Philippsburg in Bayern, Österreich und Chile
Weltfirma „Martinshorn“ zieht positive Bilanz zum Jahresabschluss
Philippsburg. „Im badischen Philippsburg sitzt einer jener hidden Champions, ein versteckter Marktführer also, der auf seinem Gebiet mehr oder weniger konkurrenzlos ist. Ein lautmalerisches Wort deutet an, was dieses Unternehmen herstellt: Tatütata“, so war‘s vor sechs Monaten in der RNZ zu lesen.
Zum Jahresende 2018 zog jetzt der „Weltbetrieb“ Bilanz, die „hervorragend“ ausfalle, lassen die Firmeninhaber Martin Brender und Viola Brender, geborene Martin, wissen: Die Auftragsbücher für 2019 sind voll, zum Teil auch die Bücher 2020. Das DRK Bayern lässt jetzt allein 800 Fahrzeuge mit den Philippsburger Erzeugnissen aus- und umrüsten. Auch Österreich zieht nach. Gleichfalls in Chile und Indonesien sind die Martinshörner begehrt – und in vielen weiteren Ländern der Erde.
Warum heißt das Martinshorn eigentlich Martinshorn? Wer es nicht wusste, der konnte es aus erster Hand erfahren. Martinshorn – seltener, aber eigentlich korrekt Martin-Horn – ist vor allem in Deutschland ein umgangssprachlicher Begriff für das Folgetonhorn. Der Name leitet sich ab vom Unternehmen „Deutsche Signal-Instrumenten-Fabrik Max B. Martin“.
In Philippsburg stellt die Firma das weltberühmte Martinshorn her: inzwischen in vierter Generation. Der originale Klangteppich und die Klangdichte lassen sich nur mit einem echten Martinshorn erreichen. Dafür gibt es auch ein eigenes Tonlabor, in dem der typische Martinshorn-Klang ausgetüftelt wird.
Für die Stadt Philippsburg handelt es sich, so ist zu hören, um einen „Vorzeige- und Musterbetrieb“.
In den langen Jahren und Jahrzehnten seit 1880 wurden akustische Signalinstrumente und Musikinstrumente hergestellt, so Ballhupen, Autohupen, Signalhörner, Jagdhörner, Feuerwehrhörner, Dreiklang- und Vierklang-Rufhörner, zweitönige Alarmtrompeten, Kavallerie-Trompeten, Schalmeien samt Zubehör. Verschiedene Pfeifen aus Holz, Messing und Horn gehörten außerdem zum Lieferprogramm.
Bei rund 40 Mitarbeitern sind langjährige Betriebszugehörigkeiten ohne weiteres möglich. Erstrecht wenn die Firma inzwischen 138 Jahre alt ist. Ein Jubilar der Deutschen Signal-Instrumenten-Fabrik Max B. Martin „MARTIN-HORN“ in Philippsburg - Thomas Klumpp, als kaufmännischer Mitarbeiter im Einkauf und Vertrieb beschäftigt - wurde jetzt ausgezeichnet und bekam eine eindrucksvolle Treue-Urkunde der Industrie- und Handelskammer. Dazu gab es ein Präsent.
Autor:Werner Schmidhuber aus Waghäusel |
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