Neue Sonderausstellung
„Meine liebe Amalie“ – Briefe einer Großfürstin

Lehrerin Sandra Henrichs, Jason Splittgerber, Meike Dreher, Fabienne Antes (von links) berichten über ihr Übersetzungsprojekt | Foto: Frank Schäfer
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  • Lehrerin Sandra Henrichs, Jason Splittgerber, Meike Dreher, Fabienne Antes (von links) berichten über ihr Übersetzungsprojekt
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Pirmasens. Im Pirmasenser Stadtmuseum Altes Rathaus wurde am 14. Juli die neue Sonderausstellung „Meine liebe Amalie“ eröffnet, musikalisch begleitet von Lukas Neuberger. Im Mittelpunkt stehen Briefe der Großfürstin Natalja Alexejewna von Russland an ihre Schwester Amalie, die erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind.
Das Stadtarchiv Pirmasens hat im Sommer 2022 über ein Auktionshaus 25 Briefe von Wilhelmine Luise von Hessen-Darmstadt gekauft. Die Tochter des Pirmasenser Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt konvertierte im Jahr 1773 unter dem Namen Natalja Alexejewna zur russisch-orthodoxen Kirche und heiratete noch im selben Jahr den Großfürsten Paul I. von Russland.
„Wir haben Glück gehabt und konnten die Briefe für rund 6.500 Euro ersteigern. Die 250 Jahre alten Briefe aus dem Zeitraum von 1773 bis 1775 ergänzen wunderbar unsere Exponate im Pirmasenser Stadtarchiv“, so Kulturamtsleiterin Heike Wittmer.
Die Briefe sind in französischer Sprache verfasst. In einem ersten Schritt wurden 15 Briefe von Schülerinnen und Schülern des ehemaligen Leistungskurses Französisch des Immanuel-Kant-Gymnasiums ins Deutsche übersetzt. In der Ausstellung werden die Originale jeweils neben der deutschen Übersetzung präsentiert.
„Die Schrift war für uns ziemlich schwierig zu lesen. Die Sätze sind sehr lang, verschachtelt und ohne Satzzeichen geschrieben“, berichten Meike Dreher, Fabienne Antes und Jason Splittgerber von ihrem Projekt.
„Für uns ist es ein großer Moment, hier in der Ausstellung die Ergebnisse unserer Arbeit zu sehen“, freut sich Lehrerin Sandra Henrichs, die das Übersetzungsprojekt begleitete. „Es war schon sehr anspruchsvoll. Wir haben quasi wissenschaftliche Forschungsarbeit geleistet.“
In den Briefen schreibt die Tochter des Pirmasenser Landgrafen über ihre Ehe, ihren Gesundheitszustand, über Ausflüge aufs Land und die Zuneigung zu ihrer Schwester Amalie. In den Zeitdokumenten kommt Wilhelmines Heimweh und die Sehnsucht nach ihrer Familie zum Ausdruck. Wilhelmines Geschichte veranschaulicht auf beispielhafte Weise, wie im 18. Jahrhundert nicht aus Liebe geheiratet wurde, sondern aus wirtschaftlichen Interessen, um in gesellschaftlich höhere Kreise aufzusteigen.
Die Sonderausstellung ist bis 17. September im Stadtmuseum Altes Rathaus, Hauptstraße 26, zu sehen. Die Einrichtung ist jeweils dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Kinder und Schüler haben freien Eintritt. Die Eintrittskarte berechtigt zum Besuch der Dauerausstellung „Wald, Schloss, Schuh – die Geschichte der Siebenhügelstadt Pirmasens“ sowie des Scherenschnittkabinetts der Papierkünstlerin Elisabeth Emmler. Weitere Informationen gibt es beim Stadtarchiv, Telefon: 06331 842832; E-Mail: stadtarchiv@pirmasens.de.red/fsf

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Lehrerin Sandra Henrichs, Jason Splittgerber, Meike Dreher, Fabienne Antes (von links) berichten über ihr Übersetzungsprojekt | Foto: Frank Schäfer
Wilhelmine von Hessen-Darmstadt, Tochter des Pirmasenser Stadtgründers Landgraf Ludwig IX. und seiner Gemahlin Henriette Karoline   | Foto: Frank Schäfer
Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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