Das Flugtagunglück in Ramstein
Ein Schmerz, der bleibt
Von Stephanie Walter
Ramstein-Miesenbach. Es ist ein schöner Ort. Still, friedlich. Und doch fühlt man das genaue Gegenteil, wenn man auf einer der beiden Bänke Mitten im Grünen sitzt und das Denkmal ansieht, das eine stumme Erinnerung an das ist, was hier vor 34 Jahren geschah. Noch immer sieht man hier Blumen und weiß, da ist eine Wunde, die bleibt.
Am 28. August 1988 haben an diesem Ort mindestens 70 Menschen bei der Flugkatastrophe an der Air Base Ramstein ihr Leben verloren, darunter auch viele Kinder. Hunderte von Menschen sind schwer verletzt worden, die genaue Zahl -- bis heute unbekannt.
Wenn man an diesem Ort sitzt, der einst mit Bränden und Trümmerteilen übersät war und Schauplatz einer der schlimmsten Katastrophen in der Region war, wandern die Gedanken. Zu den zahlreichen Menschen, die hier gelitten haben, zu ihren Angehörigen, zu den Rettungskräften, die an diesem Tag Unglaubliches leisten mussten und die schwersten Entscheidungen zu treffen hatten und auch zu den Verantwortlichen.
Viele von uns haben Verwandte und Freunde verloren, sind selbst verletzt worden oder dem Unfall gerade so entkommen und man spürt, dass die Aufarbeitung andauert, auch wenn dieser Tag schon mehr als 30 Jahre zurückliegt. Das gilt natürlich vor allem für die unmittelbar Betroffenen, die dieser Tag ein Leben lang begleitet und auch verfolgt.
Das Flugtagunglück in Ramstein berührt aber auch Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland. Das Interesse an Dokumentationen sowie am Spielfilm „Ramstein -- Das durchstoßene Herz“, dessen Titel sich auf die Flugfigur bezieht, die letztendlich zur Katastrophe geführt hat, ist nach wie vor groß. Bestürzt und fassungslos zeigen sich die Zuschauer angesichts dieser Tragödie, die vermeidbar gewesen wäre.
Ein solches Unglück prägt eine Region und es hallt nach, berührt und verbindet durch Solidarität. Das spürt man gerade ganz deutlich.
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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