Internationaler Wettstreit: Der VEX Robotik Wettbewerb in Rockenhausen
Rockenhausen. Vom 11. bis 12. Dezember, verwandelte sich die Aula der IGS in ein pulsierendes Zentrum der Technikbegeisterung und des internationalen Austauschs. Der VEX Robotik Wettbewerb lockte Teams aus Luxemburg, Slowenien, Finnland und Deutschland nach Rockenhausen – ein Highlight für die Region und ein beeindruckendes Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Innovation.
Ein Wettbewerb, der verbindet
Neben dem sportlichen Wettstreit stand das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund. Besonders die Teams aus Luxemburg, Slowenien und Finnland, letztere waren im Rahmen des Erasmus-Austauschprogramms eine Woche Gäste der IGS Rockenhausen und in Gastfamilien untergebracht, erlebten weit mehr als den Wettbewerb selbst. Sie nahmen am Unterricht teil, erkundeten die Region, zum Beispiel das Technikmuseum in Speyer, und knüpften enge Kontakte zu den deutschen Schülern. „Wir lernen nicht nur neue Kulturen kennen, sondern sehen, wie viel wir gemeinsam haben“, betonte Eero Kortelahti, einer der betreuenden Lehrer der Harjunrinteen Koulu (Middle School) aus Rihimäki, Finnland.
Technik trifft auf Kreativität
Der VEX Robotik Wettbewerb ist kein gewöhnlicher Wettkampf. Ziel ist es, mit selbstgebauten und programmierten Robotern vorgegebene Aufgaben zu meistern. Dies erfordert nicht nur technische Fertigkeiten wie Ingenieurskunst und Programmierung, sondern auch kreative Problemlösungen und Teamarbeit.
Die Herausforderungen verlangten von den Teilnehmern strategisch zu agieren. Dabei mussten die Teams ihre Roboter so konstruieren, dass sie sowohl autonom als auch ferngesteuert agieren konnten – eine wahre Meisterleistung in Sachen Präzision und Innovation.
Grenzen überwinden – Gemeinsamkeiten finden
Was die Veranstaltung besonders machte, war die Leidenschaft, mit der die Jugendlichen arbeiteten. Trotz des Wettbewerbscharakters war der gegenseitige Respekt und die Hilfsbereitschaft zwischen den Teams deutlich spürbar. „Es geht nicht nur darum zu gewinnen, sondern darum, voneinander zu lernen“, erklärt einer der jungen Teilnehmer aus Slowenien.
Angesichts der wachsenden gesellschaftlichen Polarisierung setzt der Wettbewerb ein starkes Zeichen. Hier begegnen sich junge Menschen aus verschiedenen Ländern auf Augenhöhe und arbeiten zusammen an einer gemeinsamen Vision: technische Herausforderungen zu meistern und dabei Gemeinschaft zu erleben.
Was ist VEX Robotics?
Für Laien erklärt: VEX Robotics ist ein weltweit etabliertes Bildungsprogramm, das Schülern technisches Wissen und Teamarbeit näherbringt. Die Teilnehmer konstruieren aus modularen Bausätzen Roboter und programmieren sie, um in spannenden Wettbewerben verschiedene Aufgaben zu lösen. Diese fördern nicht nur technisches Verständnis, sondern auch kritisches Denken, Problemlösung und Zusammenarbeit.
Beim diesjährigen Wettbewerb standen zwei Spiele im Mittelpunkt. Die jüngeren Schülerinnen und Schüler nehmen am VIQRC „Rapid Relay“ teil.
Der VEX IQ Competition Rapid Relay wird auf einem 1,8 mal 2,4 Meter großen rechteckigen Spielfeld gespielt. Es gibt drei verschiedene Spielmodi. In dem Modus „Team Challenge" treten zwei Teams miteinander an. Sie probieren gemeinsam so viele Punkte wie möglich zu erzielen. Bei den Skills tritt ein Team einzeln an. Bei den „Skills" gibt es zwei Modi, driving Skills, hier wird der Roboter von einem Fahrer alleine gesteuert, und „programming Skills", indem der Roboter durch ein von dem Team erstelltes Programm gesteuert wird. Die Punkte aus den beiden „Skills" Modi werden dann addiert für das Ergebnis in den „Skills".
Mittel- und Oberstufler finden ihre Herausforderung im V5RC „High Stakes“-Wettbewerb.
Der VEX Robotics Competition High Stakes ist das neue Spiel für den Wettbewerb. Auf einem 3,65 mal 3,65 Meter großen Feld treten, wie in vergangenen Spielen, zwei Allianzen, in Rot und Blau aufgeteilt, mit jeweils zwei Teams an. Die Spielzeit beträgt zwei Minuten und besteht aus einer kurzen autonomen Phase von 15 Sekunden und einer 1:45 Minuten langen, vom Fahrer gesteuerten Phase. Das Team, das in der autonomen Phase die meisten Punkte erzielt, erhält einen Punktebonus.
VEX Robotics verbindet technischen Fortschritt mit kreativen Lösungen und bietet jungen Menschen eine Plattform, um ihre Ingenieursfähigkeiten zu entwickeln und gleichzeitig wichtige Teamfähigkeiten zu trainieren.
Ein voller Erfolg für Rockenhausen
Am 11. Dezember fand an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Rockenhausen in Rheinland-Pfalz das VIQRC-Qualifikationsturnier für die German Masters statt. Im Finale sicherte sich das „Team Wall-E“ von der Elementary School Breg aus dem slowenischen Ptuj – in Zusammenarbeit mit Schülern der Rockenhausener IGS – den Titel „Teamwork Champion“ und wurde außerdem „Robot Skills“-Regionalmeister. Die Stadt Ptuj, die etwa 20 Kilometer südöstlich von Maribor liegt und rund 23.000 Einwohner zählt, nimmt bereits seit mehreren Jahren an VEX-Wettbewerben teil. Ziel der Schule ist es, ihren Schülern durch die Teilnahme an Turnieren außerhalb Sloweniens die Möglichkeit zu bieten, Kontakte zu anderen europäischen Schülern zu knüpfen.
„The Rockys 1“ von der IGS Rockenhausen sicherten sich gemeinsam mit „Team Wall-E“ den ersten Platz im Teamwettbewerb. Damit qualifizierte sich „The Rockys 1“ für die German Masters, die am 7. März in Hamburg ausgetragen werden. Über den Skills-Wettbewerb schafften zudem drei weitere Mannschaften den Sprung zur nationalen Meisterschaft: die Teams „The Rockys 2“ und „The Rockys 3“ von der IGS Rockenhausen sowie „Die Donnersberger 2“ von der Schule Am Donnersberg, die ebenfalls in Rockenhausen ansässig ist. Insgesamt nahmen 13 Teams an dem Turnier teil.
Am folgenden Tag fand an der IGS das erste Turnier in der Kategorie V5RC statt. Die acht teilnehmenden Teams nutzten die Regionalmeisterschaft als Gelegenheit, ihre Roboter einzusetzen und sich auf die German Masters vorzubereiten. Den Wettbewerb in der Team Challenge entschieden die Teams „The Rockys 1“ und „The Rockys 2“ für sich. Auch im Skills-Wettbewerb dominierten die Schüler der IGS: „The Rockys 1“ belegten den ersten Platz vor „The Rockys 2“. Den dritten Rang sicherte sich die Gruppe „EAGlet“ vom Ernst-Abbe-Gymnasium aus Oberkochen in Baden-Württemberg.
Ergänzend sei an dieser Stelle noch würdigend nachzuholen, dass drei der Teams der IGS am vergangenen Sonntag, 8. Dezember, ihr erstes Saisonturnier in der Teamworkchallenge in Brüssel gewinnen konnten.
„The Rockys“ sind in jedem Fall für die kommenden Turniere im Januar (VIQRC in Stuttgart und V5RC in Berlin) bestens gerüstet.
Der Wettbewerb in Rockenhausen zeigte eindrucksvoll, wie Technik und Gemeinschaft Hand in Hand gehen können. Die Aula der IGS Rockenhausen avancierte zum Schauplatz für Kreativität, Ingenieurskunst und internationale Freundschaften. Und während die Roboter durch die Arena rollten, wurde eines klar: Die Zukunft ist nicht nur digital, sondern auch menschlich.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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