Banken bei Bürgergenossenschaft im Boot
Vertragsunterzeichnung für Ausbau des Rheinsheimer „Löwen“
Philippsburg-Rheinsheim. Jetzt geht’s los, so richtig los: Die Finanzierung ist besiegelt und damit gesichert. Mit der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt mit Sitz in Oberhausen und der Sparkasse Karlsruhe haben die Vorstandsmitglieder, Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner und Immobiliensachverständiger Manfred Brecht, die Vertragsunterzeichnung über die umfangreiche Finanzierung des Großprojekts vorgenommen.
Bereits 2015 war es zu ersten Gesprächen zwischen den Banken und dem Vorstand der Bürgergenossenschaft gekommen. „Damals war alles noch vage, lag im Ungewissen“, berichtet Jasmine Kirschner – und freut sich: „Es ist selten, dass sich gleich zwei Banken ein Vorhaben zur Finanzierung teilen. Das zeigt, dass wir uns auf unsere Banken vor Ort verlassen können. Diese werden in Zukunft die anstehenden Aufgaben unter sich teilen.“
Bei der Unterzeichnung machten die Vertreter der Genossenschaft deutlich: „Das Projekt muss wirtschaftlich getragen werden können, jedoch steht der Profit nicht im Vordergrund, sondern die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft. Wir sind alle berührt und auch ein wenig stolz, dass sich die enorme Kraftanstrengung gelohnt hat.“
Mit der Sicherung der Finanzierung geht der Beginn der Arbeiten einher. Die „BürgerhausLöwen eG“ hat das Architekturbüro Willi Lechleiter beauftragt, die Angebote für Handwerksleistungen einzuholen. Dies ist jetzt der Startschuss für die sogenannte aktive Bauphase.
In der Ortsmitte von Rheinsheim befindet sich ein traditionelles Gebäude, die ehemalige Gaststätte „Zum Goldenen Löwen“. Dieses Gebäude bietet die Möglichkeit, ein Ladengeschäft, eine Gaststätte sowie 14 Fremdenzimmer zu betreiben. Das Ladengeschäft soll dazu dienen, Grundnahrungsmittel für den täglichen Bedarf, in Ergänzung zur ortsansässigen Bäckerei, anzubieten. Darüber hinaus sollen Produkte angeboten werden, die es nicht im nächsten Supermarkt gibt, so ist in der Projektbeschreibung zu lesen.
Weiter heißt es: Diese Produkte setzen sich durch Regionalität und hohe Qualität von dem üblichen Angebot ab. Die Gaststätte soll wieder aktiviert und als Landgaststätte geführt werden. Neben dem gastronomischen Angebot und verschiedenen Events wird für die ältere Generation ein Senioren-Café und für private Feierlichkeiten ein Catering angeboten. Für Vereine ohne eigenes Clubhaus wird die Gaststätte als Vereinslokal zur Verfügung stehen.
Der dekorative Innenhof soll in der Sommerzeit als Biergarten genutzt werden. Ziel der Genossenschaft ist auf der einen Seite der Erhalt von „Rheinsheimer Kulturgut“ und auf der anderen Seite, den Einwohnern ein Kommunikationszentrum für Jung und Alt zu bieten.
Insgesamt geht es um ein Investitionsvolumen von rund 1,2 Millionen Euro für die geplanten drei Bauabschnitte, für den Erwerb des Anwesens und für Instandsetzung und Ausstattung. Im November 2017 wechselte die Immobilie den Besitzer. Zum Gesamtbudget musste die Genossenschaft einen Eigenanteil von 200.000 Euro beisteuern. Die Summe der Eigenmittel wurde zwischenzeitlich deutlich überschritten.
Bild: Voba-Regionalmarktleiter Heinrich Fromm (links), dann Finanzierungsberater Siegfried Stifter, Voba-Vorstand Rüdiger Kümmerlin, Sparkassen-Vorstandsmitglied Bernd Sauer, unten: Manfred Brecht und Jasmine Kirschner.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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