Pirmasenser sind zum Ernten eingeladen
Selberernten und Genießen

In diesem Jahr wurden alte Holzstühle gesammelt, farbig angestrichen und als Deko-Element verwendet   | Foto: Frank Schäfer
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Pirmasens. Das Projekt „essbare Stadt“ geht in die nächste Runde. Mit dem Anbau von Nutzpflanzen auf öffentlichen Flächen holt Pirmasens die Natur in die Stadt. Auch in diesem Sommer verwandelten sich Beete und Anlagen in einen Obst-, Gemüse- und Kräutergarten. Darüber hinaus werden Wiesen und Grünstreifen zu bunt blühenden Landeplätzen für Bienen, Schmetterlinge & Co.
„Der ökologische Anbau saisonaler Nutzpflanzen soll Zugänge zu einer bewussten, gesunden Ernährung mit regionalem Charakter schaffen. Außerdem leisten insektenfreundliche Blühoasen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der biologischen Artenvielfalt“, erklärt Bürgermeister Michael Maas.
Bereits im Jahr 2015 haben Spalierobst, Weinreben und Gemüse erstmals Einzug in die kommunalen Beete und Pflanzkübel gehalten. Das Experiment ist sofort auf enormes Interesse gestoßen und wurde seither nach und nach erweitert. Erneut sind die Pirmasenser und ihre Gäste ausdrücklich zum Pflücken, Ernten und Naschen eingeladen.
„Die Idee der essbaren Stadt kommt sehr gut an. Allerdings sollte man etwas Geduld haben und das Obst und Gemüse nicht zu früh ernten“, rät Michael Maas.
In diesem Sommer treffen Aubergine, Süßkartoffeln und Mangold auf Tomaten, Mini-Paprika und Wirsing. Liebhaber mediterranen Gemüses dürfen sich auf gelbe und grüne Zucchini freuen. Lollo und Pflücksalat runden das Angebot ab. Eine Premiere feiern Snack-Gurken, die mit den Hängeampeln den Weg in die Fußgängerzone finden. Zum Nachtisch können sich die Passanten auf Erdbeeren freuen. Eine Besonderheit stellt heuer die Kräuterauswahl dar. Klassiker wie Rosmarin, Melisse und Salbei eignen sich ideal für spritzigen Gin-Tonic. Zitronig-würzig kommt die Indianernessel daher, die sich mit ihrem Bergamotte-Aroma für die Zubereitung von Tee oder Limonade eignen.

Mehr als 16.500 Blumenpflanzen
Weitaus mehr als nur ein optischer Blickfang ist der üppige Blumenflor. Die Mitarbeiter des Wirtschafts- und Servicebetriebs der Stadt Pirmasens bringen in diesen Tagen wieder mehr als 16.500 Pflänzchen in die Beete. Bestimmt wird das Bild von Begonien, Geranien und Tagetes. Durch eine spezielle Sortenauswahl schaffen die Stadtgärtner ein Paradies für Insekten. Schmetterlinge, Hummeln & Co. fliegen sprichwörtlich auf Sonnenhut, Eisenkraut, Zauberschnee und Prachtkerze. Auch Pflanzen mit einfachen, ungefüllten Blüten, wie etwa Dahlia und Schwefelkosmee, bieten bestäubenden Insekten leichten Zugang, um an Nektar zu gelangen. Ergänzend dazu dienen Nisthilfen in den Beeten auf kleinstem Platz als effektive Rückzugsorte für Bienen und andere Nützlinge.
Das Team rund um Sylke Fabian, der Leiterin der Stadtgärtnerei, lässt sich jedes Jahr etwas Neues einfallen, um die farbenfrohen Beete im Stadtgebiet originell zu gestalten. In diesem Jahr wurden alte Holzstühle gesammelt, farbig angestrichen und als Deko-Element verwendet. Die Beete, beispielsweise am Dr.-Robert-Schelp-Kreisel, vor dem Carolinensaal oder am Schlossplatz, werden so gestaltet, dass die Bepflanzung den klimatischen Veränderungen gewachsen ist. Deshalb wurden Pflanzen gewählt, die auch über einen längeren Zeitraum Hitze gut wegstecken. Zu den Raritäten gehören Portulakröschen, Prachtkerze und Inkalilie. fsc/red

In diesem Jahr wurden alte Holzstühle gesammelt, farbig angestrichen und als Deko-Element verwendet   | Foto: Frank Schäfer
Christine Fox (Stadtverwaltung), Bürgermeister Michael Maas, Sylke Fabian (Leiterin der Stadtgärtnerei) und Jens Bonata stoßen auf das Projekt „eßbare Stadt“ an  | Foto: Frank Schäfer
Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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