Streifzugs durchs Gebrüch
Ramsteiner SPD vermittelt interessante Eindrücke
Ramstein-Miesenbach. „Die Kindsau ist ein versoffen Sumpf mit lauter Dürrständern darin“ schrieb Forstmeister Velmann im Jahre 1600. Davon konnten sich die Teilnehmer des Streifzugs durch das Ramsteiner Gebrüch heute noch überzeugen. In dem alten Waldstück jenseits der Autobahn finden sich allerhand urwüchsig, tote und zerfallende Bäume inmitten von sumpfigen Wasserstellen. Die Förster wissen um die ökologische Bedeutung dieser Bäume und lassen der Natur hier freien Lauf.
Unter Führung von Förster Bodo Mahl konnte die Ramsteiner SPD eine Vielzahl interessanter Eindrücke abseits der Hauptwege vermitteln. Die Bedeutung der Torfmoose für die Moorbildung konnte sich jeder, der die nassen Schwämme einmal berührt hat, anschaulich vorstellen.
Mahl erläuterte, wie sehr der Mensch das Moor verändert hat. Zuerst waren es Ramsteiner Bauern, die seit 1740 mit Genehmigung der Obrigkeit Bruchflächen entwässerten und Wiesen und Weiden daraus kultivierten. Auf Grund der Brennholznot der wachsenden Bevölkerung durften die Reichswaldgemeinden „aus einer besonderen höchsten Gnade“ des Kurfürsten ab 1780 Torf stechen und als Brennmaterial nutzen. An der Torfstecherhütte konnten einige Mitwanderer aus eigener Erfahrung oder durch Überlieferung ihrer Vorfahren von der harten Arbeit der Torfstecher erzählen. Der letzte Torf wurde nämlich noch im Jahre 1951 gestochen. Den Wanderern wurde aber auch gezeigt, dass das Forstamt Kaiserslautern mit Vernässungsmaßnahmen und Förderung typischer Bruchwaldvegetation viel investiert, um dem Bruch einen Teil seines ursprünglichen Charakters zurückzugeben. Nach einer Erfrischung am quirligen Mohrbach nahe der Moordammühle ging es wieder zurück.
Der SPD Ortsverein dankt dem überaus interessierten Publikum, das seinerseits eine Fortsetzung des Streifzugs angeregt hat. (ps)
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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