Georg Albrecht fertigt Vollkommenenheiten:
Lauter nackte Frauen
Philippsburg. In seinem Wohnzimmer stehen zehn nackte Frauen mit wohlgeformten Körpern, jede in ästhetischer Vollkommenheit. Doch gibt es diese nicht in natura. Sie alle sind aus Holz und maximal 50 Zentimeter groß. Geschaffen hat sie Georg Albrecht, der in Philippsburg wohnt und seit Jahren und Jahrzehnten für seine treuen Frauen viel Zeit aufwendet.
Gut zehn Monate Zeit investiert er in eine Skulptur: stundenlang, ohne Unterbrechung, voller Konzentration und auch voller Zärtlichkeit. Sein Ziel ist stets, eine 100-prozentige Perfektion zu erzielen.
Als Vorlage dienen dem 74-jährigen ehemaligen Budapester Außenhandelsmitarbeiter unschierige Rohlinge, hauptsächlich aus Lindenholz. Von einem befreundeten Tischer bekam er anfänglich zusammengeklebte Klötze, die seine Fantasie in besonderer Weise beflügelten. Seine Vorfahren waren 1725 nach Ungarn ausgewandert, 1989 kehrten die Albrecht-Nachfahren nach Deutschland zurück.
Ein hochinteressantes Exemplar seiner Handwerkskunst steht auf dem Wohnzimmerschrank. Es handelt sich um ein Paar beim Liebesakt, entnommen aus dem Kamasutra, das zu den wohl bekanntesten Büchern der Menschheitsgeschichte gehört.
Schon als Kind faszinierte ihn der angenehme Geruch von frisch verarbeitetem Holz, doch erst vor 25 Jahren entdeckte das Material für sich, lässt Albrecht wissen. Seit fünf Jahren wohnt er mit seiner Frau in Philippsburg, seitdem pflegt er mit großer Begeisterung dieses Hobby.
Gerne weist das Allroundtalent auf seine weiteren Freizeitbeschäftigungen hin. Mit Vergnügen spielt er Bassgitarre, bestreitet musikalische Auftritte, malt mit Bleistiften, auch Karikaturen, übersetzt Bücher ins Ungarische und engagiert sich als Hoffotograf beim „Club Rheingraf von Salm“, der Brauchtum, Heimatgeschichte und Denkmalpflege als seine Hauptaufgaben nennt.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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