Aufführung der Bezirkskantorei
Johannespassion in der Kirche
Pirmasens. Die Bezirkskantorei unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Maurice Antoine Croissant hat es sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr möglichst eine größere Aufführung oratorischer Werke zu gestalten. Nach dem romantischen Requiem von Luigi Cherubini im letzten Jahr steht am 3. April die Johannespassion für Soli, Chor, Orchester von Johann Sebastian Bach auf dem Programm. Das Konzert findet um 18 Uhr in der Johanneskirche statt.
Dieses Werk ist neben der Matthäus-Passion die einzige vollständig erhaltene authentische Passion von Johann Sebastian Bach. Sie ergänzt den Evangelienbericht nach Johannes von der Gefangennahme und Kreuzigung Jesu durch Choräle und frei hinzugedichtete Texte und gestaltet ihn musikalisch in einer Besetzung für Chor, Gesangssolisten und Orchester. Das etwa zwei Stunden dauernde Werk hatte seinen ursprünglichen Platz im Gottesdienst und wurde am 7. April 1724, einem Karfreitag, in der Leipziger Nicolaikirche uraufgeführt.
Das Werk erzählt mit den Worten der Heiligen Schrift, immer wieder unterbrochen durch dichterische Einschübe des Chors (dramatische, lyrische, kontemplative Stücke, Choräle) und der Solisten (Arien) die Geschichte von der Gefangennahme Jesu in Gethsemane, einem „Garten über dem Bach Kidron“, wo er sich mit seinen Jüngern zu ergehen pflegte, seine Auslieferung an den Hohepriesters Kaiphas, die Kreuzigung und sein Tod bis zur Bestattung in aller Eile und Stille, da der Sabbat nahte, der nicht durch solches Tun gestört werden durfte.
Der bekannte Musikwissenschaftler Alfred Dürr schrieb: „Die Johannes - Passion ist in vieler Hinsicht eines der faszinierendsten Werke Bachs: Ihr Text zeugt von einem für die Zeit ungewöhnlich tiefen Verständnis für das Gedankengut des vierten Evangelisten, in der Komposition ist die vielfältige Korrespondenz der Bibelwortchöre untereinander ein musikgeschichtlich einmaliges, Deutungen herausforderndes Phänomen.“
Die Bezirkskantorei Pirmasens wird den Chorpart gestalten. Weitere Mitwirkende sind: Katharina Kunz (Sopran), Sandra Stahlheber (Alt), die Tenöre Johannes Kaleschke (Evangelist) und Johannes Mayer (Arien), die Bassisten Florian Kontschak (Jesus) und Philip Niederberger (Arien) sowie ein Barock-Orchester. Es wird bei dieser Aufführung auf historischen Nachbauten musizieren, deren Kammerton a wie im 18. Jahrhundert auf 415 Hz also einen halben Ton tiefer als in der heutigen Zeit steht. Mit einem in der Barockzeit weit verbreitetes Stimmungssystem wird das Ensemble versuchen, dem Klangbild der damaligen Zeit nahe zu kommen. ak/ps
Info:
Der Eintritt beträgt 16, ermäßigt 8 Euro. Vorverkaufsstellen sind: Protestantisches Gemeindeamt Pirmasens, Dankelsbachstraße 64, Telefon: 06331 24190 und Wölfling in der Fußgängerzone, Telefon: 06331 24970.
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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