Kolumne von Andrea Kling
Eine "Lachnummer"?
„Es war einmal …“ so fangen Märchen an. Wir wollen aber keine Fantasiegeschichte erzählen, sondern tapfer der Realität ins Auge blicken.
„Es war einmal …“ ein Volk, das hat sein Lachen verloren. Mit stumpfen Blicken, einige auch mit gelangweilten Mienen, meist jedoch den Kopf gesenkt auf einen kleinen Gegenstand in der Hand eilen die Leute durch die Welt. Kaum einer blickt nach rechts oder links, sieht die wunderschönen Blumenbeete oder grüßt freundlich. Ein innerer Antrieb scheint den Menschen unentwegt Beine zu machen, doch von Lebensfreude keine Spur.
Halt, das stimmt nicht ganz. Die Kinder bilden eine große Ausnahme. Voller Entzücken verfolgen sie den bunten Schmetterling, der an ihnen vorbeigondelt. Mit viel Hingabe schlecken sie an ihren tropfenden Eistüten und beim Anblick eines niedlichen Hundebabys überzieht ein Strahlen die kleinen Gesichter. Jubelschreie sind vom Spielplatz zu hören, wenn die Schaukel immer höher in den blauen Himmel schwingt und ein Sonnentag im städtischen Schwimmbad ist das Höchste der Gefühle – so schön ist die Kindheit.
Doch von dieser unbeschwerten Lebenslust ist bei den Erwachsenen kaum noch etwas vorhanden. Der Unschuld beraubt, dank schlechter Erfahrungen, verbittert durch Schicksalsschläge, aber auch übersättigt durch die permanente Informationsflut, hat der Mensch sein Lachen verloren.
Eine Nachfrage im Fundamt bringt nicht weiter, wer etwas nicht vermisst, der sucht auch nicht danach.
Das Ende der Geschichte: Es gibt kein „Happy End“ - oder?
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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