Kanufahrt, Spargel und Gesang:
Riesenzuspruch beim WSC Rheintreue Rheinsheim
Philippsburg-Rheinsheim. Die Kombination ist ungewöhnlich für einen Sportverein: Ein Kanu- und Spargelfest hat der WSC Rheintreue Rheinsheim geboten. Zwei Tage lang lud der rührige Verein auf sein Gelände (und aufs benachbarte Wasser) ein, präsentierte ein kurzweiliges Sport- und Unterhaltungsprogramm. Dass so viele Besucher erschienen, mehr als in den Vorjahren, lag auch daran, dass das Ende der Corona-Beschränkungen endlich eine Teilnahme an einem großen Fest möglich machte.
Wer kam, sah zunächst eine lange Schlange vor der Essenausgabe. Die Schar der WSC-Helferinnen und -Helfer hatte alle Hände voll zu tun, um den Ansturm zu bewältigen. Nur Lobesworte und Komplimente gab es über die abwechslungsreiche Essensauswahl, die geschmackvolle Zubereitung, über den leckeren Kuchen.
Den ersten Höhepunkt kreierte am ersten Tag gegen Abend die WSC-Combo: Michael Knebel, Wolfgang Herberger, Wolf Merlan, Gerhard Herberger und Uwe Pfeiffer, teils begleitet von Sängerin Sabine Herberger. Die Akteure zeigten ihr Können und sorgten für eine tolle Stimmung, so dass viele Gäste mitklatschten und mitsangen.
„Mann und Maus“ strömten am Sonntag herbei. Man könnte meinen, es gäbe etwas umsonst, lautete ein Kommentar an einem Tisch. Das Tagesprogramm bereicherte der Musikvereins Langenbrücken mit einem Platzkonzert, mit einem Repertoire von der Spider Murphy Gang bis zum Radetzky-Marsch.
Als besonderes Angebot standen geführte Kanadiertouren im Lingenfelder Altrhein auf dem Programm. Mit zu den Paddlern gehörten Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner und eine Ukrainerin, die derzeit in Rheinsheim wohnt. Für sie war es ein einmaliges Ereignis.
Wer wollte, dem bot die „Rheintreue“ noch Kanuinformationen an. Die stets begehrten Kurse richten sich an Kanuanfänger und an Wiedereinsteiger. Dabei übernehmen erfahrene Kanuten des WSC die Betreuung. So werden die grundlegenden Paddeltechniken erklärt, vorgeführt und geübt. Zu erwerben ist der europäische Paddelpass mit der Stufe 1.
Von wohltuender Entspannung auf dem Wasser schwärmen die Neu- und Altpaddler. Wer in dem schmalen Kanu unterwegs ist, erlebt die Natur hautnah, fühlt Erquickung, wie ein Newcomer meint, entwickelt ein ungewohntes Gefühl der Ruhe. Der stressende Zeitfaktor spielt keine Rolle. Wer das prickelnde Abenteuer sucht, kann mit dem Kanu fündig werden, auf Kanu-Wanderfahrt oder Kanu-Wildwasserfahrt.
Alle denkbaren Möglichkeiten bietet der Verein. Dort heißt es: „Kanusport ist wie keine andere Sportart ein Natursport. Beim Befahren naturbelassener Flüsse werden in erster Linie die Nähe zur Natur, die Gelassenheit und Stille gesucht.“
Was die Teilnehmer alles lernen, erläutert Michael Knebel. Zunächst geht es um Grundkenntnisse, dann folgen Vertiefungen. Priorität haben der sichere Umgang mit Boot und Paddel, die Bootsauswahl, der Grundschlag, Bogenschlag, Konterschlag. Zum Lernpensum gehören das richtige Verhalten in der Natur, der Natur- und Gewässerschutz, die Berücksichtigung von Laich- und Brutzonen.
Gelehrt wird, Gefahren im und am Wasser zu erkennen, so Wind und Wetter, Strömungen und Gewitter. Im Vordergrund der Anfängerkurse stehen nicht die Erfolge, sondern die Freude am selbstständigen und sicheren Paddeln auf heimischen Gewässern. Seit 13 Jahren bietet die „Rheintreue“ Kanuinformationen und Kanukurse an.
Der 1958 gegründete Kanuverein, bestens organisiert und ausgerüstet, wartet stets mit einem ab-wechslungsreichen Jahresprogramm auf, zählt gut 250 Mitglieder, davon 90 aktive, und hat rund 140 Boote im Einsatz.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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