Jahrbuch 2021 des Historischen Vereins Pirmasens
Von Pfarrer Nardini bis zum Aberglaube

Martin Wenz hat sich mit Landgräfin Karoline Henriette von Hessen-Darmstadt beschäftigt.  Foto: Sammlung Stadtarchiv
  • Martin Wenz hat sich mit Landgräfin Karoline Henriette von Hessen-Darmstadt beschäftigt. Foto: Sammlung Stadtarchiv
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Horebstadt Pirmasens. Das Jahrbuch 2021 des historischen Vereins beleuchtet zwölf historische Themen in und um Pirmasens. Coronabedingt wurde der Vorstellung in den Sommer verlegt, wie Vorsitzende Heike Wittmer mitteilte.
Üblicherweise wird das Werk bei der Jahreshauptversammlung im Januar präsentiert. Darauf hat man nun verzichtet. Trotzdem kann das Jahrbuch entweder beim Stadtarchiv oder in der Buchhandlung Thalia für zwölf Euro erworben werden.
Es beinhaltet wie in der Vergangenheit Vorträge, die im Laufe des letzten Jahres beim Historischen Verein gehalten wurden. Hinzu kommen Einsendungen, die sich ebenfalls mit interessanten historischen Themen befassen.
So hat Klaus Karg das Thema „Nardini und die Wittelsbacher“ ausgewählt. Pfarrer Paul Josef Nardini, der in sich in der Horebstadt auf soziale Weise engagiert hatte, nutzte seine Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten in München, um das Königshaus für sein Werk zu gewinnen.
Martin Wenz beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Markgräfin Amalie – einer Tochter von Landgraf Ludwig IX. und Karoline Henriette von Hessen-Darmstadt – und ihrem Lustschlösschen in Karlsruhe, dem sogenannte Amalienschlösschen. Dabei beleuchtet er auch das Karolinenschlösschen in Pirmasens und den dazugehörigen Garten. Der Geburtstag von Karoline Henriette, der großen Landgräfin, jährt sich am 9. März zum 300. Mal.
Markus Schussmann hatte im letzten Jahr in der Festhalle einen Vortrag gehalten. Dabei stellte er in Wort und Bild die Ausgrabungen des Westtors eines spätkeltischen Oppidums auf dem Staffelberg in Oberfranken vor.
Richard Antoni erinnert an das Kriegsende im Kloster Maria Rosenberg bei Waldfischbach. Dazu hat er Aufzeichnungen von drei Augenzeugen ausgewertet: Johannes Muth, der seit 1930 Direktor des Hauses und zuvor Kaplan in Pirmasens war; der aus Merzalben stammende Dr. Isidor Markus Emanuel, seit 1941 Exerzitienmeister und Wallfahrtspfarrer sowie späterer Bischof von Speyer; Karl Mentz aus Edesheim, der seit 1940 Kaplan auf dem Rosenberg war.
Stefan Hirschmann beleuchtet die Geschichte der Burg Anebos und wertete Infos aus den Vatikanischen Geheimarchiven aus. Während des Mittelalters war die päpstliche Kurie der mit Abstand größte Urkundenproduzent. Ein reicher Fundus für heutige Geschichtsforscher.
Mit dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und der schwedischen Krone hat sich Günter Steigner auseinandergesetzt. Dabei ging es ihm nicht nur um die staatspolitischen Entwicklungen sondern auch um Themen wie Landwirtschaft, Forstwesen und Bergbau.
Moritz Klaus Weber hat seine Facharbeit zur Pirmasenser Firma Schön & Cie zur Verfügung gestellt. Insbesondere die Zeit um das Kriegsendes 1945 steht hier im Fokus. Weber konnte dabei auf Dokumente aus dem Privatarchiv der Familie Schön zurückgreifen.
Michael Gaubatz, der zweite Vorsitzende des Historischen Vereins hat einen weiteren Beitrag zum Ersten Weltkrieg beigesteuert. Im Mittelpunkt die menschlichen und sachlichen Verluste.
Über die Geschichte von Gersbach hat Ester Ringling geschrieben. Am 1. Mai letzten Jahres hatte sich die urkundliche Ersterwähnung des Ortsbezirks zum 725. Mal gejährt. Der Beitrag fasst die vorliegenden Erkenntnisse zur Gründung des Ortes zusammen.
Im September des letzten Jahres hielt Gunter Altenkirch beim Historischen Verein einen Vortrag über Volks- und Aberglaube in der Pfalz und im Saarland, jetzt nachzulesen im Jahrbuch. Der Artikel will dazu anregen, in der eigenen Vergangenheit nachzuforschen und Volks- und Aberglauben in Pirmasens aufzuspüren.
Mit dem Thema „Frauenarbeitsplätze in der Pirmasenser Schuhindustrie im 19. Jahrhundert“ beschäftigt sich Stadtarchivarin und erste Vorsitzende des Vereins Heike Wittmer. Dazu hat sie verschiedene Quellen des Stadtarchives ausgewertet.
Den Abschluss macht Tobias Burkey mit seinem Beitrag über den jüdischen Arzt Dr. Max Hoffmann. Hofmann wurde 1898 in Pirmasens geboren. Er praktizierte als Hausarzt, musste aber während der NS-Zeit in die USA flüchten. Er starb 1990 in New York. ak/ps

Info: Stadtarchiv Pirmasens, Telefon: 0 6331 842223, Email: heikewittmer@pirmasens.de

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Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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