Neue Wechselausstellung „Flurstücke. Gewesene Gehäuse“
Ein „reisender Zeichner“ im Forum Alte Post
Pirmasens. „Flurstücke. Gewesene Gehäuse“ lautet der Titel der neuen Wechselausstellung, die vom 11. September bis 31. Oktober 2021 im Forum Alte Post zu sehen sein wird.
Im Mittelpunkt stehen rund 150 Zeichnungen des Saarbrücker Künstlers Volker Lehnert. Diese sind in den Jahren 2017 bis 2020 in der Tradition reisender Zeichner des 19. Jahrhunderts entstanden. Zu den damaligen Akteuren gehörte auch Heinrich Bürkel, dessen Schaffen in einer Dauerausstellung im Pirmasenser Kulturzentrum bewundert werden kann.
Lehnerts mehrwöchige Arbeitsaufenthalte führten ihn zur Recherche unter anderem nach Neapel, Syrakus, Catania, Madrid, Toledo, Arles und Avignon. Vor Ort fertigte er Zeichnungen fremder Städte und Landschaften an, die er später mithilfe von Farb- und Bleistiften sowie Aquarell- und Leimfarbe zu den nun im Forum Alte Post gezeigten Erinnerungsbildern verdichtet hat.
Neben barocker Architektur zeigen Volker Lehnerts leichte, oft helle und dynamische Bilder ebenso moderne Gebäude und beispielsweise auch Graffiti. Hierfür überlagert er Fassaden und Ansichten sowohl räumlich als auch farblich. Dabei wollen seine Werke vieles zugleich sein, Reportagen, Berichte und Bestandsaufnahmen und poetische Verwandlungen genauso wie Glossen, Grotesken, ironische Brechungen und ein Durchspielen utopischer Gegenentwürfe.
Die Vernissage zu „Flurstücke. Gewesene Gehäuse“ findet am 10. September um 19 Uhr statt; zur Finissage am 31. Oktober wird es ein Künstlergespräch geben. Corona-bedingt ist eine Vorabanmeldung verpflichtend – telefonisch unter 06331 2392716 oder per Mail an altepost@pirmasens.de. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen sowie zum Rahmenprogramm mit Führungen und Workshops folgen. Darüber hinaus erscheinen zur Ausstellung ein gleichnamiges Katalogbuch mit 152 farbigen Abbildungen und einem Essay des Zeichners und Grafikers Gerhard van der Grinten (Rasch Verlag, ISBN 978-3-89946-307-1) sowie eine Vorzugsausgabe mit einer nummerierten und signierten Radierung.
Volker Lehnert war 1956 in Saarbrücken geboren worden. Von 1976 bis 1981 studierte er Bildende Kunst, Kunstgeschichte und Germanistik an der Kunsthochschule und der Universität Mainz. Zu seinen Auszeichnungen zählen: Förderpreis der Internationalen Senefelder-Stiftung für Lithographie (1981), Graphik-Preis der Wilhelm-Dröscher-Stiftung (1982), Ramboux-Preis für Malerei (1988), Mainzer Kunstpreis Eisenturm (1991) und der Graphik-Preis der Stadt Bietigheim-Bissingen (2016).
Von 1996 bis 2000 war Lehnert Professor für Zeichnung an der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Seit 2000 ist er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. ak/ps
Info:
www.volkerlehnert.de.
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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