Karin Junkers Molitor verabschiedet
Unabhängige und kritische Denkerin mit Liebe zu den Sprachen
Ramstein-Miesenbach. „Niemals geht man so ganz...“. Diese Zeile aus dem Text des bekannten Schlagers trifft die Stimmung, die sich mit dem Abschied von einer sehr verdienten und lieben Kollegin verbindet: Mit Beginn des laufenden Schulhalbjahres hat die Schulgemeinschaft des Ramsteiner Reichswald-Gymnasiums Karin Junkers Molitor offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Über Jahre hinweg prägte sie mit ihrer ansteckenden Herzlichkeit, mit einer mitreißenden Begeisterung für ihre Fächer und mit großer Sachkenntnis den Fachbereich Französisch und die Fachschaft Deutsch sehr entscheidend mit. Wer sie traf und trifft, darf sich eines herzlichen und humorvollen Gesprächs und mindestens eines aufmunternden Lächelns stets sicher sein. Klar sagen konnte sie aber auch ihre Meinung. Die unabhängige und kritische Denkerin nahm und nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn sie glaubt, Dinge ansprechen zu müssen, die aus ihrer Sicht nicht richtig laufen. Auch in dieser Hinsicht spielte sie eine prägende Rolle.
Ihre Liebe zu den Sprachen des romanischen Europas wird sie auch in Zukunft an interessierte Schüler weitergeben, bietet Karin Junkers-Molitor doch von nun an regelmäßig Kurse zur Förderung und Vertiefung im Fach Französisch an – ein wichtiges Zusatzangebot für den fremdsprachlichen Unterricht des Reichswald-Gymnasiums, mit dem sie der Schule auch künftig wird erhalten bleiben.
Entbunden von vielen Verpflichtungen des schulischen Alltags wird sie aber von nun an mehr Zeit für ihre Familie, für die Kinder und Enkelkinder sowie für ihren Mann Heribert zur Verfügung haben. Mit ihm teilt sie die Liebe zur Musik, zur Geselligkeit, zum guten Essen und zum Reisen – auch hier stehen die Kulturen des mediterranen Südens ganz oben auf der langen Liste ihrer Interessen.
Dass die Lebensart dieser Welt kulinarisch, sprachlich und hinsichtlich des „savoir vivre“ auch zur Aneignung und Nachahmung inspirieren soll, hat die Philologin und studierte Kunsthistorikerin an Generationen von Schülern, die sie in sehr guter Erinnerung behalten werden, weitergeben dürfen. Sie hat vorgelebt, dass das Erlernen einer Sprache zwar mit klaren Strukturen und philologischer Präzision beginnt, dass es am Ende aber darauf ankommt, sich in die Mentalitäten und Lebensweisen der sie tragenden Kulturen hineinzuversetzen. So kann das Erlernen einer Fremdsprache das eigene Leben weit über die Schulzeit hinaus bereichern – „irgendwas von mir bleibt hier“. Es wird sehr viel von dem bleiben, was Karin Junkers-Molitor in den langen Jahren ihres Wirkens vermittelt hat. Schulleitung, Kollegium und Schülerschaft sind ihr hierfür sehr dankbar und wünschen für den nun beginnenden Ruhestand alles erdenklich Gute. ps
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.