„Vision String Quartet“ zu Gast in der „Alten Post“ in Pirmasens
Vier „junge Wilde“ einer „alten Gattung“
Pirmasens. Sie spielen ohne „Netz und doppelten Boden“, begeistern sich für Klassik wie Jazz: Die vier jungen Männer des „Vision String Quartet“ sind aufregend anders. Am 15. September, 18 Uhr, sind „die jungen Wilden einer alten Gattung“ im Rahmen des grenzüberschreitenden Musikfestivals Euroclassic in Pirmasens zu erleben. Das Konzert im Forum Alte Post ist eine Veranstaltung der Mozartgesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt.
Im Elisabeth-Hoffmann-Saal lassen Jakob Encke, Daniel Stoll (beide Violine), Sander Stuart (Viola) und Leonard Disselhorst (Violoncello) Streichquartette von Joseph Haydn, Robert Schumann und Grazyna Bacevicz erklingen - ohne Notenblätter zu benötigen. Das Programm mag einigermaßen konventionell sein, das Ensemble ist es nicht.
2012 gegründet, hat sich das „Vision String Quartet“ innerhalb kürzester Zeit in der internationalen Streichquartett-Szene etabliert. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit zwischen dem klassischen Streichquartett-Repertoire, ihren Eigenkompositionen und Arrangements aus den Bereichen Jazz, Pop und Rock zu „wandeln“, stellen die vier jungen Musiker aus Berlin derzeit die klassische Konzertwelt auf den Kopf.
Die Konzertformate des „Vision String Quartets“ sind vielseitig: Das Ensemble, das sich zugleich als Band versteht, spielt in den klassischen Konzertsälen wie der Elbphilharmonie, Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, Gewandhaus Leipzig, Tonhalle Düsseldorf und demnächst der Wigmore Hall London. Die „jungen Wilden“ wirken in Ballettkooperationen unter John Neumeier mit, spielen Konzerte im Licht- und Videodesign von Folkert Uhde im Berliner Radial-System oder der Elbphilharmonie und spielen andererseits „Dunkelkonzerte“ in völliger Finsternis.
Anfang 2016 gewann das Quartett beim Felix Mendelssohn Bartholdy-Wettbewerb in Berlin den 1. Preis sowie alle Sonderpreise. Große Wellen schlug der Erfolg beim Concours de Genève im November 2016, der mit dem 1. Preis und allen vier Sonderpreisen spektakulär anmutet. 2018 wurde dem Ensemble mit dem Kammermusikpreis der Jürgen Ponto-Stiftung einer der höchstdotierten Musikpreise verliehen.
Ihr Kammermusikstudium absolvieren die vier Musiker beim Artemis Quartett in Berlin sowie bei Günter Pichler, dem Primarius des Alban Berg Quartetts, an der Escuela Superior de Música Reina Sofía Madrid. Heime Müller, Eberhardt Feltz und Gerhard Schulz waren weitere Impulsgeber. Zu den Kammermusikpartnern des „Vision String Quartets“ zählen Jörg Widmann und Eckart Runge.
Highlights der jüngsten Zeit sind die Debüt-Konzerte im Louvre Paris, der Philharmonie Luxemburg und beim Lucerne Festival. Wiederholt zu Gast ist das „Vision String Quartet“ beim Schleswig-Holstein Musik-Festival, den Schwetzinger SWR Festspielen, Rheingau Musik Festival, Heidelberger Frühling, Mozartfest Würzburg, MDR Musiksommer, den Thüringer Bachwochen und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern.
Im August letzten Jahres hat das Quartett im Großen Saal der Elbphilharmonie konzertiert, im Rahmen des SHMF. In der Saison 2018/19 stehen die Debüts in der Kölner Philharmonie, der Philharmonie Essen, dem Festspielhaus Baden-Baden und in 2020 im Robert Schumann-Saal Düsseldorf sowie im Krönungssaal des Aachener Rathauses im Kalender der Musiker. Zudem sind etliche Auslandstourneen in Planung, innerhalb Europas sowie zwei nach Asien und eine in die Vereinigten Staaten von Amerika.
Das „Vision String Quartet“ konzertiert im Rahmen des grenzüberschreitenden Musikfestival Euroclassic am 15. September im Forum Alte Post in Pirmasens. Die Tickets kosten 19, ermäßigt 9,50 Euro. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz. Telefon: 06331 842352; E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de. Die Abendkasse ist ab 17 Uhr geöffnet. ps/ak
Autor:Wochenblatt Redaktion aus Ludwigshafen |
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