Abiturfeier am Reichswald-Gymnasium
54 Oberprimaner „in Freiheit“

Mit den diesjährigen Absolventen verlässt ein sehr engagierter Jahrgang die Schule   | Foto: RWG
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Ramstein-Miesenbach. Das Reichswald-Gymnasium freut sich, insgesamt 54 Oberprimanern zum bestandenen Abitur zu gratulieren. Mit den diesjährigen Absolventen verlässt ein sehr engagierter und „lieber“ Jahrgang die Schule. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Unterbrechung konnte die Feier endlich wieder in dem traditionellen Rahmen stattfinden. Seine Freude darüber unterstrich Andreas Franz in seinem Grußwort für den Schulelternbeirat.

In ihrer Ansprache setzte sich Schulleiterin Dr. Sonja Tophofen mit dem Motto auseinander, das der Jahrgang gewählt hatte: „Prisonbreak – I wann abi free“. Das Abitur als erfolgreicher Ausbruch aus dem Gefängnis? Mit einem Augenzwinkern verwies sie auf die notwendigen Kompetenzen, die für einen Insassen nützlich und hilfreich sind, wenn er sich nach dem Ende seiner Haft wieder in die Gesellschaft einfügen muss. So sei es gerade in Zeiten vielfältiger Krisen immer wichtiger, mit einem eigenständigen Blick und von einem festen Standpunkt aus auf das Leben und die Welt zu blicken. Die Schule habe versucht, das Rüstzeug hierzu zur Verfügung zu stellen: Fachliche Kenntnisse, die sogenannten „Soft Skills“ und persönliche Qualitäten. Hierzu zähle besonders die Fähigkeit, Rückschläge wegzustecken und sich dann wiederaufzurichten, wenn man am Boden liege. Der Schlüssel hierzu sei, die Kraft der Resilienz, der physischen Widerstandskräfte, über die jeder Mensch verfügt, bewusst und aktiv für sich zu nutzen, so Tophofen.

Auch die Abiturrede des Kollegiums hatte das von den Absolventen gewählte Motto zum Gegenstand: Matthias Nixdorf und Martin Hauter suchten nach Parallelen zwischen den im deutschen Strafrecht festgeschriebenen Grundsätzen des Haftvollzugs und der nun für die Abiturienten zu Ende gehenden Schulzeit. Dabei konnten zwar einige „Verfehlungen“ einzelner Schüler im Verlauf der neunjährigen Gymnasialzeit festgestellt werden, die den Gedanken an Sühne und Strafe durchaus nahe legen könnten. Unter dem Strich überwögen die strafmildernden Umstände allerdings bei weitem: „Das große soziale Engagement so vieler, das Zupackende und Hilfsbereite und vor allem eure Herzlichkeit, die nette und ausgeglichene Stimmung in den Kursen der Oberstufe, die vielen interessanten Gespräche: Wir werden sie sehr vemissen!“

Auch das Ergebnis der diesjährigen Prüfungsleistungen beeindruckt: Als Jahrgangsbeste ehrte der Landkreis Alina Klein. Sie erreichte einen Abiturdurchschnitt von 1,0. Zusätzlich geehrt wurde sie mit vier fachgebundenen Preisen für ihre Leistungen in den Fächern Deutsch (Gesellschaft für Deutsche Sprache), Bildende Kunst, Chemie und Sozialkunde. Für die besten Abiturprüfungen zeichnete der Schulträger weiterhin aus: Philip Mohorko (Notendurchschnitt: 1,1), Jannis Eckhardt (1,3), Lisa Fuhrmann (1,4), Pauline Geith (1,4) und Jessica Matvienko (1,5).

Für ihr großzügiges soziales Engagement für die Belange der Schule erhielt Jasmin Schmidt den Preis der Stadt Ramstein-Miesenbach. Bürgermeister Ralf Hechler dankte dem „Ramschder Mädche“ für ihren bewundernswerten Einsatz.

Der Preis des Bildungsministeriums ging an Paula Schording für ihren beispielgebenden Einsatz als Schülersprecherin, der „weit über die Verpflichtungen des Amtes hinausgegangen ist“, so Schulleiterin Dr. Sonja Tophofen in ihrer Laudatio. Lukas Spooner wurde für seine jahrelangen Dienste im Schul-Sanitätsdienst vom Förderverein des Gymnasiums und vom Deutschen Roten Kreuz geehrt. Annette Tetzlaff, die Vorsitzende des Fördervereins, dankte dem Preisträger für einen außergewöhnlichen und immer ungemein fachkundigen Einsatz für seine Mitmenschen.

Preisträger der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fachbereiche waren: Jannis Eckhardt und Philipp Mohorko (Mathematik), noch einmal Philipp Mohorko und Jannis Eckhardt gemeinsam mit Lukas Ripp (Physik), Linus Nicklas (MINT-Preis der Firma Kömmerling) und einmal mehr Philipp Mohorko (Informatik). Die geisteswissenschaftlichen Fachbereiche ehrten Pauline Geith mit dem renommierten Scheffel-Preis, Maurice Keck (Preis des Philologenverbandes für besondere Leistungen im Fach Geschichte), Jannis Eckhardt (Preis der Atlantischen Akademie) und Lisa Fuhrmann (Bilingual). Der Fachbereich Sport zeichnete Joely Thum mit dem Pierre-de-Coubertin-Preis aus. Die Reichswald-Genossenschaft verlieh ihre Auszeichnung für Gedanken, Worte und Werke, die das Thema der Nachhaltigkeit berühren, an Lars Hahnenberger für sein vielfältiges soziales Engagement auf ganz vielen Ebenen.
Das Reichswald-Gymnasium gratuliert seinen lieben Abiturienten und wünscht seinen Alumni alles Gute für den weiteren Lebensweg. ps

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Autor:

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