"Fit fürs Leben" oder eine Schule der Zukunft
BO, Sport,Digitalisierung

Mit einem Plan zur „Schule der Zukunft“

Bücher vergessen?! Der Atlas war zu schwer? Diese Ausreden unter Schülern gilt an der Realschule plus in Rockenhausen in einigen Klassen so nicht mehr. Hier wird seit einiger Zeit im Unterricht mit i-Pads gearbeitet. Und das bleibt nicht die einzige Änderung an der „Schule der Zukunft“.

Es bewegt sich was im Nordpfälzer Bergland: „Veränderungen sind oft sehr schwierig und zwingen uns aus der Komfortzone zu gehen. Man muss Widerstände überwinden und gut argumentieren und überzeugen. Doch eine Schule, die unsere Schüler auf den Arbeitsmarkt gut vorbereitet, muss auch eine Schule sein, die sich stetig weiterentwickelt und den Dialog zum Beispiel mit den Betrieben intensiviert.“ So Herr Scheve, der seit über 2 ½ Jahren Schulleiter an der Realschule plus ist.
Die Realschule plus ist eine von wenigen Realschulen landesweit, die als Schule der Zukunft vom Lande Rheinland-Pfalz ausgewählt wurde und die durch diese Initiative so bessere Werkzeuge bekommt, um sich als Schule neu zu positionieren. Es geht der Schule und dem Schulleiter nicht um eine komplette Revolution, sondern es geht vielmehr darum, eine Symbiose zwischen alten und neuen Lern -und Lehrmethoden herzustellen.
Aus diesem Grund hat sich das Kollegium schon vor fast 2 Jahren auf den Weg gemacht… und ein dreiteiliges Konzept unter dem Leitmotiv „Fit fürs Leben“ zu entwickeln. Mit diesem Konzept hat man sich dann bei der Initiative „Schule der Zukunft“ beworben. Wohl auch das Konzept der Berufsorientierung, welches ständig weiterentwickelt wird, hat die Initiatoren überzeugt. Das Berufswahl-Siegel wurde der Schule erneut verliehen. Man ruht sich aber auf den Meriten nicht aus, sondern plane jetzt ganz konkret eine Berufsorientierungswoche mit Stärke-Schwäche-Analysen, diversen Einstellungstests und das Erstellen einer digitalen Bewerbungsmappe. Außerdem sei geplant, dass es ein Table-Talk gibt, an dem zahlreiche Unternehmen, Institutionen und Schulen in die Realschule plus kommen, um ihre Ausbildungsberufe vorzustellen bzw. um mit den Schülern zu diskutieren.
„Die Schüler erhalten von den Unternehmen anschließend Rückmeldung, was gut war und was sie noch verbessern könnten.“ Auch ein Austausch zwischen Arbeitgebern und Schülern soll entstehen, „bei dem Schüler ihre Erwartungen an eine Ausbildung äußern können.“ Scheve sieht darin eine Chance für die Gesellschaft: „Der Fachkräftemangel schreitet voran, gleichzeitig gibt es genug Schüler, die keine Lust auf Abitur und Studium haben.“ Diese Schüler gelte es für eine Ausbildung zu begeistern.
Aber auch der 2. Baustein des Leitmotives „Sport“ sei in den nächsten Jahren zu betonen. Gerade unter der Pandemie haben Fettsucht, Depressionen und andere psychische Krankheiten gerade auch unter Jugendlichen bedenklich zugenommen. Aber auch das Durchhaltevermögen, Konzentration werden gestärkt und die Erfahrungen, die man beim Mannschaftssport sammeln kann, sind einzigartig und stärken die sozialen Kompetenzen, die gerade heute auch in Arbeitsteams gefragt sind.
Aber auch das 3. Modul „Digitalisierung von Schule“ wird bei uns weiterentwickelt. Unsere digitale Ausstattung ist jetzt schon – dank der Kreisverwaltung – hervorragend. Smartboards, internetfähige Tafeln, apple-TV gibt es in jedem Unterrichtsraum. Neu sind außerdem 2 ipad-Klassen. Das heißt, dass unsere Schüler nicht nur die Schulbücher durch ebooks ersetzt haben, sondern lernen, grundsätzlich mit diesen zu arbeiten… insofern dann doch eine kleine Revolution.
Erste Rückmeldungen zeigen, dass die Schüler viel höher motiviert sind und der Unterricht dadurch grundlegend verändert hat. Schüler erhalten schon früh hohe digitale Kompetenzen.
Der richtige Umgang mit den Geräten will gelernt sein, damit sich deren Einsatz positiv auf den Lernprozess ausübt. Scheve erkennt gleich mehrere Vorteile: „Ausreden wie ein vergessenes Heft gibt es nicht mehr.“ Auch seien die Kinder motivierter, weil weniger Zeit mit dem Erstellen und Abschreiben von Tafelbildern verbracht werde. Auch die Lehrer hätten den gesamten Unterrichtsstoff auf einem Tablet dabei, könnten im Handumdrehen alte Tafelbilder nachschlagen, sie an Schüler senden oder auf das Smartboard übertragen. Eltern sparten außerdem beim Kauf von Unterrichtsmaterial: „Anstelle von 250 Euro für Schulbücher zahlen sie für die elektronische Ausgaben insgesamt 80 Euro.“ Ein weiterer Vorteil: Vollgekritzelte Bücher, die am Ende des Jahres über die Schulbuchausleihe zurückgegeben werden müssen, bereiteten keine Probleme mehr. „Auf dem Tablet können sie einfach als Notiz abgespeichert werden.“ Herausforderung: Trotz der vielen Vorteile weiß Scheve, ein hochpreisiges Tablet liegt bei vielen Familien nicht im Budget. Aus diesem Grund versucht die Schulgemeinschaft für das neue Schuljahr ein Konzept zu entwickeln, mit dem es dann möglich ist auch mit geringen Kosten Schülern ein Ipad zu organisieren.
Im neuen Schuljahr sind 2 neue Ipad-Klassen geplant……Eine Schule, die sich auf die Zukunft vorbereitet….

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Autor:

Harald Scheve aus Rockenhausen

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