Tollitäten der „Bruchkatze“ und „Vielläppcher“ übernehmen die Regierungsgeschäfte
Ramstein-Miesenbach begrüßt das neue Jahr
Ramstein-Miesenbach. Seit dem Neujahrstag ist Stadtbürgermeister Ralf Hechler (CDU) die Verantwortung über Ramstein-Miesenbach los. Freiwillig übergab er die Regierungsgeschäfte an die beiden Tollitäten Denise I. vom Karnevalverein „Bruchkatze“ Ramstein und Katharina I. vom Unterhaltungsverein „Miesenbacher Vielläppcher“.
Eine große Schar von uniformierten Fasnachtern fand sich dazu im Ramsteiner Rathauskeller ein, um zunächst auf das neue Jahr anzustoßen. 365 Tage lägen nun vor uns, betonte der Stadtbürgermeister mit dem Wunsch, an das abgeschlossene Jahr anzuschließen. „Es war ein schönes Jahr ohne Schmerzen und es war Geld in der Kasse“, umschrieb er die letzten zwölf Monate. Den Fasnachtern wünschte er in der neuen Kampagne viel Spaß.
„In der Kampagne wird sich wieder einiges tun“, versprach Sitzungspräsident Jürgen Lesmeister von den „Bruchkatzen“. Er hoffe aber, dass es nach den Kommunalwahlen so erfolgreich weiter geht wie es in der Vergangenheit war, für die Stadt, deren Einwohner und die Fasnachter. Mit Blick auf Miesenbach sprach er den Wunsch aus, die geknüpften Verbindungen weiter zu pflegen und zu vertiefen. Dank sagte er der Stadt für den Neujahrsempfang und die Unterstützung der Fasnachter in Ramstein und Miesenbach sowie die Leistungen im Zusammenhang mit dem Westricher Fasnachtsumzug. Auch für die Miesenbacher Fasnachter seien die Kommunalwahlen ein besonderes Ereignis, betonte Sitzungspräsident Michael Schönborn. Er dankte der Stadt für die finanziellen Zuwendungen an die tanzende Jugend der „Miesenbacher Vielläppcher“. Groß sei die Freunde auf das neue Erholungsgebiet am Seewoog und positiv hob er das Treffen der beiden Karnevalvereine hervor.
Nach Brauch und Sitte werde die Fasenacht gefeiert, versprach Prinzessin Denise I. aus dem närrischen Hause, liebreizende Regentin der Schwarzen Katz, über Tanz und Heiterkeit zur Repräsentantin in Ramstein bunter Narrenzeit, in ihrer Proklamation. Sie rief zu Spenden für das Ramsteiner Jugendbüro auf und will die Mitglieder des Elferrates mit T-Shirts mit einem Foto aus ihrer wilden Jugendzeit sehen. Gerne begebe sich Prinzessin Katharina I. aus den Tiefen des Thüringer Waldes nahe Gertewitz an der Wolfsgrube, Herrin über die hohe Kunst der aromatisierenden Genusswelten und Regentin aller Miesenbacher Vielläppcher im romantischen Seewoogtal, auf Reisen und nicht nur deshalb wünscht sie eine friedliche Welt. Aber Fasenacht feiert sie in Miesenbach, auch in dem Wissen, dass weltweit das Brauchtum begangen wird. In ihrer Proklamation macht sie keinen Hehl aus ihrer Liebe zum Thüringer Wald. Sie fordert zum Urnengang und zur Teilnahme an den Kommunalwahlen auf.
Von einer positiven Entwicklung der Stadt berichtete Ralf Hechler. Es sei mit eines der erfolgreichsten Jahre. Im Industriegebiet sind alle Flächen an mittelständige Betriebe verkauft, das Straßenausbauprogramm ist abgeschlossen und das Vorzeigeprojekt „Seewoog“ sei in vollem Gang. Das Blockheizkraftwerk werde demnächst in Dienst gestellt und gilt als die modernste Anlage dieser Art in Rheinland-Pfalz. Die Energiepreise bleiben in Ramstein-Miesenbach stabil, versprach der Stadtbürgermeister und nannte etliche Großprojekte im neuen Jahr. Diese reichen vom Kinderspielplatz über die Glasfaserversorgung bis hin zur Kindertagesstätte und den Freizeitanlagen. Angestrebt wird eine neue Stadtpartnerschaft, diesmal mit einer spanischen Kommune. Für ihn und seine Vertreter in der Stadt und der Verbandsgemeinde gab es aus den Händen der Lieblichkeiten die Jahresorden.
Im Gegenzug händigte Hechler die Regierungsschlüssel an die beiden Tollitäten aus. Dabei bemerkte er, dass dies alljährlich am Neujahrstag erfolge, aber eine Rückgabe er bislang nicht wahrgenommen habe. „Aber irgendwie sind sie immer wieder da“, freute er sich. „Jetzt kann ich mich zurückziehen“, stellte er fest, denn die Verantwortung über die Stadt sei in kompetenten und sicheren Händen.
Einen Wunsch hat er an die beiden Tollitäten, wenn auch der Termin außerhalb der närrischen Zeit liege. Sie mögen als Repräsentanten der historischen Stadtratssitzung am 27. Juni beiwohnen, wenn an den Zusammenschluss von Ramstein und Miesenbach vor 50 Jahren gedacht wird und die neuen Ratsmitglieder in ihr Amt eingeführt werden. Mit dem „Ramstein gebettet im Moorbachtal“ und dem „Vielläppcherlied“ klang der offizielle Teil der Schlüsselübergabe aus. llw
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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