Mit Mut und Engagement in die Zukunft
50 Jahre VG Ramstein-Miesenbach
Von Stephanie Walter
Ramstein-Miesenbach.„Ja, die VG Ramstein-Miesenbach war 1971 sicherlich keine Liebesheirat, aber heute sind wir alle froh, dass es dazu gekommen ist!“ Mit diesen Worten blickte Bürgermeister Ralf Hechler auf das mittlerweile 50-jährige Bestehen der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach zurück. Im Rahmen einer Sondersitzung des Verbandsgemeinderates wurde das runde Jubiläum am Montagabend gefeiert.
„In den fünf Jahrzehnten haben wir bewiesen, dass wir eine gute und funktionierende Solidargemeinschaft sind“, so Hechler. Das sei ein Grund, warum es der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach gut gehe, trotz einer aktuell schwierigen Lage. Man stehe gut da, sei quasi schuldenfrei und könne heute die Erfolge der vergangenen 50 Jahre feiern. „Darum machen wir weiter so, mit guten Ideen, Mut, Engagement und Gottvertrauen“, so Hechler, der die VG auch für die Zukunft gut aufgestellt sieht.
Die Anfänge der Verbandsgemeinde
Im Zuge der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz bildete sich am 15. Dezember 1971 die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach mit den fünf Ortsgemeinden Ramstein-Miesenbach, Steinwenden, Hütschenhausen, Kottweiler-Schwanden und Niedermohr. Damit gingen auch zahlreiche und kostenintensive Aufgaben einher, nämlich die Abwasserbeseitigung, die Trägerschaft der Schulen sowie die Verantwortlichkeit für Sport- und Freizeiteinrichtungen. Seit 1975 gehört auch der Brandschutz zu den Zuständigkeiten.
Die ersten 27 Ratsmitglieder der neuen Verbandsgemeinde wurden dann am 23. April 1972 gewählt. Nach der konstituierenden Sitzung im Mai gleichen Jahres wurde bei den Bürgermeisterwahlen am 5. Juli Julius Divivier zum ersten Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach gewählt. Divivier, der später auch zum Ehrenbürger ernannt wurde, habe die VG gemeinsam mit seinen Räten und den Ortsgemeinden über 27 Jahre mit viel Umsicht und sehr guten Ideen als Orts- und Stadtbürgermeister geprägt, so Hechler.
Zur Gründungszeit der Verbandsgemeinde zählte diese 18.000 Einwohner. Genauso viele Einwohner sind es aktuell wieder und gemeinsam mit den Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte und ihren Familien kommt man heute auf rund 25.000 Menschen aus über 90 Nationen, die hier leben und arbeiten.
Zahlreiche Investitionen - damals wie heute
Rund 80 Millionen habe man seit der Gründung der Verbandsgemeinde in die Infrastruktur, die Verwaltung, das Schulwesen, den Brandschutz und das Kanalwerk investiert, führte der Bürgermeister weiter aus. Entsprechend stehen auch für das kommende Jahr wieder zahlreiche Entwicklungen auf der Agenda.
In die Schulen, die ein Aushängeschild der Verbandsgemeinde sind, werden jedes Jahr rund zwei Millionen Euro investiert. Hier wird es auch in den kommenden Jahren Sanierungen und Erweiterungen geben, um den 2.000 Schülerinnen und Schülern ein gutes Umfeld bieten zu können.
Auch in Zukunft will man in die engagierten Feuerwehrfrauen- und -männer investieren. Entsprechend wird die Feuerwache modernisiert und aufgestockt, das Fahrzeugkonzept wird im kommenden Jahr fortgeschrieben und darüber hinaus wird eine Atemschutzübungsstrecke entstehen.
Im Bereich der Abwasserbeseitigung steht in 2023 mit dem Neubau der Kläranlage im Ortsteil Reuschbach ein großes Projekt auf dem Plan.
Man werde außerdem alles unternehmen, um die Sanierung des Freizeitbads „Azur“ zu realisieren und so auch in Zukunft Schwimmsport in der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach anbieten zu können, verspricht Hechler. Hierfür wird aber dringend eine Bezuschussung des Landes benötigt.
Ein gutes Lebensumfeld
Besonders stolz zeigte sich Hechler auch auf alle Einrichtungen, die das Lebensumfeld der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach gerade im sozialen und kulturellen Sektor bereichern. Dazu gehören das Museum im Westrich und das Docu-Center Ramstein. Seit 2008 gibt es in der VG das Bündnis für Familien, seit 2009 die Bürgerstiftung. Als Stiftung, so Hechler, werde auch das Mehrgenerationenhaus unterhalten, dessen Zukunft er positiv betrachtet. „Eine segensreiche Einrichtung, die nun durch die Sparkassenstiftung mit 500.000 Euro als Zustiftung aufgestockt wurde.“
All diese Angebote werden von einem bunten Tourismusangebot ergänzt, sodass Ramstein-Miesenbach ein gutes Lebensumfeld bietet. Davon profitieren alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch alle Menschen, die in der Verbandsgemeinde Schutz suchen, wie die 400 kürzlich aufgenommenen Flüchtlinge aus der Ukraine.
Selbstständigkeit der VG soll gewahrt bleiben
Da die Bürgermeisterwahlen für kommenden Sommer bestätigt worden sind, scheint auch die geplante Zwangsfusion mit der VG Bruchmühlbach-Miesau vom Tisch zu sein, blickt Hechler in die Zukunft. Auch, wenn man gemeinsam viele gelungene Kooperationen ins Leben gerufen habe, so der Bürgermeister, freue es alle Anwesenden, dass Ramstein-Miesenbach seine Selbstständigkeit künftig wohl bewahren werde.
Mit der guten Finanzlage, der leistungsfähigen Verwaltung und einem attraktiven Lebens- und Arbeitsumfeld hat sich die Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach in den letzten 50 Jahren gut entwickelt. „Hier ist es gelungen, konsequent Altes mit Neuem zu verknüpfen und vieles, was die VG liebenswert und lebenswert macht, ist Verdienst der Bürgerinnen und Bürger, zumal das Ehrenamt weiterhin zentral und nötig ist. Sie alle haben gemeinsam zu dem Erreichten beigetragen und können stolz darauf sein“, fasste Landrat Ralf Leßmeister, der die Glückwünsche im Namen des Landkreises überbrachte, die Entwicklung der Verbandsgemeinde zusammen. „Auch in Zukunft wird es genau auf diesen Gemeinsinn und Ihre Innovationskraft ankommen“ sw
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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