Reichswald-Gymnasium ist Partnerschule
Projekt „Retten macht Schule“
Ramstein-Miesenbach. Mehr als 50.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Der plötzliche Herztod kann jeden treffen, und etwa die Hälfte der Betroffenen stirbt, weil die Reanimationsversuche nicht oder zu spät begonnen wurden.
Nur 37 Prozent der möglichen Ersthelfer in Deutschland fühlen sich nach eigener Einschätzung imstande, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung auszuführen. Zum Vergleich: In Dänemark trauen sich das über 70 Prozent zu, weil dort Reanimation an Schulen gelehrt wird wie Lesen, Schreiben oder Mathe. Eine Untersuchung der Uniklinik Rostock hat übrigens ergeben, dass bereits Kinder ab der 7. Klasse Erwachsene reanimieren können.
Seit diesem Schuljahr nimmt das Reichswald-Gymnasium am Projekt „Retten macht Schule“ teil. Die Björn-Steiger-Stiftung hat sich mit dieser Initiative zum Ziel gesetzt, an den Schulen den Unterricht in Reanimation zu etablieren, und mit ihrer Idee Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig überzeugt. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium will die Björn-Steiger-Stiftung gemeinsam mit der Stiftung Paula Wittenberg und weiteren Partnern dafür sorgen, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler an den Schulen von ihren Lehrkräften in Reanimation ausgebildet werden. Das Bildungsministerium arbeitet dazu an einem Konzept, das mittelfristig flächendeckend an allen Schulen umgesetzt werden soll.
In einem ersten Schritt wurde am Reichswald-Gymnasium ein Team von Lehrkräften als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Sachen Reanimation von Georg Bastian im Auftrag der Björn-Steiger-Stiftung geschult. Nun können diese selbstständig ihren Schülerinnen und Schülern die Herz-Lungen-Wiederbelebung und die Laien-Defibrillation beibringen. Die Projektkoordinatorin der Björn-Steiger-Stiftung, Sylvia Kabus, brachte nicht nur einen Laien-Defibrillator für die Schule mit, sondern hatte auch 15 Übungspuppen und einen Übungs-Defibrillator und Lehrmaterial im Gepäck, alles kostenfrei für die Schule, wofür diese sich herzlich bei der Björn-Steiger-Stiftung bedankte. Dafür verpflichtet sich die Schule, in den nächsten fünf Jahren alle Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse regelmäßig in Reanimation auszubilden, um eine nachhaltige Wirkung zu erreichen.
Das Projekt „Retten macht Schule“ der Björn-Steiger-Stiftung ist eine wertvolle Erweiterung der bereits vorhandenen Ressourcen am Reichswald-Gymnasium. So verfügt die Schule bereits seit 2016 über einen Laien-Defibrillator und das gesamte Kollegium wird regelmäßig, zuletzt im September 2019, in Erster Hilfe und Reanimation geschult. Außerdem gibt es einen gut ausgebildeten Schulsanitätsdienst in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz, an dem sich Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen beteiligen und die dienstplanmäßig bereitstehen, um im Notfall kompetent zu helfen. Viele Mitglieder des Schulsanitätsdienstes verfügen über weiterführende Ausbildungen und sind ehrenamtlich bei Hilfsorganisationen tätig. mha
Weitere Informationen:
www.steiger-stiftung.de
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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