UC- Heimat und Kulturverein Hütschenhausen feiert Geburtstag
„100 Jahre und noch rüstig!“
Hütschenhausen.„100 Jahre und noch rüstig!“ -- Unter diesem Motto beging der UC- Heimat und Kulturverein Hütschenhausen am vergangenen Sonntag seinen 100. Geburtstag. Im und um das Bürgerhaus Hütschenhausen trafen sich Mitglieder, angehende Jubilare, geladene Gäste und Gratulanten zum Geburtstagsgruß.
In einer Feierstunde hieß Jennifer Klein, Vorstand des UC, die Anwesenden herzlich willkommen. Sie brachte allerdings auch zum Ausdruck, dass sie mit etwas mehr Zuspruch aus der Ortsgemeinde gerechnet hätte.
Sie ging in ihrer Begrüßung auf das Geburtsjahr und den Sinn des damals gegründeten Vereines „Unterhaltungsclub“ ein. Klein brachte auch zum Ausdruck, dass es in einer so langen Zeit des Bestehens nicht nur immer steil bergauf ging, sondern auch Rückschläge zu verzeichnen waren, die aber nicht zu einem Beenden des Vorhabens führten, sondern immer wieder einen neuen Ansporn für die Zukunft bedeutet haben.
Als weiteren Programmpunkt rief sie Anneliese Spicale, das einzige noch lebende Gründungsmitglied der Neugründung 1949, zur Bühne.
Anneliese Spicale, die für ihre vielzähligen Gedichte bekannt ist, hatte sich bereit erklärt, ein zum Thema passendes Gedicht mit dem Titel „Alles hat seine Zeit“ vorzutragen. Sie wurde mit großem Applaus bedacht.
Als nächstes bat Jennifer Klein Werner Dietrich, einen früheren Vorstand und Kenner der Vereinsgeschichte, zu sich, um die Entwicklung des Vereines in einer ausführlichen Chronik zu beleuchten.
In seinen Ausführungen brachte er zum Ausdruck, dass über die Zeit zwischen 1919 bis 1933 nur wenige Informationen vorliegen, da viele Unterlagen dem Krieg zum Opfer fielen.
Nur soviel ist bekannt, dass sich im September 1919 eine Gruppe junger Menschen zusammenfand, um sich dem Theater/ Laienspiel zu widmen.
Sinn war es, der damals nach dem ersten Weltkrieg gebeutelten Bevölkerung wieder etwas Lebensfreude zu schenken, was auch gelang.
Bis zu seinem Verbot 1933 und der Gleichschaltung durch die NS-Regierung konnten viele Theaterstücke auf die Bühne gebracht werden und mit den Erlösen die bestehende Not in der Gemeinde etwas gelindert werden.
1946, kurz nach den Wirren eines erneuten Krieges, fanden sich wieder einige Mitglieder der früheren Theatergruppe unter der Federführung von Karl Färber, Willy Seel, Hermann Glück und Ernst Leis zusammen, um erneut dem Theaterspiel in Hütschenhausen zum Erfolg zu verhelfen.
Die bereits 1946 begonnen Aktivitäten mündeten im Februar 1949 in eine Neugründung des Vereines „Unterhaltungsclub“. Mit viel Erfolg wurden bis circa 1957 Theaterstücke wie Dramen, Lustspiele bis hin zu Operetten und Singspielen in Hütschenhausen und der weiteren Umgebung aufgeführt.
Zu den Theateraufführungen kamen im Laufe der Zeit auch die ersten karnevalistischen Veranstaltungen hinzu, die später in der Karnevalsunion Hütschenhausen (wo neben dem Unterhaltungsclub auch die Spielgemeinschaft, der Turn- und Sportverein sowie der Schützenverein und die FC-Germania Hütschenhausen vertreten waren), eine breitere Basis fanden.
Maskenbälle, Galaabende, Kappen- und Prunksitzungen auch in den umliegenden Ortschaften, zeugten von regem Vereinsleben.
Nach einer ebenfalls schöpferischen Pause gelang 1966 mit dem Singspiel „Hochzeit mit Erika“ein erneuter Einstieg, dem 1975 auch wieder die Aufnahme der Faschingsaktivitäten gemeinsam mit der Spielgemeinschaft folgte.
1985 wurde der Verein „Unterhaltungsclub“ in UC- Heimat und Kulturverein e.V. umbenannt. Mit dem Nikolausmarkt 1985 und der Ausstellung für Hobbykünstler an der Bürgerhauseinweihung
folgten weitere Aktionen, die heute noch durchgeführt werden.
Mit dem Hinweis, dass nicht auf alle Details der Vereinsgeschichte eingegangen werden könne, schloss Werner Dietrich seine Ausführungen.
Als nächster Programmpunkt standen die Ehrungen verdienter Mitglieder an.
Hier wurden Anneliese Spicale für 70 Jahre und Werner Dietrich für 50 Jahre aktive Treue zum Verein geehrt und zu Ehrenvorsitzenden ernannt.
Familie Wolfgang und Annette Heil erhielten ihre Dankesurkunde für über 30 Jahre aktive Mitarbeit. Inge Jandt wurde für ihre langjährige Mitgliedschaft im Verein mit einer Urkunde geehrt.
Im Anschluss war für die Gratulanten Gelegenheit, dem Jubilar ihre Glückwünsche auszusprechen. Unter anderem taten dies: Dr. Walter Altherr für den Kreis, in Vertretung des Landrates, Dr. Werner Heinrich für die Verbandsgemeinde in Vertretung des Verbandsbürgermeisters, und Matthias Mahl als Ortsbürgermeister von Hütschenhausen.
Viele andere Vereine und politische Institutionen gratulierten ebenfalls und überbrachten ihre
Glückwünsche.
Mit einem großen Dank an alle Gratulanten, Mitglieder und Helfer schloss die Vorsitzende die offizielle Jubiläumsveranstaltung, nicht ohne allerdings ihrer Unterstützerin bei den Ansprachen, Julia Klein, zu danken.
Es schloss sich eine musikalische Unterhaltung mit einer sehr guten Band an, die den Abend mit Musik und Tanz beschwingt ausklingen ließ. ps
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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