Heimatmuseum Rockenhausen: Historisch Interessantes vom Nordpfälzer Geschichtsverein
Rockenhausen. Vier Aufsätze sowie Neuigkeiten vom Heimatmuseum Rockenhausen und dem Nordpfälzer Geschichtsverein sind Themen im neuen Heft der Nordpfälzer Geschichtsblätter.
Egon Busch aus Rockenhausen schreibt über „Gerichtliche Taxierungen von Grundstücken Gonbacher Bürger“. 1791 ließen sich Gonbacher Bürger den Wert ihrer Wiesen, Äcker und Gärten gerichtlich schätzen. Es handelte nur um den Teil ihres Besitzes, den sie als Pfand für geliehene oder noch zu leihende Gelder zur Verfügung stellen mussten: „Doppelte gerichtliche Abschätzung - welcher ein Capital von 128 Gulden zu lehnen willens ist“ hieß es dazu in den Akten.
„Nachrichten über die ehemalige lutherische Pfarrei Rockenhausen“ lautet der Beitrag von Timo Scherne aus Rockenhausen. Für die lutherische Gemeinde war ihr Bethaus ein sakraler Raum, hier wurden in einem Zeitraum von mindestens einhundert Jahren das Sakrament der Taufe gespendet und das Abendmahl nach der Lehre Martin Luthers gefeiert. Deshalb verdient dieser Ort, wo ein Teil der hiesigen Bevölkerung ihren Glauben und ihre Tradition zu leben suchte, auch heute noch unsere Beachtung.
Stefan W. Frank aus Schauenstein berichtet über „Eisenberg/Grünstadt: Ein Pionier der pfälzischen Schamottesteinindustrie - Kommerzienrat Karl Fliesen 75 Jahre alt“. Die Überschrift dieses Artikels stammt aus der „Pfälzer Rundschau“ vom 22. Januar 1930 anlässlich des 75. Geburtstages von Karl Fliesen (1855-1946). Sie widerspiegelt eine Tatsache, war es doch Karl Fliesen, der das Potential des Tonbergbaues im Eisenberger Becken erkannte, und daraufhin die erste moderne Schamottesteinfabrikation in Eisenberg errichtete.
Über „Unglücksfälle, kriminelle Delikte und sonstige Begebenheiten 1842-1872 (Teil 3/3)“ schreibt Manfred Bussemer aus Ramstein-Miesenbach. Aus Zeitungsartikeln, die teilweise 180 Jahre alt sind, hat der Autor allerlei Erschreckendes und manches Skurriles zusammengetragen, so im Mai 1867: „Rockenhausen: Heute Nachmittag verunglückte ein junger, fleißiger Bursche (23 Jahre alt) in einem steilaufsteigendem Weinberge, indem er einen mit Steinen beladenen Schlitten auf dem schlüpferigen Boden des Bergabhanges hinunterzubringen wollte. Der Schlitten gerieth in Schuß und fuhr ihm über die Brust. In vier Stunden war er eine Leiche.“
„Bereits mehr als 1000 Besucherinnen und Besucher im neu eröffneten Nordpfälzer Heimatmuseum“ fasst Egon Busch den Zeitraum nach der Wiedereröffnung am 22. April 2023 bis Ende Februar 2024 zusammen. Das freut die 15 Mitglieder des Museumskreises ganz besonders, die jede Woche donnerstags und sonntags dafür sorgen, dass das Heimatmuseum von 14.30 bis 17.30 Uhr, geöffnet ist und gelegentlich auch Sonderveranstaltungen dort stattfinden können.
Timo Scherne schreibt abschließend über „Neuer Vorstand und Ehrungen im Geschichtsverein“. Nachdem er 32 Jahre lang den Verein als 1. Vorsitzender geleitet hatte, legte Winfried Werner sein Amt nieder. Als Nachfolger wurde Michael Cullmann gewählt. Nach 35 Jahren als Leiter des Nordpfälzer Heimatmuseums trat Egon Busch von seinem Amt zurück, seine Amtsgeschäfte werden zunächst von der Gemeinschaft des Arbeitskreises Heimatmuseum weitergeführt. Sigrid Schädrich leitete 15 Jahre lang die Bibliothek und das Archiv des Nordpfälzer Heimatmuseums, seit ihrem Rücktritt betreut der geschäftsführende 2. Vorsitzende Timo Scherne diese Aufgaben. Sigrid Schädrich, Egon Busch und Winfried Werner wurden vom Vereinsvorstand für ihre langjährigen und verantwortungsvollen Tätigkeiten geehrt.
Wer das neue Nordpfälzer Geschichtsblatt erwerben will, wendet sich an Timo Scherne, Rognacallee 10 in Rockenhausen. Autoren können ihre Beiträge an Andreas Fischer, Friedhofstraße 2, 67808 Falkenstein senden. E-Mail: fischer-andi@t-online.de.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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