Kulturforum mit faszinierender Technik in Szene gesetzt
„Alte Post“ hüllt sich in ein „Lichtkleid“
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Ein neuer künstlerischer „Leuchtturm“ macht in den dunklen Abendstunden Furore. Zum fünften Geburtstag zieht sich das Kulturforum „Alte Post“ von 18 bis 22 Uhr ein schillerndes „Lichtkleid“ an. Die faszinierende Illuminierung der Fassade und des Kuppelsaals stammt von Ingo Bracke.
Es sind Szenen eines Märchenfilms, die sich dem Betrachter am Josef-Krekeler-Platz bieten: in der verschneiten Landschaft der großzügigen Anlage taucht wie von Geisterhand erweckt das historische Gebäude des kleinen Palazzo von Ludwig von Stempel aus der Dunkelheit in schillernder Farbenpracht auf. Gleichzeitig werden als Hommage an die beiden Künstler Hugo Ball und Heinrich Bürkel Details ihres Schaffens sichtbar gemacht. Die farbigen Reflexe nehmen auch die beiden „Mädels“ mit ins Bild, die an die tapferen Schuhfrauen erinnern, die in grauer Vorzeit ihre Familien durch den Verkauf von „Schlappen“ in ganz Deutschland ernährten.
Fünf Wochen lang soll die Alte Kraftpost aus dem Jahr 1893 aus dem Schatten der Geschichte geholt und einer viel versprechenden Zukunft zugeführt werden. Schon in der Vergangenheit hatten sich Künstler in den Ausstellungsräume ein Stelldichein gegeben, fanden im elegant-modernen Ambiente des Kuppelsaals rauschende Feste statt und lud die Stadt zu bedeutenden Ereignisse ein.
Jetzt werden im Rahmen der wochenlangen Geburtstagsfeierlichkeiten weitere bedeutende Akzente gesetzt, die Pirmasens aus der Provinzecke herausholen sollen. Dazu zählt die Performance „Cavemusic – somatic DJing for horizontal people“ von DJ Baba Electronica am 9. Februar, 19.30 Uhr. Da ist man „platt“: Statt auf Stühlen sitzend, liegen die Besucher auf Matratzen und konzentrieren sich auf kollektive Affekte, Emotionen und Intimität. Inspiriert werden sie von Gerüchen und Lichtern. DJ Baba Electronica wird dann Live-Pop-Szenen abspielen, um so für eine emotionale Atmosphäre zu sorgen, die dem Publikum unter die Haut geht.
Eine ganz andere Richtung verfolgen die beiden Autoren Nelia Dorscheid und Mark Heydrich, die am 23. Februar, 19.30 Uhr, einige Gedichte von Hugo Ball und seiner späteren Frau Emmy Hennings vortragen. Aufgelockert wird diese Lesung durch musikalische „Zwischentöne“. Damit setzen Wort- und Klanggebilde verstärkt durch die Illuminierung einen exzellenten Schlusspunkt der Geburtstagsfeierlichkeiten in und für das Kulturforum „Alte Post“. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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