Nirgendwo so viele Weihnachtsbeleuchtungen:
Rheinsheim erstrahlt im Lichtermeer
Philippsburg. Die wohl beeindruckendste Weihnachtsillumination in der ganzen Region dürfte im Jahr 2020 Rheinsheim vorzuweisen haben.
Fast an jedem Haus leuchtet irgendetwas: an den Fassaden, in den Vorgärten, auf den Garagendächern, an den Haustüren. „Eine so außergewöhnliche Adventszeit mit einem solchen Lichtermeer hat es bei uns noch nie gegeben“, freuen sich Ideengeberin Heidi Friedrich und die Vorsitzende der „Stockriewer“, Doris Hormuth. Mit ihrem Team entwickelten die beiden unermüdlichen Frauen das Konzept „Rheinsheim leuchtet“. Ihr erklärtes Ziel: Rhonser soll in dieser schweren Coronazeit strahlen wie noch nie.
Der 2001 gegründete Stockriewer-Verein für Brauchtumspflege zeigt sich „mehr als glücklich“ über den Erfolg.
Seit 2007 gibt es – einerseits - die von ihm ins Leben gerufene rekordverdächtige Weihnachtsbeleuchtung in Form von derzeit 225 Sternen. 2020 kommt – andererseits - nach einem Aufruf eine individuelle Weihnachtsbeleuchtung im ganzen Dorf hinzu. „Es ist ein ansteckender Ruck durch die Bevölkerung gegangen“, berichten die zwei Aktivistinnen. „Plötzlich verspürten viele Mitbürger eine Lust, in den Kellern und Speichern nach Weihnachtslichtern und Dekorationen zu stöbern, um alles am Haus zu schmücken und erstrahlen zu lassen.“
Die Bereitschaft, aktiv mitzumachen und sich in die glänzend-glimmernde Gesellschaft einzufügen, steige täglich, ist zu hören. Ein einmaliges Gemeinschaftsgefühl gehe durch Rheinsheim, das zum Ausdruck bringe: Die Bürgerschaft halte in schweren Zeiten zusammen, lässt Stockrieb Helga Pagel wissen. Wir sind mordsmäßig stolz auf die „noch nie dagewesene Atmosphäre“, heißt es überall.
Zu bewundern sind Sterne und Lichterketten, Kugelbäume und Weihnachtsfiguren, Eisregenvorhänge und angestrahlte Palmen, sogar ein Schneemann und ein Hexenhaus, dazu Fensterbilder und Weihnachtspäckchen. „Unglaublich dieser Ideenreichtum und diese Kreativität. Da werden wir neidisch“, stellen etwa die angereisten und befragten Philippsburger und Huttenheimer Nachbarn fest und schwärmen von der vorweihnachtlichen Stimmung.
Die Rhosemer Stockriewer wollen damit ihren Bürgern und auch den Besuchern, vor allem den inzwischen stark zunehmenden allabendlichen Spaziergängern, ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern, hebt Doris Hormuth hervor. Unter dem Motto „Lebendiger Adventskalender mal anders“ bieten die Vereinsverantwortlichen auch fünf abendliche Rundgänge („Tourenvorschläge zum Selbstentdecken“) durch das erhellte Rheinsheim an. An den empfohlenen Haltepunkten finden sich besonders originelle Weihnachtsbeleuchtungen.
Stockrieb und Künstler Wolfgang Herberger entwarf eine typische Dorfplatzszene, die nun zum Logo der Weihnachtsaktion geworden ist, die bis Heiligabend dauert. An allen 24 Dezembertagen lassen die Rheinsheimer ihr kleines Dorf wie eine Großstadt im Lichtermeer aussehen.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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