Kolumne im Wochenblatt PS
Das Märchen vom „Schnee“
von andrea katharina kling-kimmle
Dieser Winter hat sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Über seinen Beinamen „Väterchen Frost“ kann man nur müde lächeln. Nix mit Spaß im Schnee, Langlauf im Pfälzerwald oder fröhliche Rodelpartie. Selbst das Thermometer sank nur um wenige Grad unter dem Gefrierpunkt. Stattdessen überschüttete uns Petrus mit Regenmassen und stellte die Windmaschine fast auf den höchsten Punkt.
Besonders bitter waren diese Wetterkapriolen für die Einzelhändler. So klagt beispielsweise Erich Weiss vom Sonderpostenmarkt „PicksRaus“ über Kaufzurückhaltung bei typischen Winterprodukten. Waren im letzten Jahr Enteiserspray, dicke Handschuhe oder auch Schneeschaufeln heiß begehrt, blieben diese Artikel fast unberührt in den Regalen. Drastischer Rückgang bei Streusalz: 56 Paletten waren es im letzten Winter, jetzt ging lediglich eine Palette voll weg.
„Es war einmal“: In Zeiten des Klimawandels werden so die Erzählungen der älteren Generation über Schlittenfahren, Schneemann bauen oder Eislaufen auf dem zugefrorenen Weiher zu einem modernen Märchen.
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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