Stationentheater „Absatz kehrt!“ mit A.K.T.
Der historischen Wahrheit auf der Spur
Pirmasens. Das Arme Kreative Theater (A.K.T.) feiert am 16. November, 20 Uhr, Premiere seiner neuesten Produktion „Absatz kehrt! – Wo drückt der Schuh?“. Das Stück – konzipiert als spannendes Stationentheater in der Festhalle – rückt die Pirmasenser Industriegeschichte in den Mittelpunkt. Karten zum Preis von 14 Euro, ermäßigt sieben Euro, gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt, Rathaus am Exerzierplatz (Telefon: 06331/842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de). Die Abendkasse in der Festhalle ist ab 19 Uhr geöffnet.
Einen Vorgeschmack lieferte die freie Theatergruppe um Regisseur Achim Ropers bereits im August bei „Industriekultur von 10 bis 10“, dem Pirmasenser Beitrag zum rheinland-pfälzischen Kultursommer. Dieses Konzept wurde nun dem neuen Aufführungsort mit seinen unterschiedlichen Spielstätten angepasst, die das Erleben der Aufführung besonders spannend gestalten. Damit gelingt es A.K.T. erneut ganz dicht am Publikum zu sein. Der Zuschauer kann sich auf ein intensives Theatererlebnis freuen.
Die Produktion will die Pirmasenser Industriegeschichte in einzelnen Bildern darstellen. Dabei steht immer der Mensch in seiner Verbindung zur industriellen Entwicklung im Zentrum der Szenen, ob nun die Heimarbeit einer Stepperin oder die Arbeit in einer Fabrik dargestellt oder ob technische Arbeitserleichterung oder unmenschliche Ausbeutung betrachtet werden. Dabei versucht A.K.T. auch einen Bezug zur Globalisierung herzustellen und leistet schließlich einen Ausblick in die digitale Zukunft.
Die fast durchgängig selbst entworfenen und gestalteten Szenen haben alle einen historischen Wahrheitsgehalt. Dabei wurde intensiv Feldforschung betrieben. Ältere Mitbürger wurden befragt, das Stadtarchiv half mit Einblick in Akten und Presseberichte vergangener Jahrzehnte wurden ausgewertet.
Das Konzept, verschiedene thematisch unterschiedliche Szenen zu einem Themenblock aufzuführen, ist für die Theatergruppe Armes Kreatives Theater durchaus nicht neu. A.K.T. wurde 1995 von Theaterbegeisterten gegründet und führt jährlich ein Stück auf. Dabei reicht das Repertoire von Klassikern (William Shakespeare: Viel Lärm um nichts), über Uraufführungen (Hugo Ball: Nero), Wiederentdeckung längst vergessener Werke (Jacob-Heinrich Graeser: Die Verwandlung) und Orientierung an modernen Autoren (Konstantin Küspert: Europa verteidigen) bis zu Eigenproduktionen (Beautiful Life Institute). Typisch für A.K.T.-Produktionen ist das Spielen ohne Vierte Wand – authentisches Theaterspiel ist ein herausragendes Merkmal dieser Gruppe.
Weitere Aufführungen finden am 23. November sowie am 14. und 16. Dezember statt. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.