Hauptstraßen im Fokus
„Mit Steinen gepflasterte Geschichte“

Das nostalgische Postkartenmotiv mit dem Gruß aus Pirmasens zeigt die pulsierende Hauptstraße mit der „Elektrischen“.  Foto: Sammlung Stadtarchiv Pirmasens
  • Das nostalgische Postkartenmotiv mit dem Gruß aus Pirmasens zeigt die pulsierende Hauptstraße mit der „Elektrischen“. Foto: Sammlung Stadtarchiv Pirmasens
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Pirmasens. Der Hauptstraße im Wandel der Zeit ist eine Sonderausstellung im Stadtmuseum Altes Rathaus gewidmet. Unter dem Titel „Mit Steinen gepflasterte Geschichte“ wird die Entstehung und chronologische Entwicklung dieser zentralen Achse erstmals umfassend dokumentiert.
Zum Begleitprogramm gehören zehn moderierte Spaziergänge und ein Ideen-Plausch.
Anlass für die mit zahlreichen Fotos gespickte Schau ist der bevorstehende Transformationsprozess der Fußgängerzone. Die Macher spannen einen Bogen von den frühesten Plänen um 1660 bis in die Gegenwart. Mit der Errichtung eines Jagdschlosses durch Graf Johann Reinhard III. von Hanau wird aus einer einfachen Landstraße die wichtigste Hauptstraße des damaligen Dorfes. Damit war auch ein Wendepunkt in der späteren Stadtentwicklung vorgezeichnet. Ursprünglich um den Wedebrunnen gelegen, beginnt Pirmasens sich jetzt entlang der Hauptstraße aufzureihen. Unter Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt wird die einst unbedeutende Waldsiedlung zur schmucken Residenzstadt.
Mit dem Aufstieg zur Industriemetropole gewinnt die zentrale Achse weiter an Bedeutung, nicht zuletzt als wichtiger Handels- und Umschlagplatz für Waren. Am 1. Juni 1984 beginnt mit der Einweihung der Fußgängerzone eine neue Ära des Abschnitts zwischen Ecksteinsau und Sandgasse.
Auf zehn Großtafeln wird diese spannende Entwicklung aufgegriffen. Neuere Gebäude spiegeln sich in alten Stadtansichten und in seltenen historischen Aufnahmen, die erstmals öffentlich zu sehen sind, darunter die ehemaligen Eiskeller der landgräflichen Brauerei, das von Fliegerbomben zerstörte Rathaus sowie die abgebrochene „Ramba“-Treppe.
Informative Texte werden ergänzt um Anekdoten der Gästeführer und Beiträgen aus dem Stadtarchiv. So erfährt der Besucher, was hinter dem Ausspruch steckt: „Vom Atlantik bis zur Nordsee: Pirmasens hat die längste Hauptstraße der Welt.“
Direkt vor dem Alten Rathaus wird eine gemütliche Laube geschaffen, wo jeden Donnerstag von 16 bis 17 Uhr die Gästeführer die Passanten zu einem Gespräch einladen. Insbesondere was die geplante Umgestaltung der Fußgängerzone betrifft, können Ideen und Veränderungswünsche vorgebracht oder auch Erinnerungen und Anekdoten zur Hauptstraße ausgetauscht werden.
Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehören kostenlose Gästeführungen. So geht es am 4. Juni um Geschichte (n) rund ums Winzler Viertel und einen Tag später steht unter dem Titel „Wasserspiele“ ein Spaziergang zu den Pirmasenser Brunnen. „Wie schää is moi Bärmesens“ heißt es am 12. Juni. Die tierischen Seiten der Horebstadt kommen am 19. Juni beim Spaziergang „Stier, Schwan und Elefant“ zur Geltung.
Am 26. Juni wandeln die Teilnehmer auf den Spuren des Pirmasenser Verkehrswesens und am 2. Juli heißt es „Wir packen den Stier bei den Hörnern“. Bei der Veranstaltung „Im Gleitschritt Marsch“ am 10. Juli wird das Leben des Stadtgründers Landgraf Ludwig IX beleuchtet.
Um die Historie der vier Innenstadtkirchen geht es am 17. Juli unter dem Titel „Das Himmelreich zu Pirmasens“ mit Julia Hein und am 24. Juli wird angetreten zur Treppentour „Pirmasens in 497 Stufen“. Zum Abschluss der Reihe steht ein „Stadtbummel in die Vergangenheit“ auf dem Programm.
Die Sonderschau zu Entstehung und Entwicklung der Hauptstraße ist vom 2. Juni bis 31. Juli im Stadtmuseum Altes Rathaus, Hauptstraße 26, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr, auch an den Feiertagen. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 2,50 Euro, Kinder und Schüler haben freien Eintritt. ak/ps
Info:

www.pirmasens.de/stadtarchiv

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Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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