Grüne Damen und Herren drehen Imagefilm
Ein Werbespot fürs Krankenhaus
Von Cynthia Schröer
Pirmasens. Ein Scheinwerfer steht neben dem Krankenbett. Die große Filmkamera am Fußende ist schon auf das Kopfteil des Bettes gerichtet. Auf dem kleinen Tisch in dem Krankenzimmer im Pirmasenser Krankenhaus, wo normalerweise persönliche Dinge der Patienten Platz finden oder auch mal eine Zeitschrift, liegt ein Mikrofon. Der Mann, der im Bett liegt, ist nicht wirklich krank. Es ist Erik Göller. Er ist ein Grüner Herr im Krankenhaus und spielt einen Patienten. Am Donnerstag wurde das Zimmer nämlich zum Drehort für einen kurzen Imagefilm über die Grünen Damen und Herren.
„Wir sollten noch ein Glas Tee auf den Nachttisch stellen, damit es authentisch wirkt“, merkt ein Krankenhausmitarbeiter an. Während das Zimmer nach und nach mit Requisiten bestückt wird und das Filmteam von Andreas Groß Film- und Fotostudio die Gerätschaften richtig einstellen, üben „Patient“ Erik Göller und Heide Kunz, die in einem grünen Kittel neben dem Bett steht, die Szene, die sie später darstellen. Kunz soll Göller dabei erklären, wie die Fernbedienung für den Fernseher funktioniert. Diese Situation ist für die 81-Jährige Routine, denn sie ist auch „in Wirklichkeit“ eine Grüne Dame am Krankenhaus und hat das schon vielen Patienten erklärt.
Ehrenamtliche helfen bei allen möglichen Problemen
Die Seniorin ist eine der ältesten der 30 Grünen Damen und Herren, von denen sich fünf am Standort Rodalben um Patienten kümmern. Zwei Stunden pro Tag laufen sie durch die Krankenzimmer und kümmern sich um die Belange der Patienten, erklärt Rigo Meyer, Vorsitzender des Fördervereins Patientenforum Städtisches Krankenhaus Pirmasens. „Sie fragen die Patienten, ob etwas anliegt, zum Beispiel, ob sie ihnen ein Getränk, ein Buch oder eine Zeitung bringen sollen.“ Auch bei Problemen mit der Technik, wie der Fernbedienung oder dem Telefon stehen die Grünen Damen und Herren den Patienten mit Rat und Tat zur Seite. „Manche brauchen Hilfe, weil sie nicht aufstehen können und ihre Brille auf dem Boden liegt. Manche wollen reden und ihr Herz ausschütten“, berichtet Göller aus Erfahrung.
Vor dem Krankenzimmer sitzen drei weitere Frauen in grünen Kitteln. Wenn die Szene im Kasten ist, sollen sie für den Film interviewt werden. Alle drei sind Grüne Damen. Eine von ihnen ist Elfie Heidingsfeld. „Als Rentnerin will ich die Zeit nutzen, um anderen Menschen zu helfen“, sagt die 67-Jährige. Neben ihr sitzt Doris Brill. Ihr Mann wurde im städtischen Krankenhaus behandelt und mit dem Dienst als Grüne Dame möchte die 67-Jährige der Klinik etwas zurückgeben, sagt sie. Die dritte im Bunde, Hildegard Burkhart, hat 15 Jahre lang im Krankenhaus in der Bettenzentrale gearbeitet. „Ich habe mir immer gesagt, das ist was für mich, wenn ich in Rente gehe“, schildert sie ihre Motivation.
Kleine Film-Ausschnitte als Werbematerial
„Viele Grüne Damen und Herren sind ältere Leute“, sagt Meyer vom Förderverein. Deshalb wird Nachwuchs gesucht und der Imagefilm soll den Dienst attraktiver für junge Menschen machen. Er soll einen Einblick in den Alltag der Helfer geben und auch zeigen, dass diese Aufgabe eine Orientierungshilfe für den Beruf bietet, sagt Rigo Meyer. Schließlich haben zuvor auch drei junge Frauen den Dienst übernommen. Zwei von ihnen sind jetzt Ärztinnen, eine ist Rettungssanitäterin.
Der Film wird eine bis eineinhalb Minuten lang und soll auf der Homepage des Krankenhauses und in den sozialen Medien zu sehen sein, informiert der Chef des Filmteams, Andreas Groß. Der Förderverein Patientenforum kann ihn dann auch als Werbefilm nutzen. Außerdem werden aus dem Film kurze Spots herausgeschnitten, die auch langfristig nach und nach als Werbung verwendet werden können.
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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