Gedenken an Pirmasenser Familie Wolff
Gedenktafel für Opfer des Nationalsozialismus

Max Wolff wurd ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er starb  Foto: larahcv/pixabay.com
  • Max Wolff wurd ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er starb Foto: larahcv/pixabay.com
  • hochgeladen von Roland Kohls

Pirmasens. Gedenktafeln an der Gasstraße werden zur Erinnerung an die Familie Wolff angebracht. Am Mittwoch, 16. Februar, wird Oberbürgermeister Markus Zwick, die Vorsitzende des Arbeitskreises, Karola Streppel, gemeinsam mit Nachfahren der Familie und einer Schülerin des Hugo-Ball-Gymnasiums die Gedenktafeln einweihen. Die Schülerin hat das Schicksal der Pirmasenser Familie Wolff recherchiert und einen Text zum Gedenken an Max Wolff und seine Familie zu erarbeitet, über das sie in der Schule ein Referat hielt.
Am Platz der heutigen Gasstraße 8-10 lebte zur Zeit des Nationalsozialismus die Familie Wolff. Das Anwesen, auch als „Wolff’sche Villa“ bekannt, war das Lebenszentrum der Familie. Dort lebten Max Wolff, seine Ehefrau Meta Wolff sowie deren Kinder Karl und Hans Werner Wolff. Bis zur Wirtschaftskrise in der 1920er Jahren betrieb die Familie an der Stelle auch eine Schuhfabrik, die von Carl Wolff gegründet worden war, dem Vater von Max Wolff, einem Mitglied des Pirmasenser Stadtrats und Vertreter liberaler und demokratischer Werte.
Während des Novemberpogroms 1938 wurden Max Wolff und seine Söhne, Karl und Hans Werner Wolff, im damaligen Volksgarten verhaftet und anschließend in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Max Wolff verstarb wenige Woche nach seiner Inhaftierung, auch aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung. Seine Söhne mussten seinen Tod miterleben. Anfang Dezember wurden beide aus der Haft entlassen und flohen 1940 gemeinsam mit ihrer Mutter Meta Wolff nach Amerika. Karl Wolff, der sich später Charles nannte, verfasste einen Bericht über seine Inhaftierung, der heute als eine der wichtigsten Quellen im Pirmasenser Stadtarchiv zum Novemberpogrom in Pirmasens gilt. Charles Wolff, der nach dem Krieg über die Pirmasenser „Heimatbriefe“ und vor allem durch die Verbindung zu Roland Paul in Kontakt zu seiner Heimatstadt blieb, verstarb 2006 in Atlanta, sein Bruder Hans (John) Werner Wolff 2010 in Danbury. Meta Wolff verstarb bereits 1955 in Manhattan.
Die Freude und Unterstützung über dieses Engagement von einem Enkel von Max Wolff, der heute in Amerika lebt, zeigt die aktuelle Bedeutung, die das Gedenken für viele Nachkommen und auch junge Menschen hat, die die Pirmasenser Geschichte der Nazizeit nicht in Vergessenheit geraten lassen wollen. rk/ps

Anmeldung

Aufgrund der derzeitigen Corona-Regelungen ist die Teilnehmerzahl begrenzt und eine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen und weitere Informationen telefonisch beim Stadtarchiv Pirmasens unter 06331 84-2299.

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Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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