„Masken-Parade“ in Corona-Zeiten
Von Fliegenpilz bis „Augenklappen“-Look
Pirmasens. Jeder hat eine Maske. Manche nutzen diese Pflichtübung, um sich ständig neu zu erfinden. Die Schutzvorrichtung wird zum modischen Accessoire, mit dem sich trendige Damen gerne schmücken. Die Maske ist derzeit nicht mehr wegzudenken aus dem ganz persönlichen Alltag und sie liefert Gesprächsstoff.
Sonntags vor einer der Stadtkirchen von Pirmasens. Alle haben die „gefährlichsten Teile“ ihres Gesichts verhüllt. Den auffälligsten Schutz hat Katrin angelegt: Ihre Verhüllung zeigt lustige Fliegenpilze auf maigrünem Grund. Maria ist sommerlich leicht gestylt in hellblau-weiß gestreift. Das Material für Monikas selbst gefertigte Kollektion stammt aus ihrem Wäscheschrank: Feine Taschentücher mit Streublümchen haben sich in hübsche Masken verwandelt. Gabriele geht auf Nummer sicher mit einem hygienischen Produkt, Marke „Krankenschwester“. Fehlt nur noch der weiße Kittel zum perfekten Outlook. Dagegen hat es sich Rebekka einfach gemacht. Sie zieht ihren gestreiften Schal über Mund und Nase. Das ist erlaubt, erinnert aber ein klein wenig an einen „dilettantischen“ Bankräuber.
Auch die Herren beweisen Stilbewusstsein: Michael setzt auf elegantes Dunkelblau und Raimund zeigt Gesicht hinter der durchsichtigen „Sturmhaube“.
Da kommt ein Herr des Weges, der unverhüllt ist. Es ist ein Geistlicher, der den Gottesdienst ohne Maske zelebrieren darf, bei Kontakt mit den Gläubigen aber ebenfalls Mund- und Nasenschutz tragen muss. Spontan bietet ihm Katrin ihre Ersatz-Fliegenpilz-Maske an. Nicht nach dem Geschmack des Pfarrers. Er bevorzugt seine eigene Kollektion in schwarz oder weiß. Kleine Randbemerkung: Das dunkle Modell sieht aus, als hätte der Träger einem Piraten seine schwarze Augenklappe gemopst.
Doch Spaß beiseite: Masken – ob steriles weiß oder buntes Fliegenpilz-Muster – haben durchaus Sinn. Sie können das Infektionsrisiko vermindern und vielleicht sogar Leben retten.
Andrea Katharina Kling-Kimmle
Autor:Andrea Kling aus Pirmasens |
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