AraLiya - Anna Yeroshkina:
Eine Stimme, die über Grenzen hinweg verbindet

Foto: M. Faller

Hochstätten, 10.08.2024 – In einem von Mirco Faller und der Integrationsbeauftragten des Donnersbergkreises, Profn. Dr. Erika Steinert, geführten Interview schildert die ukrainische Sopranistin Anna Yeroshkina, bekannt unter ihrem Künstlerinnen-Namen „AraLiуa“, ihre Flucht aus der Ukraine und ihr Leben im Donnersbergkreis. Dabei betont sie die Rolle der Musik als Mittel zur Integration und Heilung.

F: Anna, Ihre Flucht aus der Ukraine war sicherlich eine herausfordernde Zeit. Wie haben Sie und Ihre Familie diesen Übergang bewältigt?
Anna: Die Flucht aus meiner Heimat, während sie unter Beschuss stand, war traumatisch, aber die Hoffnung auf eine sichere Zukunft für uns alle gab uns die Kraft, die Schwierigkeiten zu überwinden. In Hochstätten fanden wir Zuflucht und begannen unser neues Leben.

F: Wie haben sich Ihre Kinder seit der Ankunft in Deutschland eingelebt?
Anna: Die Integration meiner Kinder war ein wichtiger Fokus für uns. Meine Tochter hat schnell Deutsch gelernt, dank der Unterstützung von großartigen Menschen und der Kita. Mein älterer Sohn fand es schwieriger, da er gleichzeitig die Schule und das ukrainische Online-Schulprogramm bewältigen musste. Für meinen jüngsten Sohn ist der Besuch der Kita entscheidend, um ihm bei der Integration in die Gesellschaft zu helfen und es ihm zu ermöglichen, die Sprache perfekt zu erlernen, was eine große Erleichterung für uns alle ist.

F: Können Sie uns etwas über das Projekt „Länger fit durch Musik“! erzählen, an dem Sie teilnehmen?
Anna: Dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen, da es Musik nutzt, um Menschen mit Demenz zu unterstützen. Als Chordirigentin erlebe ich wöchentlich, wie Musik das Leben der Menschen bereichern und ihre Stimmung verbessern kann. Es ist eine Ehre, Teil eines solchen Projekts zu sein, das zeigt, wie Musik heilen kann.

F: Welche Ziele und Hoffnungen haben Sie für die Zukunft hier in Deutschland?
Anna: Mein Ziel ist es, dass wir, meine Familie und ich, in Sicherheit und Gesundheit leben. Beruflich hoffe ich, meine musikalische und pädagogische Karriere weiterzuführen und sowohl meine Erfahrungen als auch mein Können an eine neue Generation von Musikern weiterzugeben. Zuerst möchte ich mich aber auf meine Karriere als Sängerin konzentrieren und danach auf die Tätigkeit als Musiklehrerin. Ich hoffe auch, dass mein Mann und ich bald unsere Bildungsabschlüsse anerkennen lassen können, um in unseren Fachbereichen arbeiten zu können.

Foto: M. Faller

F: Wir planen momentan ein Konzert, bei dem Sie als Solistin auftreten. Es ist der Beitrag der Donnersberger Integrationsinitiative e. V. für die interkulturelle Woche 2024.
Anna: Ja, ich freue mich sehr, dass die Donnersberger Integrationsinitiative zum 3. Mal ein Konzert mit mir als Solosängerin in Rockenhausen veranstaltet. Es findet am Sonntag, den 29.09.2024 um 18.00 Uhr, in der evangelischen Kirche in Rockenhausen, gemeinsam mit der Pianistin Nataliia Borshchenko und anderen Künstlern statt. Wir werden ein vielfältiges Programm präsentieren, das Klassik, Romantik und moderne ukrainische Liedkunst umfasst.

F: Wir sind sicher, Ihr bevorstehendes Konzert wird nicht nur Ihre künstlerische Virtuosität unter Beweis stellen, sondern auch die kulturelle Vielfalt feiern, die Sie in die neue Heimat bringen. Aber, wie stark fühlen Sie sich noch mit der Ukraine verbunden?
Anna: Ich und meine Familie lieben unser Land, die Ukraine, von ganzem Herzen. Es schmerzt uns täglich, fern von unserer Heimat zu sein. Trotz der Herausforderungen hier in Deutschland tragen wir die Ukraine immer in unseren Herzen und hoffen, durch unsere Musik ein Stück unserer Heimat weitergeben zu können.

F: Welchen beruflichen Hintergrund hatten Sie in der Ukraine?
Anna: In der Ukraine war ich hauptberuflich Gesangslehrerin an einer Musikschule. Darüber hinaus sang ich in der Philharmonie des Musik- und Theatertheaters und arbeitete mit dem Orchester der Kherson State University zusammen. Ich bin Preisträgerin gesamtukrainischer und internationaler Gesangswettbewerbe. Meine Schüler gewannen auch fast immer Preise bei Wettbewerben und wurden in höhere Bildungseinrichtungen aufgenommen. Ich habe eine höhere Ausbildung als Sängerin, Gesangslehrerin, Chordirigentin, Lehrerin für Ethik und künstlerische Kultur. Ich danke meinen Eltern, meiner Tante und meinen Lehrern, die immer an mich geglaubt und mich unterstützt haben.

F: Wie kommen Sie auf ihren Künstlerinnen-Namen „AraLiуa“?
Ich habe den kreativen Namen ‚AraLiуa‘ gewählt, inspiriert von einer Heilpflanze, die für mich eine tiefe Verbindung mit meiner Seele symbolisiert. Dieser Name spiegelt meine künstlerische Identität und meine Verbindung zur Natur und Heilung durch Musik wider.“

Anna Yeroshkina bleibt ein strahlendes Beispiel für Kraft und Resilienz. Ihre Geschichte zeigt, wie Musik als universelle Sprache über Kulturen und Krisen hinweg Hoffnung und Verbundenheit stiften kann. Ihre Stimme und ihr Engagement für Musik und Bildung machen sie zu einem wertvollen Mitglied der Gemeinschaft.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

i.A. Profn. Dr. Erika Steinert
Integrationsbeauftragte des Donnersbergkreises 
erika.steinert@gmail.com

Autor:

Mirco Faller aus Rockenhausen

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