Lösung in Aussicht?
Knöllchen-Ärger jetzt auch in Rheinsheim
Philippsburg. Jetzt meldet sich auch Rheinsheim zu Wort, verschiedene Anwohner wenden sich an die Presse. Wie in der Kernstadt gibt es auch in diesem Stadtteil einigen Unmut über die Einsätze der neu eingestellten vier Hilfspolizisten und ihre verteilten Knöllchen.
Besonders ärgert sich der mitbetroffene Kriminaloberkommissar Heiner Thierjung, wohnhaft im „Hollergrund“. Er beklagt, dass mit „schikanösen Kontrollen durch die Stadt“ weit über das Ziel hinausgeschossen werde, zumal es weder zu Behinderungen kommt noch eine Beeinträchtigung des Verkehrs insgesamt vorliegt.
Hingegen sehen die Freien Wähler im Gemeinderat als Antragsteller für die Einstellung von vier Hilfskräften, so in einer Stellungnahme, eine Maßnahme „gegen Anarchie im Straßenverkehr“.
Huttenheim hat historisch bedingt kaum Probleme. Weit auseinander gehen die Positionen im Gesamtgebiet. So fühlen sich die Anwohner im Rheinsheimer „Hollergrund“ regelrecht gegängelt, ja sogar gepiesackt.
Hingegen fordern nichtbetroffene, absolut problemfrei wohnende Bürger ein hartes Durchgreifen andernorts. So sieht es jedenfalls die Gruppe, die bei einem Vor-Ort-Termin auf das Dauerärgernis hinwies: darunter Thierjung als Mitinitiator der Begehung und einige seiner Nachbarn.
Um, wie es hieß, auf die Gegebenheiten in der „Straße ohne Durchgangsverkehr und ohne erkennbare Gefahrenstellen“ aufmerksam zu machen, hatten sie die Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner und Stadtrat Thomas Biesenberger eingeladen.
Kritik und Lob
Enttäuscht zeigten sich die Anwohner, dass die Stadtverwaltung die fest zugesagte Ortsbesichtigung schon ein Jahr lang aufschiebe.
Lob gab es hingegen für die Ortsvorsteherin, die, wie sie sagte, zu ihrer Information, nicht zur fachlichen Bewertung gekommen sei. Sie will das Thema „Parken/Ordnungshüter“ auf die Sitzung des Ortschaftsrats am 28. April nehmen.
„Die Beschwerden häufen sich in der Zwischenzeit, nicht nur im Hollergrund. Auch der Ewald-Werner-Weg und die Kleine Rheinstraße stehen im Fokus“, meldet Jasmine Kirschner an den Bürgermeister. Begehungen und Gespräche halte sie für dringend geboten, „um das Ganze im Sinne eines guten Miteinanders nicht noch mehr aufzuheizen.“
Zu wenig Parkplätze
Laut Thierjung reichen in den Neubaugebieten die Stellplätze nicht aus. So gebe es im Hollergrund für 32 Grundstücke nur sechs (!) Parkplätze, etwa für Besucher, Zuliefer- oder Handwerkerfirmen. Dort verlaufen in zwei Sackgassen gepflasterte Randstreifen, optisch abgetrennt vom eigentlichen Straßenraum. Doch wer mangels Parkalternative darauf parkt, kassiert sofort einen Strafzettel.
Ordnungsamtsleiter Mario Berny lässt auf Anfrage wissen: Geahndet werden gravierende Verstöße. Doch kündigt er an: „Wir wollen uns des Problems annehmen. Aber erst sind die Bürgermeisterwahl und die Corona-Bewältigung an der Reihe. Jetzt geht es darum, das Thema niedrigschwellig zu halten. Dann wollen wir die Problemstraßen aufsuchen und Lösungen angehen.“
Weiterhin vertröstet und nicht gehört fühlen sich die betroffenen Anwohner. Sie fordern nach wie vor eine, wie sie sagen, pragmatische Vorgehensweise unter Anwendung des rechtlich vorgesehenen Rahmens im Wege des pflichtmäßigen Ermessens durch die Stadtverwaltung.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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