1. BCW Hütschenhausen bei der Senioren-EM in Slowenien: Bronze für Pascal Histel

Pascal Histel und Fabian Dietrich | Foto: Pascal Histel

Hütschenhausen. Sieben Jahre ist es her, dass ein Spieler des Badmintonverbandes Rheinhessen-Pfalz eine internationale Medaille gewonnen hat. 2015 war es Stefan Frey aus Mainz, der sich in der Altersklasse O55 im Mixed den WM-Titel holte. Sieben Jahre später gelang Pascal Histel vom 1.BCW Hütschenhausen die nächste Sensation: Er holte die Bronze-Medaille im Herrendoppel in der Altersklasse O40 bei der Europameisterschaft der Senioren in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana.

Von Pascal Histel

Teilnahme durch Bänderriss lange unklar

Noch vor sechs Wochen schied Pascal Histel beim Nationscup durch einen Bänderriss am rechten Knöchel tragisch aus dem Mannschaftswettbewerb aus. Lange war unklar, ob er bis zu den Einzelwettkämpfen in Ljubljana überhaupt wieder fit sein würde.
Es folgten zwei Wochen lang reines Bewegungstraining ohne Belastun und zwei weitere Wochen tägliches Aufbau- und Stabilisationstraining. Diese Trainingsmaßnahmen machten einen Einstieg ins Feldtraining wieder möglich. „Die verbleibenden zwei Wochen waren natürlich alles andere als eine EM-taugliche Vorbereitung“, so Histel.

Langsames Rantasten mit reiner Basis-Laufarbeit und Schlagsicherheit mussten reichen, um den Fuß nicht unnötig zu strapazieren. Die Feuerprobe, ob der Fuß hält, kam also erst in Slowenien. „Dabei sein ist alles“ war das Motto.

Am 7. August ging es los

So ging es am 7. August im Mixed los. Pascal Histel, noch etwas vom Kopf her durch die Verletzung gehemmt, spielte mit Katharina Meyer aus dem hohen Norden. Die beiden hatten ein eingespieltes Mixed mit Henningson und Kruseborn aus Schweden als ersten Gegner, konnten gar nicht richtig zeigen, was in ihnen steckt und unterlagen in drei Sätzen (13:21/21:18/15:21).
Im Einzel hatte Pascal Histel etwas Losglück − zumindest im ersten Spiel: Es ging gegen den Italiener Luca Novara, gegen den sich Pascal etwas freispielen konnte und auch deutlich mit 21:5 und 21:7 siegte.

Am Sonntagabend starteten als letzte Spiele noch die Herrendoppel in der O40-Altersklasse: So trafen Pascal Histel und sein Partner Fabian Dietrich aus Nordrehin-Westfalen im Herrendoppel auf Marian Simo und Gyala Szöke aus Tschechien und Österreich. Hochkonzentriert liefen Fabian und Pascal zu einer super Form auf und ließen keinen Zweifel aufkommen, wer Chef auf dem Court ist: Das Spiel endete 21:14 und 21:4.

„Zum Glück keine Lehrstunde“

Nachdem Montag für die Altersklasse O40 spielfrei war, hieß es am Dienstag „Englischer Tag“ für Pascal Histel: Zuerst musste erim Einzel ran, und zwar gegen den an Position eins gesetzten Alex Marritt. Der fast zwei Meter große Engländer verteilte die Bälle ziemlich perfekt auf dem Feld und beschäftige Pascal sehr gut. Pascal konnte im ersten Durchgang noch gut gegenhalten und verlor knapp mit 19:21. Im zweiten Satz setzte Marritt noch einen drauf und zog das Spieltempo an. Konditionell noch im Trainingsrückstand, konnte Histel das Tempo nicht sehr lange durchhalten und verlor den zweiten Satz mit 14:21. Trotzdem zufrieden mit seiner Leistung gegen den späteren Europameister, scherzte er im Anschluss: „Zum Glück war es keine Lehrstunde für mich geworden“.

Zweite Runde verlangt alles vom Doppel ab

Die zweite Runde im Herrendoppel fand am Dienstagabend statt und sollte nicht so einfach werden: Das Englische Duo bestehend aus Paul Freeman und Philip Troke zählen zu den Elitespielern Englands. Der erste Satz ging mit 12:21 auch klar an die Engländer. Histel und Dietrich mussten ihre Taktik ändern und kamen im zweiten Satz viel besser an die Bälle, agierten viel aggressiver und gewannen Ballwechsel für Ballwechsel: 21:10 für die Deutschen. Es kam also zum Entscheidungssatz. Punkt für Punkt ging der Kampf weiter. Beim Seitenwechsel stand es noch 8:11 gegen das deutsche Duo. So kam es zu einem Kopf-an-Kopfrennen. Bei 15 hatten sie den Ausgleich geschafft. Dann war das Spiel eine reine Nervenpartie: 20:19, der erste Matchball für Pascal und Fabian wurde von den Engländern abgewehrt. Ausgleich 20:20. Fabian nahm den Aufschlag von Troke trickreich an und holte den zweiten Matchball, den die beiden auch direkt verwandelten. Entstand 22:20 für Fabian und Pascal. Der Einzug ins Viertelfinale war gesichert und die Freude riesig.

Verlängerung auch gegen Finnland

Am Donnerstag ging es gegen die Finnische Paarung Toni Kemppinen und Jaakko Kohtala. Im ersten Durchgang konnten Pascal und Fabian die beiden Kontrahenten etwas überrumpeln. Mit ihrem sehr aggressiven Spiel, ohne viel Fehler zu machen, gewannen sie den ersten Satz deutlich mit 21:13. Der zweite Satz sollte nicht so einfach werden. Die Finnen stellten Ihr Spiel um, ließen Pascal und Fabian nicht mehr so viel Raum für Ihren Angriff.

Jeder Punkt musste hart umkämpft werden. Ein Kopf an Kopf-Rennen. Die Finnen führten sogar 18:15. Fabian und Pascal behielten jedoch die Nerven, holten den Rückstand auf. 19:20 und Satzball für die Finnen. Ausgleichspunkt für Deutschland. Es kam zur Verlängerung. Nervenstark zeigten sich Fabian und Pascal in den nächsten Punkten. So ließ Fabian den letzten Ball der Finnen fallen der hauchdünn im Aus landete und so war die Überraschung perfekt: Sieg für die beiden Deutschen und Einzug ins Halbfinale. Der Siegesschrei der beiden war in der ganzen Halle nicht zu überhören.

Hochmotiviert ins Halbfinale

Im Halbfinale warteten die beiden Franzosen Julien Fuchs mit Eric Wasylyk. Fabian Histel und Pascal Dietrich waren hochmotiviert, sich ins Finale zu spielen. Sie legten richtig gut los, gingen zur Satzmitte in Führung und die Franzosen fanden kein Rezept gegen das deutsche Duo. So ging der erste mit 21:13 nach Deutschland. Seitenwechsel und Start für den zweiten Satz.

In der zweiten Hälfte des Satzes fanden die Franzosen ins Spiel und verringerten den Vorsprung der Deutschen Punkt für Punkt. Bei 18:18 erfolgte der Ausgleich. Fabian und Pascal konnten jedoch einen ersten Matchball bei 20:19 herausspielen. Verfehlten jedoch den Siegpunkt. Ausgleich 20:20. Und ein erneuter Matchpunkt für Pascal und Fabian bei 21:20. Und wieder Ausgleich durch die Franzosen 21:21. Die Nerven liegen blank. Im Ballwechsel reißt noch Pascals Schläger. Beim Versuch den neuen Schläger vom Feldrand zu schnappen, schafft er es nicht mehr rechtzeigt zum Ball: 21:22. Die Franzosen verwandelten ihren Satzpunkt direkt (21:23). Im Endscheidungssatz spielten die Franzosen befreit auf und ließen Pascal und Fabian die Fehler machen. Beim Seitenwechsel lagen die Deutschen 5:11 zurück. Aber die Hoffnung war noch nicht dahin. Jeder Versuch den Rückstand aufzuholen schien jedoch ins Leere zu laufen. Machten Pascal und Fabian ein paar Punkte, zogen die Franzosen direkt wieder nach und ließen nicht mehr nach. Am Ende hieß es 13:21 für die Franzosen, die am Folgetag auch das Finale gewannen.

Überglückliche Bronze-Gewinner

Trotz der Niederlage im Halbfinale sind Fabian und Pascal mit Ihrer Bronzemedaille überglücklich. Für beide ist es die erste internationale Medaille in Ihrer gesamten Badmintonhistorie. Die Smartphones der beiden stehen seit dem Turnier nicht mehr still Histler. Nach der Heimkehr von Pascal hat sich auch Verbandspräsident Konrad Reuther direkt telefonisch gemeldet und seine Glückwünsche ausgesprochen.

Vom 1. BCW Hütschenhausen war neben Pascal Histel auch Thomas Winter für die EM im Herrendoppel und Mixed nominiert. „Etwas aufgeregt war ich schon“, verrät Winter, der noch nie in einer Arena Badminton spielen durfte. Ihm gelang mit seinem saarländischen Partner Markus Speicher am Sonntag die erste kleine Überraschung: Sie gewannen gegen die Finnen Salmi und Smolander. In der zweiten Runde war aber gegen die deutlich stärkeres Polen Schluss. Im Mixed mit Heike Scheler aus Bremen lief es ähnlich: Das erste Spiel gegen die Italiener Fuda und Waravijitchaikul ging problemlos an die beiden Deutschen (21:13/21:8). Gegen die an Position 5 gesetzte skandinavische Paarung Lykke/McNillan konnten Thomas und Heike jedoch nicht viel ausrichten 12:21/9:21.

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Autor:

Tim Altschuck aus Kaiserslautern

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