Liederabend mit Bass-Bariton Klaus Mertens in der „Alten Post“
„Die schöne Magelone“
Pirmasens. Zum Abschluss der Festivalreihe Euroclassic dürfen sich Liebhaber klassischer Musik auf eine weitere Perle freuen: Am 27. Oktober, 18 Uhr, ist der international bekannte Bass-Bariton Klaus Mertens in der „Alten Post“ zu Gast. Der Liederabend ist dem Brahms-Zyklus „Die schöne Magelone“ gewidmet. Begleitet wird der Sänger von dem jungen ukrainischen Pianisten Volodymyr Lawrynenko (35) am Flügel.
Dem Publikum in Pirmasens ist Klaus Mertens bestens durch seine Mitwirkungen bei den Konzerten des Oratorienchors bekannt. Sein Auftritt im vergangenen Jahr in der Festhalle war dem Kunstlied gewidmet. Nun hat der gefragte Sänger den Liederzyklus von Johannes Brahms erarbeitet, umgesetzt aus den Erzählungen des Dichters Ludwig Tieck, die auf dem Roman „Pierre de Provence et la belle Maguelonne“ basieren. Literatur und Musik ergänzen sich perfekt: Auf die Sprechertexte konnte der Komponist nicht verzichten, denn seine Lieder werden erst durch sie verständlich. Die Musik wiederum bringt die Gefühlswelten zum Ausdruck, von denen in der Erzählung lediglich berichtet werden kann.
„Die schöne Magelone“ – das ist eigentlich eine alte provenzalische Liebesgeschichte aus dem 15. Jahrhundert. Sie handelt vom Grafen Peter und der neapolitanischen Königstochter Magelone. Sie verlieben sich ineinander, doch Magelone ist schon einem anderen versprochen. Daher fliehen sie gemeinsam, doch Peter gerät in türkische Sklaverei. Der romantische Dichter Ludwig Tieck „modernisierte“ diese Geschichte zwei Jahrhunderte später und veröffentlichte sie in seinen Volksmärchen. Diese Fassung verwendete dann Johannes Brahms als Grundlage für seinen einzigen Liederzyklus. Er vertonte sie aber nicht in einfachen Strophenliedern. Er schuf vielmehr Romanzen, die als lyrische Stimmungsbilder fungieren. Sie bringen dem Zuhörer den Gefühlszustand der Charaktere ganz nahe. Das Klavier hat dabei eine sehr eigenständige Rolle. Für Peter und Magelone geht es in der Geschichte, auch emotional gesehen, ständig auf und ab. Der Komponist unterstreicht das durch eine große Bandbreite von Gestaltungsmitteln: Vom Wiegenlied über die Rhapsodie bis hin zum Choral lässt er vielerlei Genre anklingen.
Ebenso wie Ludwig Tieck in seiner Erzählung versucht auch Johannes Brahms, den mittelalterlichen Stoff ganz modern zu deuten. Seine Musik ist überschwänglich romantisch, sein Klaviersatz für die Zeit ungewohnt orchestral.
Klaus Mertens wird als „exzellenter Meister seines Fachs“ bezeichnet. 2016 wurde er mit dem renommierten Georg-Philipp-Telemann-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg ausgezeichnet und in diesem Jahr erhielt er die Bach-Medaille der Stadt Leipzig. ps/ak
Info:
Das Konzert mit Klaus Mertens am 27. Oktober findet in Kooperation mit der Mozartgesellschaft Zweibrücken-Bitsch-Pirmasens statt. Eintrittskarten (inklusive Garderobengebühr) zum Preis von 19, ermäßigt zwölf Euro, sind im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz, Telefon: 06331 842352, E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de erhältlich. Die Tageskasse ist am Veranstaltungstag ab 17 Uhr geöffnet.
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
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