Caritas-Zentrum Pirmasens gibt Tipps für Familien
"Das Caritas-Zentrum ist für die Familien da"

Foto: C. Koch/Pixabay

Pirmasens. Die aktuelle Situation um die Eindämmung des Coronavirus und die Auswirkungen auf die Wirtschaft beschäftigen die Politik und die Öffentlichkeit. Doch auch in den Familien kann sich die Ausnahmesituation negativ auswirken. Durch die Kontaktbeschränkungen und das Wegfallen von Schule, KiTa und Freizeitbeschäftigungen fallen in den Familien viele Routinen und Abläufe plötzlich weg. So gehen Kinder morgens nicht mehr wie aus dem Haus. Ebenso sind Erwachsene durch die Veränderung bei der Arbeit oder im Haushalt betroffen. Zudem fehlen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zunehmend soziale Kontakte, die Ausgleichsmöglichkeit und Sicherheit bieten.

Als Resultat sind familiäre Konflikte wahrscheinlicher und verlaufen in manchen Situationen extremer, da vielfach die Möglichkeit des Ausweichens wegfällt. Zudem kann der Stress von Eltern durch die Sorge um die Gesundheit der Familie und durch finanzielle Existenzängste zunehmen.Für diese Familien möchte das Team des Caritas-Zentrums gerade in der angespannten Situation da sein. Die Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung ist telefonisch und online für Eltern, Kinder und Jugendliche da, um die Familiensituation zu besprechen und gemeinsam nach passenden Lösungen zu suchen.

Die Mitarbeiterinnen der allgemeinen Sozialberatung sind für die Menschen da, die von der aktuellen Situation finanziell stark betroffen sind. Sie vermitteln die Ratsuchenden zu den nachbarschaftlich organisierten Hilfsangeboten oder sind bei der Prüfung von Rechtsansprüchen behilflich.  Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritas-Zentrums sind telefonisch und online erreichbar: Tel 06331-274010, Homepage www.caritas-zentrum-pirmasens.de.

Empfehlungen für Familien (nicht nur) während den Kontaktbeschränkungen und den Schließzeiten von öffentlichen Einrichtungen

• Schaffen Sie für sich und Ihre Kinder eine klare Tagesstruktur, beispielsweise mit gemeinsamen Essenszeiten. Unterstützen Sie Ihre Kinder bei der Beschäftigung mit dem Lernstoff und behalten sie Ihre Regeln bei.

• Nutzen Sie die Zeit, die Sie durch wegfallende Termine nun zur Verfügung haben, konstruktiv als Familienzeit. Gemeinsame Spielzeiten oder ein Spaziergang an der frischen Luft können den Zusammenhalt in der Familie stärken.

• Schrauben Sie ihre Erwartungen herunter. Auch wenn es eine Chance ist, die Zeit als Familie gut zu nutzen, so sollte das Harmoniebestreben nicht zu hoch gestellt werden. Von Feiertagen kennen wir die Dynamik, dass durch erhöhte Messlatten das Scheitern und Konflikte schon vorprogrammiert sind.

• Starten Sie mit Ihren (älteren) Kindern kleine Hilfsprojekte. Wenn, dann besteht jetzt auch die besondere Möglichkeit, unseren Kindern die Wichtigkeit von Hilfsverhalten zu vermitteln. Gleichzeitig bedeutet es Selbstwirksamkeit und Übernahme von Verantwortung, wenn Kinder und Jugendliche beispielsweise der älteren, allein lebenden Nachbarin den Einkauf vorbeibringen.

• Belohnen Sie Ihre Kinder und sich selbst für die Dinge, die jetzt in der schwierigen Situation gemeistert werden müssen. Die Belohnung erfolgt am besten durch Zuwendung und Aufmerksamkeit.

• Bewahren Sie möglichst Ruhe und checken Sie die aktuellen Fakten. Es besteht die Gefahr, hektisch und negativ zu werden. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, was alles gut funktioniert, z.B. die Familie hält zusammen, die Kinder machen zuverlässig ihre Hausaufgaben…

• Haben Sie Nachsicht, wenn bei Ihnen oder bei den anderen Familienmitgliedern die Nerven blank liegen. Die Situation ist für alle außergewöhnlich.

• Nutzen Sie die digitalen Medien, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben. Hier können Sie den Bezug Ihrer Kinder zu den sozialen Medien anerkennen und nutzen, insbesondere zur Kommunikation innerhalb und außerhalb der Familie.

• Pflegen Sie Ihre Beziehungen - auch das Telefon dürfte eine Renaissance erleben. Machen Sie sich statt einem Adventskalender doch einen Kalender, jeden Tag bis Ostern bewusst jemanden auch aus dem weiteren Familien- oder Freundeskreis anzurufen.

• Schaffen Sie für sich und die Kinder Rückzugsmöglichkeiten. Gerade wenn Familien auf engem Raum wohnen und keinen Garten zur Verfügung haben ist es wichtig, kleine aber sichere Rückzugsmöglichkeiten zu gewährleisten. Der Jugendliche muss beispielsweise sicher sein, das die Eltern ihn für eine vereinbarte Zeit im Zimmer auch wirklich in Ruhe lassen.

• Nehmen Sie externe Hilfe in Anspruch. Wenn Sie merken, dass es Ihnen zunehmend schwer fällt, familiäre Konflikte zu lösen, melden Sie sich bei der Beratungsstelle. Wir sind auch in extremen Situationen für Sie da, wenn Ihnen die Hand auszurutschen droht oder andere gefährliche Situationen für Sie oder Ihre Kinder entstehen.ps

Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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