Neue Urnenkirche eingeweiht
Kolumbarium in Ramstein an die Stadt übergeben
Ramstein-Miesenbach. Das Kolumbarium in Ramstein, die neue Urnenkirche auf dem Schulhügel, wurde vergangenen Freitagnachmittag von seinen Erbauern, dem Ehepaar Dr. Werner und Maria Heinrich, in die Obhut der Stadt Ramstein-Miesenbach übergeben.
Zur Eröffnungsfeier mit Schlüsselübergabe und Übergabe des Nutzungsrechtes konnte Maria Heinrich zahlreiche Gäste begrüßen, darunter auch Architekt Hans Torner, den Stadtbürgermeister Ralf Hechler und Landrat Ralf Leßmeister. Werner Heinrich erinnerte in seiner Ansprache an die alte Ramsteiner Kirche, die 1215 erstmals urkundlich erwähnt wurde und auf deren Fundamenten das neue Gebäude ruhe. „Der jetzige Neubau der Urnenkirche als Kolumbarium ist der früheren Kirche nachempfunden und ich bin mir sicher, die alten Ramsteiner würden ihre Kirche wiedererkennen, wenn sie heute wiederkämen“, so Heinrich. Mit 35 Metern Länge und rund 10,5 Meter Breite bietet das Kolumbarium Platz für 655 Urnenfächer, die auf der Empore um weitere 1.000 Plätze erweitert werden könnten.
Die Begräbniskultur habe sich den Worten Heinrichs zufolge gewandelt, von der Erdbestattung als traditionelle christliche Bestattungsform zur Feuerbestattung. Zudem werde die Frage nach der Grabpflege für viele ältere Menschen zu einem Problem, sei es, dass sie kinderlos sind oder die Kinder weit entfernt wohnen. „Ein Kolumbarium ist daher für viele Mitbürger ein idealer Platz, an dem die Angehörigen eines Verstorbenen ein Ort des Gedenkens haben“, so Heinrich. Wenn die Stiftung dann noch die Grabpflege übernehme und der Erlös aus der Überlassung der Anwartschaft auf einen Urnenplatz der Allgemeinheit zugutekomme, dann sei das auch für die Stifter eine Genugtuung.
Bürgermeister Ralf Hechler gab sich überzeugt, dass von der Urnenkirche, die von einer Stiftung getragen und unterhalten wird, noch viel Segen für die Stadt ausgehen werde. Die Überschüsse, die aus dem Verlauf der Urnenplätze erwirtschaftet werden, sollen unter anderem gemeinnützigen Einrichtungen von Stadt und Verbandsgemeinde, wie zum Beispiel der Bürgerstiftung „Bündnis für Familien“ zugutekommen, die auch Trägerin des Mehrgenerationenhauses ist. Es sei bemerkenswert, so der Bürgermeister, dass in einer Zeit, in der die Kirchen viele Einrichtungen aufgäben, eine neue Kirche errichtet werde. Im September 1724 sei die alte Kirche nach den Verwüstungen des 30-jährigen Krieges wieder aufgebaut und geweiht worden. Heute, 300 Jahre später, sei sie wieder neu erstanden.
Die Einweihung und Segnung des Kolumbariums übernahmen Pfarrer Bernhard Schäfer für die evangelische Kirche und Pfarrer Bernhard Spieß für die katholische Seite. Musikalisch mitgestaltet wurde die Eröffnungsfeier vom katholischen Kirchenchor Ramstein unter der Leitung von Carmen Backes.
Autor:Stefan Layes aus Ramstein-Miesenbach |
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