#philistones begeistern die Menschen in Philippsburg
Kunst auf Kieseln erzeugt überraschende Glücksgefühle
Philippsburg. Vor einigen Monaten hat die Bewegung „Küstensteine“ Norddeutschland im wahrsten Sinne des Wortes überrollt. Die Idee ist so simpel wie schön: Menschen bemalen Steine, verstecken sie in ihrem Umfeld. Wer möchte, macht ein Foto vom Versteck und postet dieses in der dazugehörigen Facebook-Gruppe – wer den bemalten Stein findet, darf ihn behalten oder auch erneut verstecken und weiter verschenken.
Ein "Glücksprojekt"
Die Bewegung „Küstensteine“ hat sich nun die Philippsburgerin Güli Aygün zum Vorbild genommen und legt bemalte Steine auch in Philippsburg aus. „Wie oft hat man einen schlechten Tag und freut sich über solche Kleinigkeiten, die einen dann aufbauen und wieder Mut geben“, meint die Hobbykünstlerin und ergänzt: „Es ist so einfach, Menschen eine Freude zu machen. Es kostet kaum Geld und das Malen macht mir Spaß. Zum Steinesuchen und -verstecken komme ich raus in die Natur. Das ist schön, ich brauche das. Und dass die Idee funktioniert merke ich an den Rückmeldungen, die ich über die Facebook-Gruppe #philistones (phili=Philippsburg, stones=Steine) bekomme.“
Innerhalb weniger Tage hat die Gruppe schon an die 200 Mitglieder, die Bilder posten, wenn sie einen von Gülis Steinen finden. Die Philippsburgerin arbeitet im Schülerhort und bemalt auch mit den Kindern dort Steine, die demnächst ausgelegt werden sollen. Jetzt ist sie mit den Rheinsheimer Pfadfindern im Gespräch, denn auch sie finden die Idee toll, wollen sich an dem „Glücksprojekt #philistones“ beteiligen.
Die gesammelten Steine werden bemalt – natürlich mit umweltfreundlicher Farbe – und lackiert. Auf der Rückseite findet sich der Hinweis auf die Facebook-Gruppe, denn die Rückmeldung der glücklichen Finder freut Güli sehr: „Es macht mich glücklich, wenn ich den Menschen einen kleinen Glücksmoment bescheren kann.“
Das Feedback ist riesig
Ungefähr 40 Steine hat Güli schon versteckt, bei rund 20 gab es bisher Rückmeldung von den Findern. Und die sind von der Aktion begeistert. „Menschen sprechen mich an, danken mir für die Idee und freuen sich über dieses kleine aber einzigartige Geschenk“, berichtet die Malerin stolz. Groß und Klein haben sich von der Idee anstecken lassen, suchen in und um Philippsburg Steine und Güli Aygün würde sich freuen, wenn die Bewegung noch größere Kreise zieht. „Es gibt einige, die mitmachen möchten. Die Farbe ist schon bestellt“, freut sie sich. „Ich hätte nie gedacht, dass sich so viele Menschen für meine #philistones interessieren, da muss ich wohl was richtig gemacht, den Nerv der Menschen getroffen haben. Derzeit geht sie mindestens zwei Mal pro Woche auf Tour, um Steine auszulegen.
Auch während des Gesprächs mit dem "Wochenblatt" legt sie zwei Steine aus, schon wenige Stunden später gibt es das Feedback auf Facebook. "Ich hab einen", schreibt Sarah aus Philippsburg über "unseren" gemeinsam ausgewilderten Stein und unterstreicht ihren Post mit glücklichen Smileys.
Jeder kann mitmachen - überall
Wer mitmachen will, ist herzlich willkommen, am besten sollte derjenige auch Mitglied der Facebook-Gruppe #philistones werden, das ist aber kein Muss. Wer Steine versteckt sollte sich jedoch an bestimmte Regeln halten: Keine Steine aus Gärten klauen, nur umweltfreundliche Farben und Lacke verwenden, die Steine ausschließlich an sichern Orten auslegen – nicht in Straßennähe, nicht an Gewässern. „Oft gehen Kinder auf die Suche nach den bunten Überraschungen und die sollen nicht in Gefahr gebracht werden“, bittet Güli. Auch auf Privatgrundstücken oder rund um Autos sollten die Steine nicht versteckt werden.
Wer findet die "Wochenblatt"- #philistones?
Aber was ist es, das #philistones zu solch einem Erfolgsprojekt macht? Ist es die Tatsache, dass Menschen solche kleinen Freuden viel zu selten haben oder der Gedanke, dass da jemand ist, der ganz uneigennützig anderen Menschen Gutes tut?
Das „Wochenblatt“ möchte das herausfinden und hat im Umfeld des Bruchsaler Kübelmarktes selbst drei #philistones“ – bemalt von Güli Aygün – versteckt. Über Rückmeldung der Finder würden wir uns sehr freuen – gerne als Kommentar unter diesem Artikel oder direkt auf #philistones“.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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