Potenzial in Pirmasens ist laut Gewerkschaft riesig
Durch Steuerbonus soll Sanierung boomen
Pirmasens. Klima-Faktor eigene vier Wände: Für Hausbesitzer in der Horebstadt lohnt es sich ab 2020 mehr als bislang, in die energetische Gebäudesanierung zu investieren. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen.
Mit Blick auf den von der Bundesregierung neu eingeführten Steuerbonus für klimafreundliche Umbauten rechnet die Gewerkschaft mit Tausenden zusätzlichen Sanierungen. „Das Potenzial in der Stadt ist riesig. Aktuell sind hier 8.400 Gebäude älter als 40 Jahre. Viele von ihnen haben eine katastrophale CO2-Bilanz“, sagt Marina Rimkus, Bezirksvorsitzende der IG BAU Süd-West-Pfalz. Der Gebäudesektor macht mit 117 Millionen Tonnen CO2 immerhin 14 Prozent der Treibhausemissionen in Deutschland aus.
„Vom nicht isolierten Dach bis zu zugigen Fenstern – ein unsaniertes Haus belastet die Umwelt und treibt die Heizkosten nach oben“, betont Marina Rimkus. Mit dem neuen Steuerbonus könnten Eigenheimbesitzer erstmals einen großen Teil ihrer Ausgaben vom Staat zurückbekommen. Wer in selbst genutztem Wohneigentum die Wände oder das Dach dämmt, Fenster, Türen oder die Heizung erneuert, kann künftig drei Jahre lang 20 Prozent der Investitionen von der Steuer absetzen. Die maximale Förderung liegt bei 40.000 Euro. Das Gebäude muss dafür mindestens zehn Jahre alt sein.
Die IG BAU sieht in dem Modell eine „wichtige Ergänzung“ zu den bisherigen Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Bank vergibt Zuschüsse und günstige Kredite für energetische Sanierungen. 2018 wurde in Pirmasens so der umweltfreundliche Umbau von 101 Wohneinheiten gefördert. „Hier muss deutlich nachgelegt werden“, fordert die Gewerkschafterin. Ohne eine massive Steigerung der Umweltsanierungen seien die CO2-Einsparziele im Gebäudebereich nicht zu schaffen.
Nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung müssen die Gebäude-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent sinken.
Die IG BAU Süd-West-Pfalz rät Eigenheimbesitzern, den Antrag auf die neue steuerliche Förderung möglichst rasch zu stellen. „Wichtig ist auch, sich frühzeitig
um Handwerker zu kümmern. Dachdecker und Co. haben teils schon jetzt volle Auftragsbücher für 2020“, sagt Marina Rimkus. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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