Aktionstage mit „langem Einkaufsabend“ in Pirmasens
„Heimat shoppen“ bringt Leben in die Bude(n)
von andrea katharina kling-kimmle
Pirmasens. Das Motto „Heimat shoppen“ passe wie „angegossen“ in dieser Krisenzeit sagt Rolf Schlicher, oberster Mann beim Stadtmarketing, im Gespräch mit dem Wochenblatt. Denn die „Corona-Pandemie“ mit Maskenpflicht in den Läden und die starke Konkurrenz im Netz mache den regionalen Unternehmen nach wie vor schwer zu schaffen. Lichtblicke versprechen deshalb die Aktionstage zur Belebung der Innenstadt mit verstärkter Kundenfrequenz , die vom 10. bis 12. September im Rahmen der bundesweit erfolgreichen Imagekampagne „Heimat shoppen“ stattfinden.
Bereits vor zwei Jahren hatte die Industrie- und Handelskammer zu einer Kampagne gegen den zunehmenden Online-Konsum aufgerufen. Schon damals war klar, sollte der stationäre Handel durch diese starke Konkurrenz „aussterben“, dann gehen in den Innenstädten die Lichter aus. Noch gibt es viele Verbraucher, die ihren Geschäften die Treue halten, doch diese Zahl nimmt rapide ab. Der Lockdown angesichts der Corona-Krise habe den Negativtrend noch verstärkt, erklärt Rolf Schlicher, Leiter Stadtmarketing, Tourismus/Kultur/Sport. Trotzdem kamen nach seiner Einschätzung die inhabergeführten Betriebe mit „einem blauen Auge“ davon: „Ihre Verluste konnten sie teilweise durch einen Abholservice in Verbindung mit den guten persönlichen Kundenkontakten kompensieren“. Diese Dienstleistung sei ein „Gegengewicht zum Online-Angebot“ gewesen. „Die Bürger erkannten, dass sie trotz verschlossener Ladentüren auch in ihrer Heimatstadt die gewünschten Artikel erhielten“.
Angesichts der verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Neuinfektionen durch „Covid-19“ wurden auch in Pirmasens alle Großveranstaltungen wie Exefest abgesagt. Damit entfallen die verkaufsoffenen Sonntage. Deshalb habe man in Absprache mit dem Arbeitskreis Einzelhandel im Rahmen der bundesweiten „Heimat shoppen“-Aktionstage als Ersatz eine lange Einkaufsnacht am 10. September geplant. Bis 22 Uhr haben rund 40 Geschäfte, Dienstleister und Gastronomie geöffnet. Auf die Kunden warten kleine Präsente, kostenlose Erfrischungsgetränke, aber auch Aktivitäten wie Backvorführungen.
„Kaaf dehäm“ ist die Devise der lokalen Kampagne, die bedingt durch die Corona-Krise bereits in den Köpfen der Pirmasenser verankert ist und Leben in die „Bude(n)“, sprich Läden, bringen soll. Schlicher hofft auf gute Resonanz, denn die Unterstützung des regionalen Handels stehe bei vielen Bürgern bereits auf der Agenda.
Aufgepeppt werden die Aktionstage durch eine Autoausstellung im Bereich des Schlossplatzes. Die regionalen Händler hätten sich spontan zur Teilnahme bereit erklärt, freut sich der Stadtmarketingleiter. Jedes der neun Unternehmen könne zwei Neuwagen präsentieren – allerdings ohne Beratung und Verkauf. Man hoffe, dass es dennoch nicht zu einem Gedränge um die einzelnen Modelle kommt. Deshalb werde die Ordnungsamt immer mal wieder ein Auge darauf werfen.
Neue Wege war das Stadtmarketing im Monat August gegangen: Unter dem Motto „Sommer in der Stadt“ fanden an drei Samstagen jeweils drei Straßenmusik-Konzerte mit einheimischen Künstlern an verschiedenen Stellen der Fußgängerzone statt. Mit dabei unter anderem Klaus Reiter, Michael Bixler oder auch Jan-Luca Ernst. Eine kleine „Kultur-Reihe“, die für eine Belebung in der Innenstadt sorgte und auch den Straßencafés große Resonanz brachte. Nach diesem erfolgreichen Rezept wolle man das Programm der „Heimat shoppen“-Aktionstage aufpeppen, verrät Schlicher. Die Mittel dazu seien zur Finanzierung der IHK-Tüten „Ich bin Heimat Shopper“ eingestellt. Weil die Einkaufstaschen in diesem Jahr nur zur Dekoration zur Verfügung stehen, können die Gelder anderweitig verwendet werden.
Um möglichst viel Werbung für die drei Aktionstage zu machen, erhalten die Geschäfte Plakate sowie bunte Karten mit den Slogans „Pack die Heimat in die Tüten“ und „Kauf ein, wo du lebst“. ak
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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