Harte Konkurrenz und unvergessliche Eindrücke
Kart - Weltmeisterschaft in Brasilien

Max Reis als Fahnenträger an der Spitze des deutschen Teams  Foto: Max Reis Presse
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  • Max Reis als Fahnenträger an der Spitze des deutschen Teams Foto: Max Reis Presse
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Ramstein-Miesenbach. Max Reis flog Ende November zur Rotax-Weltmeisterschaft ins entfernte Brasilien um sich erstmals mit der internationalen Weltspitze im Kartsport zu messen. Am Ende landete der elfjährige Ramsteiner auf dem 25. Platz und sammelte wertvolle Erfahrung für seine weitere Karriere.

Zudem erlebte er unvergessliche, bewegende Momente: „Als Fahnenträger an der Spitze des deutschen Teams bei einer Weltmeisterschaft einlaufen zu dürfen, werde ich wohl nie vergessen!“, schwärmte das Nachwuchstalent nach der Rückkehr mit glänzenden Augen.
Max Reis war gemeinsam mit Mechaniker und Vater zur ersten Flugreise seines Lebens angetreten und circa 20 Stunden nach Reisebeginn in dem brasilianischen Küstenort João Pessoa angekommen.
Es blieben zwei Tage um sich zu akklimatisieren, bevor samstags die 19. Rotax Grand Finals mit Teilnehmern aus über 50 Ländern offiziell eröffnet wurden.
Nach der Registrierung bot sich am Folgetag ein beeindruckendes Bild: knapp 400 nagelneue Karts standen auf der Strecke bereit und wurden an die Teilnehmer ausgegeben. Der Sonntag musste dann genutzt werden, um die Karts vorzubereiten, den Sitz einzubauen und alles auf den Fahrer einzustellen.
Montags bis mittwochs standen dann die freien Trainings auf dem Programm. Ein bewegendes Gefühl, zum ersten Mal im Anzug des Team Deutschland mit den Farben Schwarz-Rot-Gold und dem Adler auf der Brust im Kart zu sitzen. Die Trainingszeiten an den drei Tagen waren sehr kurz und es stand kaum Zeit zu Verfügung, um sich auf die schwierigen Bedingungen einzustellen. Der Circuito Internacional Paladino ist eine anspruchsvolle Strecke und weist den steilsten Anstieg in der Welt des Kartsport auf. Im ersten Training belegte Max Reis einen hervorragenden 9. Platz. Aber dann gab es zunehmend Probleme, die trotz intensiver Analysen und Bemühungen von Mechaniker und Teamchef nicht gelöst werden konnten. Zudem waren die 35 Konkurrenten allesamt sehr stark und die Zeiten lagen sehr eng beieinander. Teilweise lagen zwischen Platz eins und Platz 20 nur vier Zehntelsekunden. Jeder kleine Fehler oder jedes noch so kleine Problem bedeuteten somit einen Verlust mehrerer Plätze. Auch die Vorbereitungen und Möglichkeiten der Konkurrenten sind beeindruckend. Diese nehmen mehrfach im Jahr an internationalen Rennen teil, fliegen teilweise auch zu ihren Wettkämpfen und kaufen sich extra die Karts, die bei der WM gefahren werden, um darauf im Vorfeld noch trainieren oder Rennen fahren zu können. Für Max Reis bedeutete das neue Kart eine große Umstellung und der Micro-Pilot kam leider aufgrund der kurzen Zeit nicht gut genug damit zurecht.
Im Qualifying am Mittwoch sprang dann auch nur die 24. schnellste Zeit des Feldes heraus und zu allem Übel bekam der junge Ramsteiner auch noch eine Strafe für das Überqueren einer weißen Linie bei der Boxenausfahrt zugesprochen. So ging es von Startplatz 30 in die beiden Vorläufe, aus deren Ergebnissen die Startaufstellung für das Halbfinale ermittelt wurde.
Max Reis zeigte in diesen beiden Heats beherzte Manöver und konnte sich im ersten Lauf sieben Plätze, im zweiten Lauf sogar 13 Plätze nach vorne arbeiten.
Dies bedeutete für das Halbfinale Startplatz 19. Nach gutem Start befand sich der jüngste Teilnehmer des Team Deutschland bereits im vorderen Mittelfeld. Dann unterlief ihm jedoch ein folgenschwerer Fehler. Er vergaß die Lüftungsklappe seines Motors zu öffnen und dieser konnte somit nicht mehr seine maximale Leistung abrufen. Ab diesem Zeitpunkt verlor Max Reis einen Platz nach dem anderen und wurde in der letzten Runde fast noch in einen Unfall verwickelt. Er kam von der Strecke ab und musste einige weitere Konkurrenten vorbeiziehen lassen. Dies bedeutete am Ende Platz 30 und die WM war quasi gelaufen.
Der Finaltag bot dann trotzdem noch einige Highlights. Die Organisation war fantastisch und die Atmosphäre mit Fahrerparade, Gruppenfotos aller Teilnehmer, Fernsehteams, Fotografen, und so weiter… unbeschreiblich. In der Startaufstellung standen sogar Gridgirls Spalier und auch die jüngsten Fahrer der Weltmeisterschaft fühlten sich wie ihre großen Vorbilder der Formel - 1.
Im Finale selbst ging es wieder sehr eng zur Sache. Aber nur von Platz 30 gestartet, rieb sich Max Reis im hinteren Teil des Feldes mit Positionskämpfen auf. Er konnte noch einmal einige Plätze gewinnen und kam letztendlich als 25. ins Ziel!
Ausgerechnet hatte sich der deutsche Meister 2018 ein deutlich besseres Ergebnis erhofft, aber trotzdem war er glücklich und dankbar für die Erfahrungen und das unvergessliche Erlebnis.
Es gilt nun die WM zu analysieren, die erforderlichen Schlüsse zu ziehen und die Erkenntnisse für die neue Saison zu nutzen. Ziel ist die erneute Qualifikation zur WM, die im Oktober 2019 im italienischen Sarno bei Neapel stattfinden wird.rre

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Max Reis als Fahnenträger an der Spitze des deutschen Teams  Foto: Max Reis Presse
Max Reis in seinem Kart der Weltmeisterschaft  Foto: Max Reis Presse
Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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