Satire
Anleitung zum Verhindern des Artenschutz und Klimaschutz
Satire
Anleitung zum Verhindern des Arten- und Klimaschutzes
Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen. Das Genie beherrscht das Chaos. Da die Natur ein Genie ist beherrscht sie definitiv das vermeidliche Chaos. Nur was ist Ordnungswahn eigentlich? Dazu gehören Zwangsstörungen wie beispielsweise Zählzwang, Grübelzwang, zwanghaft aggressiven Gedanken nachzugehen, ständig Ängste oder Zweifel zu wälzen.
Die „natürliche“ Ordnung und die menschliche Ordnung passen definitiv nicht zusammen, denn die Natur kann mit dieser Denkweise nichts anfangen, da sie zu ihrem Fortbestand ganz eigene Regeln hat, die der Mensch offensichtlich weder akzeptiert noch die Einsicht hat, sie zu respektieren, weil er sich selber für „allwissend“ hält.
Das tollste Gerät zu Bekämpfung des Artenschutzes, ist definitiv der Mulcher. Perfekt für die Zerstörung unerwünschter Gewächse, im Volksmund Unkraut genannt, für ökologisch achtsame und ehrlich interessierte dann doch Bei- oder Wildkräuter. Besser geht es eigentlich nicht; von diesen kann man sogar viele essen, oder medizinisch nutzen, aber das wäre ja eher unbequem und schließlich gibt’s ja für medizinische Zwecke die Chemie. Außerdem sehen diese Kräuter und Planzen für den gärtnerischen Ordnungswahn häßlich und unordentlich aus in einer „gepflegten“ Gegend. Da Insekten oder Schnecken für uns Menschen nur lästig oder eklig sind, macht der Mulcher hier ganze Arbeit, obwohl die Monsantos dieser Welt uns mit genügend Giften ausgestattet haben, gibt es immer noch zu viele, die uns nerven. Nicht nur Wildbienen, auch viele andere Kleintieren leiden unter Mulch-Maschinen. Mäh- und Mulchroboter machen im Garten nicht oder nur unzureichend Halt vor Igel, Frosch und Schmetterling. In Parks, am Wegesrand oder in der Landwirtschaft kommen zudem große Mulchmäher zum Einsatz. Oftmals mit fatalen Folgen für die Artenvielfalt.
Friedrich Buer vom „Verein für Artenschutz und Landschaftspflege in Bayern“ erklärt, dass Mulchen erstmal harmlos klingt.
„Tatsächlich wird dabei alles frikassiert, was nicht fliehen kann und was die „Ordnung“ stört. Unzählige Kleintiere, Eidechsen, Vogelnester, junge Bäume, Plastiktüten, Dosen, Flaschen, ja selbst Grenzsteine und Betonröhren müssen dran glauben“, so Buer. Was hinzukommt: Blühpflanzen, auf die Insekten angewiesen sind, werden durch das Mulchen verdrängt.
Aber genau das wollen wir ja, denn wer will schon „Unkraut“ in seinem Heu, dann würde man ja nicht genug verdienen. Außerdem würde es ja auch nicht so schön aussehen, und schließlich essen ja auch die Augen des Menschen mit.
Damit es ja ordentlich aussieht für das menschliche Auge, werden Böschungen und Hecken völlig sinnfrei mit einem Neckermann Sparschnitt versehen, denn es ist ja egal, dass bei großer Hitze der Straßenbelag 43 Grad misst, eine gemulchte Böschung 41 Grad und eine ungemähte 21 Grad.
Die so reduzierten Hecken dienen wohl der Abschreckung für Vögel, die dort kaum nisten würden, was aber schon egal ist, da sie sich mangels Insekten ohnehin nicht ernähren könnten.
Liebe Politiker, Natur- und Artenschutz wird nur praktikabel, wenn wir einfach mal etwas sein lassen und uns nicht weiter auf den menschlichen Ordungswahn, der in keinem Land so perfektioniert wird, wie in Deutschland, versteifen.
Auch die Notwendigkeit von Energieeinsparungen und die Co2-Einsparungen lassen eigentlich nur einen Schluss zu, die Mulcher zu verschrotten und das Mulchen bleiben zu lassen.
Die Bequemlichkeit des Menschen ist für die Natur immer ungesund und teuer.
Die Natur und ihre „natürlichen“ Bewohner werden es uns danken.
Eure Susanne Bischoff
Umwelt & Tier Aktivistin
Autor:susanne bischoff aus Rockenhausen |
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