen.
Nirgendwo sonst treffen so viele Faschingsvereine und -gruppen zusammen: In Philippsburg waren es elf Abordnungen, meist in beachtlicher Mannschaftsstärke, die Hausherr Felix Berny in Reimen mitten in der ehemaligen Festungsstadt willkommen hieß - zusammen mit der organisierenden Narhalla, dem ältesten Karnevalsverein der Region.
Zur Erbauung der rund 250 Gäste gab es ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, von Präsident Harald Weis moderiert. Zu der illustren Runde gehörten - neben der Narhalla - Abordnungen und Abgesandte der „Geese“, der Schalmeien, der Stockriewer, der ARGE Rheinsheimer Vereine, des Faschings-Damenkegelclubs Randalusia, des Rheinhäuser Komitees, der Golratzen, des Kienholzclubs Wiesental, der TVKAGE Oberhausen und der 1. Owerhaiser Faschingsnarren.
Bei dieser seltenen Gelegenheit macht der Hochadel dem einfachen Narrenvolk seine Aufwartung: so Prinz Philipp (früher mit bürgerlichem Namen Tim Steinel), umgeben von einer treuen Sicherheits-Entourage und erbötige Dienerschaft. Auch Kerstin I. und Uwe I. aus dem rechtsrheinischen Geschlecht der Stockrüben richteten Grußworte an das versammelte Volk, darunter auch ein paar einst entthronte Prinzen.
Ihr Können stellte höchst beeindruckend Tanzmariechen Lena Baumann unter Beweis. Choreografisch imponierten die „Pfinzgrodde“ als Indianerinnen und Cowgirls, die schließlich als vielversprechenden tänzerischen Neuzugang Bürgermeister Stefan Martus gewinnen konnte.
Ganz wunderbare Auftritte absolvierten auch die „Narhalla Saphire“ und die Trommlergarde der Narhalla. In Faschingsveranstaltungen sind Charly Bög am Akkordeon und Kurt Michenfelder an der Gitarre die Topgaranten für Bombenstimmung – und so war’s erneut. Dass der Philippsburger Prinz nicht nur residieren kann, sondern auch gut singen, bewies zum würdigen Finale Seine Hoheit - zur Freude aller Untertanen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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