Bewerbung als Modellkommune beim Land
Horebstadt setzt auf Schnelltest-Strategie
Pirmasens. Die Horebstadt bewirbt sich als Modellkommune beim Land Rheinland-Pfalz. Bei dem zeitlich befristeten Feldversuch soll mithilfe von flächendeckenden Schnelltests der Bevölkerung mehr Freiheiten in der Corona-Pandemie eingeräumt und die Auswirkungen der einzelnen Maßnahmen auf die Pandemie untersucht werden. Das hat Oberbürgermeister Markus Zwick in einem Schreiben an Ministerpräsidentin Malu Dreyer angekündigt.
Das Testkonzept in Verbindung mit strengen Hygiene- und Schutzmaßnahmen soll es ermöglichen, einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen, um die Umsetzbarkeit von behutsamen Öffnungsschritten zu untersuchen. Negative Antigen-Schnelltests sind im Konzept die unabdingbare Voraussetzung für den Zugang zu Handel, Gastronomie, Kultureinrichtungen und Sport. Voraussetzung für die Umsetzung des Modellprojektes wäre außerdem ein Inzidenzwert, der stabil unter 100 liegt.
„Angesichts der äußerst angespannten Situation in den unterschiedlichsten Bereichen, exemplarisch seien Bildung und Wirtschaft genannt, ist es dringend geboten, neue Wege zu beschreiten und die uns zur Verfügung stehenden Test- und Impfkapazitäten optimal einzusetzen“, betont Oberbürgermeister Markus Zwick. Pirmasens als Mittelzentrum habe die passende Größe für einen solchen Feldversuch. Derzeit bestehen bereits bei zwei Arztpraxen, einer Apotheke und den Johannitern kostenlose Schnelltestmöglichkeiten.
Die kreisfreie Stadt sei mit einem eigenen Testzentrum und einer eingespielten Infekt-Ambulanz in der Lage, auch kurzfristig auf neue Pandemie-Situationen zu reagieren. Neben dem Corona-Competence-Centrum auf dem zentral gelegenen Messegelände ist eine Schnelltest-Station in einem Ladenlokal in der Fußgängerzone geplant. Dort sollen gezielt Kunden des lokalen Einzelhandels und der Gastronomie angesprochen werden. Ergänzt wird diese Infrastruktur durch Arztpraxen und Apotheker, die ebenfalls PoC-Testungen anbieten.
„Wir sind bereit als Modellkommune voranzugehen und einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie im Land zu leisten“, wirbt Zwick in seinem Schreiben. Als Beispiel für die Innovationskraft führt er die Entwicklung von Lüftungsanlagen an, die in 450 Klassensälen von 15 Pirmasenser Schulen installiert wurden. Außerdem setzt Zwick auf die steigende Verfügbarkeit von Schnell- und Selbsttests in Schulen und Kindergärten. Mit der bevorzugten Impfung von Kita-Erziehern sowie Grund- und Förderschullehren sei ein weiterer Schutzfaktor erreicht.
Große Hoffnungen setzt Oberbürgermeister Markus Zwick außerdem in den raschen Fortschritt der Impfungen. Die Stadt Pirmasens und der Landkreis Südwestpfalz hätten in einer beispielhaften interkommunalen Zusammenarbeit binnen kürzester Zeit die räumlichen, personellen und logistischen Voraussetzungen geschaffen, um wöchentlich fast 5.000 Menschen zu impfen.
Die zusätzlichen Impfdosen, die die Südwestpfalz als Grenzregion zum französischen Département Moselle erhalten hat, seien ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Modellversuchs, erklärt das Stadtoberhaupt. Die konsequente Kontaktnachverfolgung und Rückkopplung mit dem Gesundheitsamt gewährleiste eine räumliche Abgrenzbarkeit auf kommunaler beziehungsweise regionaler Ebene. ak/ps
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.