City-Event „Dehääm in Bärmesens“
„Host Town“ Pirmasens empfängt Athleten-Team aus Uganda

Uwe Hauser, Denis Clauer, Ariane Becker (Caritas-Förderzentrum Vinzenz-von-Paul), Marc Vogel (Sportkoordinator bei der Heinrich-Kimmle-Stiftung) und Rolf Schlicher (von links) bei der Vorstellung des Programms  Foto: Frank Schäfer
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  • Uwe Hauser, Denis Clauer, Ariane Becker (Caritas-Förderzentrum Vinzenz-von-Paul), Marc Vogel (Sportkoordinator bei der Heinrich-Kimmle-Stiftung) und Rolf Schlicher (von links) bei der Vorstellung des Programms Foto: Frank Schäfer
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Pirmasens. Als Teil der größten Inklusionsbewegung Deutschlands wird Pirmasens als „Host Town“ im Vorfeld der Special Olympics vom 11. bis 14. Juni ein 15-köpfiges Athleten-Team aus der ostafrikanischen Republik Uganda in der Schuhstadt empfangen. Die Fußballmannschaft wird von einem Trainerstab und der Delegationsleitung begleitet. In den fünf Tagen lernen die afrikanischen Gäste im Rahmen eines abwechslungsreichen Programms Pirmasens und die Pfalz kennen.
„Als 'Host Town' machen wir deutlich, dass die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Handicap und die Inklusion im Sport in Pirmasens gelebt werden“, so Oberbürgermeister Markus Zwick.
Erstmals werden die Special Olympics, die Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, in Deutschland ausgetragen. Rund 7.000 Athleten aus über 190 Nationen messen sich vom 17. bis 24. Juni in Berlin in 26 Sportarten.

Zum Konzept der größten Multisportveranstaltung in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München gehört es, dass Kommunen aus allen Bundesländern eine Woche vor Wettkampfbeginn jeweils ein Team bei sich aufnehmen. Im Zuge dessen hatte das Organisationskomitee die Aktion „170 Nationen – 170 Kommunen“ ins Leben gerufen. Schließlich sind 228 Bewerbungen mit 240 involvierten Städten, Landkreisen und kommunalen Zusammenschlüssen eingegangen. Ziel sogenannter „Host Towns“ ist es, die Athleten im Vorfeld der Spiele zu begrüßen und den Mannschaften Land und Leute näher zu bringen.
Ende Januar 2022 hatte die Stadt den Zuschlag für seine Bewerbung erhalten – als eine von neun Kommunen, Gemeinden und Landkreisen aus Rheinland-Pfalz. Die Organisation innerhalb der Stadtverwaltung obliegt der Abteilung Stadtmarketing. Für die operative Umsetzung zeichnen Rolf Schlicher und Uwe Hauser verantwortlich.

Starke und erfahrene Partner

Unter dem Leitsatz des städtischen Jugendmigrationsdienstes „Woher jemand kommt, ist nicht entscheidend – was man aus der Verschiedenheit macht, das ist der Punkt“ arbeitet Pirmasens als „Host Town“ eng mit den ortsansässigen Einrichtungen Heinrich-Kimmle-Stiftung (HKS) sowie GHG Pfalzblick im ASB GmbH zusammen. Der Arbeitsgruppe gehören darüber hinaus der Internationalen Bund (IB) sowie der Pakt für Pirmasens und das Jugend- und Sozialamt an.
Die Partner unterstützen die Stadtverwaltung bei der Planung und Umsetzung des Rahmenprogramms oder übernehmen – in diesem Fall die HKS – die Logistik. Insbesondere die HKS verfügt über wertvolle Erfahrungen im Umgang mit beeinträchtigten Athleten. Seit 1995 nehmen Sportler regelmäßig an Veranstaltungen von Special Olympics und des Behinderten- und Rehabilitationssport-Verband Rheinland-Pfalz, kurz BSV, teil. In den Sportarten Tischtennis, Schwimmen, Leichtathletik und Fußball trainieren aktuell mehr als 30 Athleten über das ganze Jahr hinweg, um sich gewissenhaft auf anstehende Wettkämpfe vorzubereiten. Dabei sind Gemeinschaft, Kameradschaft, Ehrgeiz, Spaß, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, Toleranz und Akzeptanz wichtige Aspekte für das HKS-Team. Viele hervorragende Platzierungen zeugen von den sehr guten Leistungen, die regelmäßig auch im Rahmen der Stadtsportlerehrung gewürdigt wurden.

Abwechslungsreiches Programm

Ihr Quartier beziehen die Sportler und Betreuer während des Aufenthaltes in Pirmasens in der modernen und barrierefreien City-Star-Jugendherberge. Zum Rahmenprogramm gehören neben einer Stadtrundfahrt/Gästeführung auch ein Besuch im Dynamikum sowie eine Besichtigung der Heinrich-Kimmle-Stiftung mit ihren Werkstätten und Einrichtungen. Vorgesehen sind außerdem Ausflüge in der näheren Umgebung. Geplant ist weiterhin ein Empfang der Sportler im Forum Alte Post, an dem neben Repräsentanten aus Politik, Sport und Gesellschaft auch Athleten der HKS zu gegen sein werden, die im letzten Jahr Pirmasens bei den Deutschen Meisterschaften der Special Olympics in Berlin vertreten haben. Die Gestaltung des Programms entstand in enger Abstimmung mit den Gästen aus Uganda und berücksichtigt die individuellen Anforderungen nach Trainingszeiten und Ruhepausen.
Im Kontext der Bewerbung als „Host Town“ hat die Stadt zwei verschiedene Ansätze erarbeitet, um einen nachhaltigen Impuls für ein dauerhaftes Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu setzen. So wurde im Mai 2021 ein Pilotprojekt „Kreativ-Räume“ gestartet in einem Bildungszentrum der HKS. Dort steht ein 23.000 Quadratmeter großes Gelände mit Lehrbienen, Streuobstwiese, Biotop, Hochbeeten und mehr zur Verfügung. Ziel ist es, Kinder und Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft und Beeinträchtigung die Chance der Teilnahme an kultureller, Umwelt- und politischer Bildung zu ermöglichen. Zugleich sollen sie sowohl ihren Bewegungs- als auch ihren Wissen- und Forscherdrang ausleben können. Begleitet werden sie von einem multiprofessionellen Team aus Betreuern und Anleitern. In Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring und dem Stadtsportverband sollen zudem bis zu den Special Olympics gemeinsame Aktivitäten von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung über die Vereinsarbeit etabliert und über das Jahr 2023 hinaus verstetigt werden. Möglich wären gemeinsame Trainings, Freizeitaktivitäten oder Wettkämpfe. Neben der Heinrich Kimmle Stiftung hat sich auch die GHG Pfalzblick im ASB GmbH zur Mitwirkung an diesem Projekt bereit erklärt.

Fackellauf zum Schlossplatz

Highlight des Aufenthalts der afrikanischen Athleten wird der Fackellauf sein, der am Dienstag, 13. Juni, um 18 Uhr am Rathaus beginnt und über Ecksteinsau zum Schloßplatz führt. Mit dabei sind Vertreter der Heinrich-Kimmle-Stiftung, der Stadtspitze sowie ein Cheerleader-Team und der Fanfaren- und Spielmannszug Niedersimten. „Jeder ist herzlich eingeladen, mitzulaufen. Es würde mich freuen, wenn richtig viele Leute mit dabei sind, um unsere Gäste mit diesem tollen Erlebnis nach Berlin zu den Wettkämpfen zu verabschieden“, so Uwe Hauser.

„Dehääm in Bärmesens“

„Dehääm in Bärmesens“ heißt es vom 9. bis 13. Juni beim City-Event auf dem Schlossplatz. Bei Live-Musik und Pfälzer Spezialitäten feiern die Pirmasenser und beweisen ihre große Gastfreundschaft.

Verkaufsoffener Sonntag

Das City Event lässt sich wunderbar mit einer entspannten Shopping-Tour verbinden, denn am verkaufsoffenen Sonntag, 11. Juni, haben die Pirmasenser Einzelhändler von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Von 11 bis 13 Uhr lädt der Pfälzer Frühschoppen zum gemütlichen Beisammensein mit Live-Musik von „Two Big“ ein. Und von 14.30 bis 18 Uhr sorgt „Paddi“ (Patrick Neumann) für musikalische Unterhaltung.red/fsf

Uwe Hauser, Denis Clauer, Ariane Becker (Caritas-Förderzentrum Vinzenz-von-Paul), Marc Vogel (Sportkoordinator bei der Heinrich-Kimmle-Stiftung) und Rolf Schlicher (von links) bei der Vorstellung des Programms  Foto: Frank Schäfer
 Foto: Stadt Pirmasens
Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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