150 Jahre Bahnhof Ramstein
„Drehscheibe für den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis“
Ramstein-Miesenbach.
Am zweiten Kirchweihtag 1868 wurde die Bahnstrecke zwischen Landstuhl und Kusel in Betrieb genommen und in Ramstein hielt der erste Zug. Um dieses 150-jährige Jubiläum zu feiern, fand am vergangenen Mittwoch, dem Tag der Deutschen Einheit, ein Festakt am ehemaligen Bahnhofsgebäude in der Gaststätte „Paradox“ statt.
„Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, was aus dem Ramsteiner Bahnhof geworden ist“, zeigte sich Gudrun Heß-Schmidt, die 1. Kreisbeigeordnete, begeistert von der Entwicklung. Nachdem der Ramsteiner Bahnhof 1988 geschlossen worden und ein moderner Bahnhaltepunkt eingerichtet worden war, kaufte die Gemeinde Ramstein-Miesenbach 1991 das Gebäude. Der frühere Bürgermeister Julius Divivier hatte die Idee, aus der Anlage etwas Neues zu machen und so wurde das Bahnhofsgebäude 1996 von Michael Blauth erworben, der es zur Gaststätte „Paradox“ umbaute.
„Man hat Geld in die Hand genommen und alles richtig gemacht“, so die 1. Kreisbeigeordnete, die das ganze Bahnhofsumfeld als eine Drehscheibe des öffentlichen Personennahverkehrs im ganzen Landkreis bezeichnete.
Bürgermeister Ralf Hechler freute sich über die zahlreichen Gäste des Bahnhofsfestes und warf in seiner Rede einen Blick zurück in die Vergangenheit. „Konrad Kneip war in jenen Tagen der Bürgermeister von Ramstein und unter großem Jubel wurde die Einfahrt des ’schwer schnaufenden Kuseler Lottsche’ bejubelt“. Durch die Erschließung der Bahn habe Ramstein mit seinen damals 1400 Einwohnern einen spürbaren wirtschaftlichen Aufschwung erfahren.
Bergmänner, die im Saarland tätig waren und zuvor die Strecke zu Fuß zurücklegen mussten, hatten plötzlich die Möglichkeit, alle 14 Tage zu ihren Familien zurückzukehren und auch große Fabriken wurden eröffnet. Hier erinnerte Hechler an die erste Textilfabrik „Süßdorf & Cie“ mit ihrer Färberei und Wäscherei, die 1887 in Betrieb ging, sowie an die bekannte Hosenfabrik Franz Westrich, die ab 1922 zahlreichen Bürgern einen Arbeitsplatz bot.
„Ramstein florierte“, so Hechler, und es folgte die Ansiedlung dreier Kreditinstitute und des Flugplatzes. Die Anwohnerzahl stieg infolgedessen in den 80er Jahren auf 7000 an. „Indessen wurde der Bahnhof mit Glantalexpress für Pfaffianer, Opelaner und Berufspendler immer wichtiger - bis heute auch als Zubringer für den FCK und eine große Anzahl an Schülern“.
Am Ende seiner Rede überreichte Hechler Michael Blauth, dem Inhaber des „Paradox“, der mit seinem Konzept viel zur Entwicklung des Bahnhofes beigetragen habe, passend zum Jubiläum eine Fotocollage.
Alle Gäste, die ebenfalls ein Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen wollten, hatten die Gelegenheit, eine der Sondertassen zum Jubiläum zu erwerben, die mit einem historischen Motiv des Bahnhofs bedruckt sind. Verkauft wurden die Tassen von den Tollitäten Lena I. (Lena Backes) vom Karnevalverein „Bruchkatze“ Ramstein und Janine I. (Janine Hodel) von den Miesenbacher „Vielläppcher“.
Ihnen hatte der Bürgermeister die Ausgabe gestellt, 111 Tassen an die Festbesucher zu verkaufen. Der Erlös ist für die Bürgerstiftung „Bündnis für Familie“ bestimmt. sw
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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