Projekt „Löwenherz“ feiert zehnjähriges Bestehen
Hilfe für Kinder psychisch erkrankter Eltern
Pirmasens. Ende Juni wurde bei den Johannitern das zehnjährige Bestehen des Projekts „Löwenherz“ gefeiert. Das Projekt unterstützt Kinder und Jugendliche, deren Familien unter besonderen psychischen Belastungen stehen. Das Jubiläum wurde in der Kaiserstraße 53, als auch im benachbarten Gebäude Kaiserstraße 51, gefeiert - unter anderem mit einem Spielemobil für die Kinder, einer Fotostation und verschiedenen Aktivitäten.
Die Anerkennung für das Engagement der Pädagogen der Johanniter stand an diesem Tag ebenso im Vordergrund, wie das Wohlbefinden der Familien. Anika Matheis und Lena Koch aus der Kinder- und Jugendhilfe haben den Besuchern nochmal das Projekt vorgestellt und in einem Rückblick die Entstehungsgeschichte Revue passieren lassen. „Ein großes Erlebnis war unser Löwenherzlied, dass wir in der SAP-Arena in Mannheim zusammen mit Nik P. präsentieren durften. Ein weiteres Highlight war die Einladung der Town and Country-Stiftung zur Spendengala in Erfurt 2107, bei der Löwenherz als Vorzeigeprojekt für Rheinland-Pfalz ausgewählt wurde“, berichtete Lena Koch.
2021 bis 2024 erfolgte die Erweiterung des Gruppenangebots. Während vorher nur Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren an der Gruppe teilnehmen konnten, wurde mit der „Löwenherzgruppe 2.0“ nun auch ein Angebot für Zwölf- bis 16-Jährige geschaffen. „Danke für die Unterstützung und Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern. Wir sind auf Spenden angewiesen und hoffen, dass wir auch weiterhin unterstützt werden“, so Lena Koch.
Zum zehnjährigen Jubiläum gratulierte unter anderem auch der Stadtbeigeordnete Denis Clauer: „Psychische Erkrankungen sind in den letzten Jahren auf dem Vormarsch. Dazu braucht es ganzheitliche Lösungen. Ich drücke die Daumen und hoffe, dass es mit Löwenherz so weitergeht.“
Die Löwenherz-Gruppe hilft Familien, insbesondere Kindern und Jugendlichen in der Stadt Pirmasens und dem Landkreis, in denen ein Elternteil von einer psychischen Erkrankung wie zum Beispiel Depression, Belastungsstörung oder Schizophrenie betroffen ist und sich entsprechend in ambulanter oder stationärer Behandlung befindet. Den betroffenen Kindern wird ein geschützter Rahmen geboten, in dem sie sich über ihre Erfahrungen austauschen können und kindgerechte Informationen zu psychischen Erkrankungen erhalten. Sie lernen, wie sie mit den Belastungen durch die Erkrankung der Eltern umgehen können. In schwierigen Situationen finden sie Ansprechpartner sowie eine verlässliche Gruppe vor, in der ihre Sorgen und Probleme gehört werden. Im Rahmen der Gruppentreffen werden zudem Übungen durchgeführt, die die kindlichen Ressourcen stärken und das Selbstwertgefühl steigern. Gemeinsame Freizeitaktivitäten und Aktionstage, an denen nach Möglichkeit auch die Eltern teilnehmen, sind ebenso Bestandteil des Löwenherz-Angebotes.
Die Löwenherz-Gruppe trifft sich einmal monatlich. Für die Teilnahme an Löwenherz entstehen den Teilnehmern keine Kosten. Um besondere Aktionen wie Ausflüge oder gemeinsame Aktionstage mit den Eltern finanzieren zu können, ist die Gruppe jedoch auf Unterstützung angewiesen.fsc/red
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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