Jagdgenossenschaft und Jäger wollen Krautstreifen
„Urgesteine“ Appel und Kurz wiedergewählt
Hütschenhausen: Das dürfte rekordverdächtig sein: Richard Kurz und Horst Appel waren schon Mitglied im Vorstand der Jagdgenossenschaft Hütschenhausen, da war die Gemeinde noch nicht mit Spesbach und Katzenbach zusammengeschlossen. Also vor über fünfzig Jahren. Und sie wurden jetzt für weitere fünf Jahre wiedergewählt. Jagdgenossenschaften sind die gesetzlich vorgesehenen Vertretungen der Eigentümer von Grundstücken außerhalb der Ortslagen. Sie regeln alle mit der Jagdverpachtung zusammenhängenden Dinge.
„Ihr seid wahrhaft Urgesteine der Zivilgesellschaft. Auf eure Erfahrung zurückgreifen zu dürfen, ist von unschätzbarem Wert für unsere Arbeit als Jagdgenossenschaft“, würdigte der ebenfalls einstimmig wiedergewählte Jagdvorsteher Paul Junker die Verdienste der beiden alten und neuen Vorstandsmitglieder. Ulrich Kohl als stellvertretender Vorsitzender und Werner Schröer als Beisitzer-Stellvertreter komplettieren den Hütschenhausener Jagdvorstand.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Einrichtung und Pflege sogenannter Ackerrandstreifen, auch Krautstreifen genannt. Deren Ziel ist die Entwicklung und dauerhafte Erhaltung von Nahrungs- und Deckungsstrukturen für Vogel- und Niederwildarten (Hasen, Rebhühner) in den offenen Feldfluren, ebenso schaffen sie dringend benötigten Lebensraum für Insekten. Diese Ackerränder wurden der Ortsgemeinde im Rahmen einer Flurbereinigung zugeteilt, sie verlaufen quer über die Gemarkung, bilden also eine ideale Biotopvernetzung. Die Anlage solcher Schutzbereiche liege auch sehr im Interesse der Jagdpächter, wie diese betonten. Deshalb würden sie solche Maßnahmen auf jeden Fall unterstützen. So werden in der Jagdschleife Katzenbach/Spesbach regelmäßig zusammen mit der Grundschule Hecken- und Baumpflanzaktionen durchgeführt und den Kindern zudem unmittelbare Naturerlebnisse vermittelt. Aus den Reihen der Pächter der Jagdschleife Hütschenhausen wurde eine namhafte Geldspende angekündigt, um den Erwerb von Saatgut und Pflegemaßnahmen zu ermöglichen.
Ortsbürgermeister Matthias Mahl sagte die Unterstützung der Ortsgemeinde zu. Zusammen mit der Naturschutzgruppe „Moorklee“, den örtlichen Landwirten, den Jagdpächtern und einem ortsansässigen Gartenbaubetrieb will die Gemeinde die Anlage dieser wichtigen Biotopgruppe fördern. pju
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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