Gedenktafel auf dem Gelände:
Erinnerung an 35 Jahre Salm-Kaserne
Philippsburg. 23 Jahre nach dem Abzug der letzten Soldaten kommt die ehemalige Salm-Kaserne zu besonderen Ehren. Eine große Tafel am Eingangsbereich der Speditions- und Lagerfirma „Reifen-Felgen-Logistik“ (RFL) weist auf ein wichtiges Kapitel der jüngeren Stadtgeschichte und auf die militärische Vergangenheit des Areals hin. RFL ist - nach der Konversion - Nachnutzer eines Teils der früher insgesamt 37 Hektar großen Fläche geworden
„Hier befindet sich der Eingangsbereich der ehemaligen Salm-Kaserne“, ist auf der Hinweistafel zu lesen. „Die Kaserne wurde zu Ehren und in Erinnerung an den letzten Verteidiger der viel umkämpften Reichsfestung Philippsburg nach dem Reichsfeldmarschall Leutnant Rheingraf Carl August von Salm-Grumbach benannt.“ Vermerkt ist auch, welche Bataillone im Laufe der Zeit stationiert waren.
RFL-Geschäftsführer Michael Kling, Bürgermeister Stefan Martus und Brigadegeneral a.D. Manfred Hofmeyer, auch Präsident des Salm-Clubs, erinnerten bei der offiziellen Freigabe der Gedenk- und Infotafel an die 35-jährige Geschichte der Garnison. Den vielen Soldaten werde damit eine „kleine Anerkennung“ zuteil, meinte Klink. Die Widmung - mit Beteiligung der Schilderfabrik Ries und des „Gartenservice Schweizer“ - solle dazu beitragen, sich mit der Stadtgeschichte näher zu beschäftigen.
Besonders würdigte Martus den Einsatz des damaligen Stadtoberhaupts Karl Frank, der Philippsburg nach 340 Jahren zum zweiten Mal zur Garnisonsstadt werden ließ und so für einen enormen Aufschwung sorgte. Schnell genoss die Salm-Kaserne überregionale, ja landesweite Bedeutung.
Hofmeyer nahm einen Rückblick auf die Gründung der Bundeswehr 1955 vor, die Standortwahl, die Bauphase und die Übergabe der neugeschaffenen Einrichtung. Auch ging er auf den beschwerlichen Wiederaufbau der 1799 zerstörten Stadt und auf die Verdienste des Festungskommandanten Rheingraf Salm ein.
Die Geschichte des Bundeswehrstandorts Philippsburg beginnt 1957, als erstmals der Gemeinderat über die Niederlassung einer Garnison beriet. Zum Bau der Kaserne kam es im Spätjahr 1961. 1963 wurden Richtfest und Namensgebung gefeiert.
In den 35 Jahren dürften rund 50.000 Berufs- und Zeitsoldaten mitsamt den Grundwehrdienstleistenden stationiert gewesen sein, so die Schätzung Hofmeyers.
1996/97 erfolgte der von der Bevölkerung bedauerte Truppenabzug. Zurück blieben viele stumme Zeitzeugen wie 54 Munitionsbunker und zwölf Mannschaftsgebäude.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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