Demo und Kundgebung auf dem Exerzierplatz
„Starkes Signal aus Pirmasens“
Von Frank Schäfer
Pirmasens. Nachdem am 20. Januar bereits eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf dem Schlossplatz stattfand, zu der Karola Streppel, Initiatorin der „Initiative Freundschaftsfest“, eingeladen hatte, versammelten sich auch am vergangenen Samstag wieder mehrere Hundert Menschen, um ein klares Zeichen gegen Hass und Rassismus zu setzen. Zu der Veranstaltung auf dem Exerzierplatz mit Vertretern von SPD und FDP sowie Vertetern der Gewerkschaften und der Kirchen hatte Angelika Glöckner aufgerufen.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete wies in ihrer Rede auf den Holocaust-Gedenktag hin. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Es steht als Symbol für millionenfachen Mord. „Es ist unsere gesellschaftliche und moralische Pflicht, die Erinnerung aufrecht zu halten, damit diese Gräueltaten nicht wieder passieren“, betonte Angelika Glöckner. „Leider gibt es auch bei uns Menschen, die den Rechtsextremisten hinterherlaufen. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Kräfte noch stärker werden und unseren Frieden gefährden. Wir Demokratinnen und Demokraten müssen das Stopschild setzen. Wir lassen uns unsere Demokratie nicht wegnehmen. Ihnen allen gebührt Respekt und Dank, dass sie hierher gekommen sind für dieses starke Signal aus Pirmasens. Wir stehen auf gegen Faschismus und Rechtsextremismus. Lasst uns zusammen deutlich machen: Nie wieder ist jetzt“, so Angelika Glöckner.
„Wir haben heute Mandatsträger, die wieder Deportationswünsche äußern“, zeigte sich auch der FDP-Landtagsabgeordnete Steven Wink besorgt. „Ich sage deshalb ganz deutlich: Hass, Rassismus und jegliche Form von Gewalt haben bei uns keinen Platz. Es ist ein gutes Gefühl, so viele Menschen hier zu sehen. Wir stehen hier, weil wir eine Verantwortung haben für unsere Gesellschaft und für nachfolgende Generationen. Wir werden nicht zurückweichen und wir werden nicht schweigen. Wir sind Demokraten und wir zeigen, welche Macht wir haben.“
Als Vertreter der Kirchen forderten Pfarrerin Kerstin Strauch und Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller, die Würde aller Menschen zu achten und machten deutlich, dass „Kreuz und Hakenkreuz absolute Gegensätze“ sind: „Man kann nicht Christ sein und gleichzeitig Rassist und Menschenverachter. Und man kann nicht Christ sein und gleichzeitig die AfD wählen.“
Heike Wittmer, Leiterin des Stadtarchivs, forderte dazu auf, „mit allen im Dialog zu bleiben“ und mahnte eine Verrohung der Sprache an: „Die vielen Plakate machen mir Mut. Gehen Sie wählen und bitte wählen Sie demokratisch.“
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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