72-Stunden-Aktion zugunsten des Stationären Hospizes Nordpfalz
Junge Menschen im sozialen Einsatz
Rockenhausen. Jugendliche und junge Erwachsene für das Thema „Leben und Sterben“ zu interessieren, ist nicht immer leicht. Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die im Dekanat Donnersberg zum vierten Mal stattfand, war der Zugang zu den jungen Menschen jedoch bereits geebnet. Denn die 72-Stunden-Aktion ist bekannt und beliebt und war bundesweit intensiv beworben und von Hörfunk und TV begleitet worden. „Viele von uns haben über die sozialen Netzwerke von dieser Aktion erfahren“, berichtete Teilnehmerin Lisa-Marie Beilmann. „Wir helfen gerne. Daher war für uns schnell klar, dass wir mitmachen.“ Das Motto der 72-Stunden-Aktion lautete „Uns schickt der Himmel.“ Dies ist wörtlich zu nehmen, denn für das Stationäre Hospiz Nordpfalz kamen innerhalb von 72 Stunden rund 1400 Euro zusammen.
Die 72-Stunden-Aktion des BDKJ lief vom 23. bis zum 26. Mai. Viele Gruppen erfuhren erst zur Eröffnung ihre Aufgaben für die folgenden 72 Stunden. So war es unter anderem auch in der Gruppe „Hospiz“, zu der 15 Jugendliche im Alter von 15 bis 23 Jahren zählten. „Wir haben uns gegenseitig aufeinander eingelassen“, beschrieb Birgit Edinger, Leiterin des Stationären Hospizes Nordpfalz, die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt. Im Sitzkreis auf der Terrasse des Hospizes sei man ins Gespräch gekommen. „Die Jugendlichen haben selbst viel dazu beizutragen, denn fast jeder musste Tod und Trauer schon in seiner Familie ertragen.“
Pflanz- und Blühaktion für das Hospiz in Rockenhausen
Im Dekanat Donnersberg waren es insgesamt sechs Projektgruppen, die sich innerhalb der 72 Stunden engagiert zu sozialen Zwecken einsetzten; allein in Rockenhausen waren es zwei: Ein als Bücher- und Lesehütte umfunktionierter Bauwagen und der ehrenamtliche Einsatz junger Menschen für das Hospiz, das erst kürzlich eröffnet worden war. Dabei ging es nicht nur darum, das Hospiz und dessen Aufgaben kennenzulernen, sondern sich aktiv auf eine Pflanz- und Blühaktion einzulassen. Die konkrete Aufgabe, nämlich 72 Pflanzen zu sammeln, um sie dann im Rahmen eines Blumenbasars zu verkaufen, erhielten die Jugendlichen der Hospiz-Gruppe am Donnerstagabend. Dies war der Startpunkt der 72-Stunden-Aktion. „Am Freitag haben wir dann vor allem in der Schule Werbung dafür gemacht, dass die Leute zu unserem Blumenbasar kommen“, erzählte Cai Christmann, der beim Abschluss der Aktion im Schlosspark Rockenhausen zwar ein „bisschen platt“ war, aber auch voller Stolz, mitgemacht und dabei gewesen zu sein. „Wir mussten mit 110 Prozent an die Sache herangehen“, sagte Kevin Huber, sonst wäre die spezielle Aufgabe in den 72 Stunden nicht zu lösen gewesen. „Voller Elan haben wir es geschafft“, so der junge Mann voller Freude und alle anderen nickten. „Unser toller Teamgeist hat wesentlich dazu beigetragen.“ Auf diese Weise kamen sogar über 72 Pflanzen zusammen; als Sachspenden hauptsächlich gesammelt in lokalen Blumengeschäften und Gärtnereien. Alle Blumenspenden wurden beim Abschluss-Event im Schlosspark Rockenhausen bei herrlichem Sonnenschein verkauft. Außerdem wurden den zahlreichen Gästen weitere Unterhaltungspunkte geboten: verschiedene Spiel- und Bastelaktionen, Promi-Lesungen aus Kinderbüchern sowie leckere Speisen und Getränke. Wobei die Erlöse aus dem Pflanzen-, Getränke- und Speisenverkauf für das Stationäre Hospiz Nordpfalz bestimmt waren.
Pflanzkübel mit bunten Blumen
Gemeindereferentin Tanja Rieger war zusammen mit anderen als Organisatorin des Ko-Kreises für Planung und Ablauf zuständig. „Die 72-Stunden-Aktion ist was unglaublich Dynamisches. Menschen werden angespornt, gemeinsam etwas anzupacken und zu bewegen. Das ist ganz einfach toll.“ Da sie für die Hospiz-Gruppe als Projektbetreuerin verantwortlich war, fungierte sie auch entsprechend als Begleiterin. „Ab und zu habe ich mal Tipps gegeben, wo und wie man die Werbetrommel für den Blumenbasar noch rühren kann. Das meiste haben die Jugendlichen aber selbst in die Hand genommen.“ Und so kam es, dass das Spenden-Barometer, gefüllt mit bunter Flüssigkeit, das im Schlosspark aufgestellt worden war, von Stunde zu Stunde anstieg. „Von dem Geld werden wir Pflanzkübel anschaffen, die unseren Eingangsbereich und die Terrasse verschönern werden“, informierte Hospizleiterin Birgit Edinger. Jährlich bepflanzt mit bunten Blumen werden diese Pflanzkübel für alle Gäste und Besucher des Hospizes in der Speyerstraße in Rockenhausen ein hübscher Hingucker sein.ps
Autor:Claudia Bardon aus Wochenblatt Kirchheimbolanden |
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